Himmelpfortgasse 7
1010 Wien
Geschichte |
Ein klausurierter Frauenkonvent am Standort Himmelpfortgasse wurde vermutlich bereits im 13. Jahrhundert gegründet. Der Dompfarrer von St. Stephan Gerhard von Siebenbürgen bestiftete das Kloster, dem die Augustinusregel vorgeschrieben wurde. Die Chorfrauen konstituierten sich nach einer Auseinandersetzung mit dem Dompfarrer über eine strittige Äbtissinnenwahl als Prämonstratenserinnen und stellten sich unter die Aufsicht des Stiftes Geras. 1331 wurde die neu erbaute Klosterkirche „Zur heiligen Agnes“ geweiht. Wirtschaftliche Nöte im Spätmittelalter, die Belagerung Wiens durch die Osmanen 1529 und das Pestjahr 1588 setzten dem Kloster sehr zu. 1589 bezogen die Augustiner-Chorfrauen St. Jakob auf der Hülben das verödete Kloster. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es zwischen Bischof Melchior Klesl und dem Abt des Stiftes Geras, der den Verlust des Himmelpfortklosters für den Prämonstratenserorden befürchtete, zum offenen Streit. Papst Paul V. erklärte 1605 die nunmehrigen regulierten Chorfrauen von St. Augustin zur Himmelpforte für unabhängig. Die Verhältnisse im Kloster konsolidierten sich, im 18. Jahrhundert hatte das Himmelpfortkloster als Erziehungsinstitut für Töchter des Adels einen besonderen Ruf. Das Kloster wurde 1783 unter Kaiser Joseph II. aufgehoben. Kirche und Konventgebäude wurden im Februar 1784 geräumt, danach versteigert und zu Privatwohnungen umgebaut. Es entstanden dadurch in der Rauhenstein-, Himmelpfort- und Ballgasse acht Häuser, auch auf das Bauareal der Kirche kam ein Wohnhaus. |
Literatur |
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Orden: Augustinerinnen (Ordo Sancti Augustini OSA)
Ordensfamilie: Augustinerchorherren und -frauen
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Wien