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Gegründet wurde die Gemeinschaft vor den Toren Akkons im Jahre 1190 als Hospitalbruderschaft, aus der dann sehr schnell ein Ritterorden wurde. Es folgte eine rasche Ausbreitung rund um das Mittelmeer und bis nach Preußen und ins Baltikum, wo ein eigener Ordensstaat entsteht. Dort wird nach dem Fall des Heiligen Landes (1291), nachdem Venedig für 18 Jahre Sitz des Ordens war, auf der Marienburg (später Königsberg) der Hauptsitz des Ordens errichtet. Nachdem 1525 der Ordensstaat säkularisiert wurde, erfolgte eine Neuausrichtung und Erneuerung der Regel (1606) vom neuen Sitz des Hochmeisters in Mergentheim.
Der Orden war ab der Reformation bis ins 19 Jh. hinein trikonfessionell (katholisch, lutherisch, calvinistisch), jedoch stets mit einem katholischen Hochmeister, der in der Regel einem der führenden Herrscherhäuser entstammte. Im 17. Jahrhundert begründete einer dieser Hochmeister auch das Regiment „Hoch- und Deutschmeister“. Die erste Niederlassung in Österreich bildete 1203 die Übertragung des Magdalenenhospitals in Friesach, gefolgt vom heutigen Hauptsitz im Zentrum von Wien zwischen 1204 und 1206. Weitere Niederlassungen folgten und werden teilweise bis heute ununterbrochen vom Orden betreut.
Tiefe Veränderungen brachte der Friede von Pressburg 1805, der den Orden dem Kaiser anheim stellte, die Aufhebung in den Rheinbundstaaten durch Napoleon 1809 und das Ende des Ersten Weltkriegs, der das Ritterinstitut obsolet machte. In den 1840er Jahren erfolgte die Wiedererrichtung des Schwesterinstituts durch Hochmeister Maximilian-Josef von Habsburg-Este, dann die geistliche Erneuerung des Ordens maßgeblich durch den Ordenspriester Peter Paul Rigler und die Rückbesinnung auf das Ursprungscharisma mittels Errichtung mobiler Feldspitäler. Der 1929 in ein geistliches Institut umgewandelte Orden überstand die tschechische Bodenreform und -enteignung, die Aufhebung durch die Nationalsozialisten und die Unterdrückung durch den Kommunismus. Heute ist er in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei mit Brüdern, Schwestern und Familiaren vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem auch der Sorge um Kranke, Behinderte und alte Menschen.
- Wien
- Gumpoldskirchen (NÖ)
- Wildbad (Stmk)
- Spannberg (NÖ)
- Palterndorf (NÖ)
- Deutschordenskirche und Pfarre Schottenfeld in Wien, Pfarre Gumpoldskirchen
- Gästehäuser in den Deutschordenshäusern in Wien und Gumpoldskirchen
- Gesundheitstherme Wildbad in Dürnstein (Ktn)
- Das Ordenskrankenhaus in Friesach wurde 2014 an die GmbH „DOKH Unterstützung und Förderer“ übertragen
- Deutscher Orden. Religiös-kulturelle Zeitschrift des Ordens für seine Brüder, Schwestern, Familiaren und Freunde 1.1970–
- Veröffentlichungen der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens. (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens; erscheint in Marburg) 1.1986–
- Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens (65 Bde.)
- Hartmut Boockmann, Der Deutsche Orden. 12 Kapitel aus seiner Geschichte (München 1981).
- Deutscher Orden Brüderballei (Hg.), Wien - St. Elisabeth Deutschordenskirche (Kunstführer 2011).
- Bernhard Demel, Der Deutsche Orden einst und jetzt - Aufsätze zu seiner mehr als 800jährigen Geschichte. (Reihe III, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 848), Frankfurt/Main/Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Wien 1999).
- Klaus Militzer, Die Geschichte des Deutschen Ordens (Stuttgart/Berlin/Köln 2005).
- Jürgen Sarnowsky, Der Deutsche Orden (München 2007).
- Maike Trentin-Meyer (Hg.), Udo Arnold (Text), Deutscher Orden 1190–2000. Ein Führer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim (Baunach 2004).
- Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit (Wien 1955).
- Marian Tumler, Udo Arnold, Der Deutsche Orden - von seinem Ursprung bis zur Gegenwart (Bad Münstereifel 51992).
- Ewald Volgger (Hg.), Die Regeln des Deutschen Ordens in Geschichte und Gegenwart (Lana 1985).
- Bernhard Demel, 820 Jahre Deutscher Orden 1190–2010. Fünf Referate über eine lange Geschichte Europas (Wien 2011).
Kontakt: P. Frank Bayard OT
E-Mail: zentralarchiv[at]deutscher-orden.at
Das Archiv ist seit dem 19. Jahrhundert ein Zentralarchiv für die archivalische Überlieferung des Deutschen Ordens, bestehend aus: hochmeisterliches Archiv Mergentheim, Balleiarchive Südtirol, Böhmen und Mähren, Hausarchive zahlreicher Ordensniederlassungen. Die Urkundenreihe enthält rund 12.000 Stücke ab 1122, weiters enthält das Archiv 1000 Ahnentafeln ab 1671, mit welchen die Ritter ihre adelige Herkunft belegten.
- Die Urkunden sind teilweise digitalisiert und online einzusehen auf www.monasterium.net
- Udo Arnold (Hg.), Die Urkunden des Deutschordens-Zentralarchivs in Wien - Regesten nach dem Manuskript von Marian Tumler, 3 Teilbde. für den Zeitraum 1122–1526 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 60, Marburg 2007).
- Klemens Wieser, Das Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien, in: Archivalische Zeitschrift 60 (1964) 131–152.
- Klemens Wieser, Nordosteuropa und der Deutsche Orden. Kurzregesten. Bd. 1 (bis 1561). Kurzregesten Nr. 1-2294 zu den Aktenbeständen „Abt. Preußen“ und „Abt. Livland“ des Zentralarchivs des Deutschen Ordens in Wien (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 17, Marburg 1969).
- Klemens Wieser, Nordosteuropa und der Deutsche Orden. Kurzregesten, Bd. 11 (1562–Ende 18. Jh.). Kurzregesten Nr. 2295-4629 zu den Aktenbeständen „Abt. Preußen“ und „Abt. Livland“ des Zentralarchivs des Deutschen Ordens in Wien sowie Corrigenda zu Bd. 1 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 27, Marburg 1972).
- Vinzenz Schindler, Der Deutsche Orden und sein Archiv in Österreich, in: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 76 (1928) Sp. 174–180.
Singerstraße 7
A-1010 Wien
Kontakt: P. Frank Bayard OT
E-Mail: zentralarchiv[at]deutscher-orden.at
Die Bibliothek enthält rund 15.000 Titel, darunter Handschriften, Inkunabeln und zahlreiche Drucke der frühen Neuzeit.
- Kataloge vor Ort
- Institut für Mittelalterforschung/Abteilung Schrift- und Buchwesen (Österreichische Akademie der Wissenschaften): Handschriftenbeschreibungen und Bibliographie zu den Handschriften
- Handschriftencensus
- Inkunabelzensus der Österreichischen Nationalbibliothek
- Franz Lackner unter Mitarbeit von Alois Haidinger, Katalog der Streubestände in Wien und Niederösterreich, Teil 1: Nichtarchivalische mittelalterliche Handschriften und Fragmente in Korneuburg, Mistelbach, Retz, St. Pölten, Tulln, Waidhofen an der Thaya, Weitra, Wien, Wiener Neustadt und aus Privatbesitz. Katalogband und CD-ROM (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 272; Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters II,5) (Wien 2000).
- Franz Lackner, Zum Kauf der Handschriften der Bibliothek des Deutschen Ordens in Wien durch die Hofbibliothek im Jahre 1861, in: Codices manuscripti 18 (1998) 17–33.
A-1010 Wien
Kontakt:
geschfd. Leiter: HM MMag. Dipl. Bw. Frank Bayard, MBA
Kustodin: Frau Mag. Martina Jurstak, BA
E-Mail: schatzkammer[at]deutscher-orden.at
- Die Schatzkammer des Deutschen Ordens, hrsg. von Raphael Beuing (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 70 , Weimar 2015).
- Die Schatzkammer des Deutschen Ordens, hg. von Raphael Beuing (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 70 , Weimar 2015).
- Johannes Neuhardt (Hg.), Der Schatz des Deutschen Ordens aus Wien. Katalog der XVIII. Sonderschau im Dommuseum zu Salzburg (Salzburg 1994).
- Wolfgang Krones, Die Schatzkammer des Deutschen Ordens. Kurzführer (Wien 2000).
- Wolfgang Krones, The Treasury of Teutonic Order. A short guide to the museum (Wien 2000).
- Beda Dudík, Des Hohen Deutschen Ritterordens Münz-Sammlung. Mit steter Rücksicht auf das Central-Archiv des hohen Ordens (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens; 6, Bonn 1966).
- Bernhard Prokisch, Die Münzen und Medaillen des Deutschen Ordens in der Neuzeit. Veröffentlichungen des Institutes für Numismatik und Geldgeschichte Bd. 11 (Wien 2006).
- Verena Friedrich, Wien. Deutschordenskirche St. Elisabeth (Passau 2011).
A-1010 Wien
Kontakt: geschfd. Leiter: HM MMag. Dipl. Bw. Frank Bayard, MBA
Kustodin: Frau Mag. Martina Jurstak, BA
E-Mail: schatzkammer[at]deutscher-orden.at
Die Sammlung von Vasa sacra und Reliquiaren aus den in der Säkularisierung 1805–1809 aufgehobenen Kommenden und Deutschordenskirchen in Deutschland ist Bestandteil des Museums des Deutschen Ordens im Wiener Deutschordenshaus.
- Die Schatzkammer des Deutschen Ordens, hg. von Raphael Beuing (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 70 , Weimar 2015).
- Die Schatzkammer des Deutschen Ordens, hg. von Raphael Beuing (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens 70 , Weimar 2015).