Kultur & Dokumentation

Benediktinererzabtei St. Peter

 st. peter 1
(Foto: Friedrich Nill)
 

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
T + 43 (0)662 844 576 0

 
Gründer/Stifter
Hl. Rupert
 
Geschichte

Das Kloster St. Peter in der Stadt Salzburg ist das älteste durchgängig bestehende Kloster im deutschsprachigen Raum und eine Gründung des hl. Rupert aus dem Jahr 696. Unter Abtbischof Virgil (745–784) wurde das Verbrüderungsbuch St. Peters angelegt. Es ist das älteste Buch Österreichs. Unter Abt Arn (785–821, Erzbischof 798) entstanden die ältesten Salzburger Güterverzeichnisse. Im Jahr 987 wurde die Personalunion des Abtes von St. Peter und des Erzbischofs von Salzburg gelöst. Vom 12. Jahrhundert bis 1583 bestand auch ein Frauenkonvent bei St. Peter („Petersfrauen“).
Wesentliche bauliche Erweiterungen erfolgten im 17. Jahrhundert, als auch der berühmte Friedhof von St. Peter seine bis heute bestehenden Gruftanlagen erhielt. 1622 wurde in Salzburg eine Benediktineruniversität errichtet, die 1810/11 im Zuge der politischen Veränderungen der Säkularisation des geistlichen Fürstentums Salzburg aufgelöst wurde. Für die fortbestehende Theologische Fakultät wurde 1926 bei St. Peter das Kolleg St. Benedikt, ein Studienhaus der Österreichischen Benediktinerkongregation, errichtet. 1927 wurde St. Peter von Papst Pius XI. zur Erzabtei erhoben, seitdem führen die Äbte von St. Peter den Ehrentitel eines Erzabtes. In der NS-Zeit wurden die Mönche vertrieben, und das Klostergebäude wurde beschlagnahmt. Einige Mönche, darunter der Gründer des Liturgischen Instituts, P. Adalbert Raffelsberger, konnten das Chorgebet weiterführen.

Werke und Pfarren
Inkorporierte Pfarren
  • Abtenau, Annaberg, Grödig (mit Seelsorgezentrum Fürstenbrunn-Glanegg), Rußbach am Pass Gschütt, Kirchberg (Kärnten), Wieting (Kärnten)
Seelsorge durch das Kloster
  • Wahlfahrtskirche Maria Plain, St. Michael am Residenzplatz
Ehemalige Stiftspfarren
  • Wien, Dornbach (1996 exkorporiert)
  • Das Kloster beherbergt das Institut für Benediktinische Studien sowie das Studienhaus Kolleg St. Benedikt der Österreichischen Benediktinerkongregation und das Österreichische Liturgische Institut
  • In der Bibliothek von St. Peter befindet sich das Zeitschriftenarchiv der Ordensgemeinschaften Österreich
Literatur
  • Gerald Hirtner, Quellen zur Baugeschichte der Stiftskirche St. Peter, in: Mitteilungen des Referats für die Kulturgüter der Orden 4 (2019) 86–92, www.mirko-online.at
  • Gerald Hirtner, Das Kloster St. Peter zur Entstehungszeit von Stille Nacht, in: Blätter der Stille Nacht Gesellschaft 58/2 (2018) 15‒16, www.stillenacht.at
  • Gerald Hirtner, Delicium Principum - Der Abt von St. Peter als Liebling der Fürsten, in: Christoph Brandhuber, Reinhard Gratz (Hg.), Fürsterzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg. Regisseur auf vielen Bühnen 1668–1687 (Salzburg 2018) 157–158.
  • Gerald Hirtner, Nachruf und Gegendarstellung. Ein Beispiel aus dem Benediktinerkloster St. Peter in Salzburg im Jahr 1806, in: Tomas Cernusak,Karl Kollermann, Irene Rabl (Hg.), Kommunikation zwischen Kloster und Welt in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Monastica historia 3, St. Pölten/Prag 2018) 373–411.
  • Friedrich Hermann, Adolf Hahnl, Salzburg, St. Peter, in: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. von Ulrich Faust und Waltraud Krassnig (Germania Benedictina Bd. III/3, St. Ottilien 2002) 363‒408.
  • St. Peter in Salzburg. Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum. 3. Landesausstellung, 15. Mai–26. Okt. 1982. Schätze europäischer Kunst und Kultur. Red. Heinz Dopsch und Roseitha Juffinger (Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg 7, Salzburg 1982).
  • Hl. Rupert von Salzburg. Katalog der Ausstellung im Dommuseum zu Salzburg und in der Erzabtei St. Peter. 16. Mai 1996–27. Oktober 1996, hg. von Petrus Eder u. a. (Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg 20/1, Salzburg 1996).
  • Friedrich Hermann, Die Geschichte der Erzabtei St. Peter zu Salzburg, Frühgeschichte 696–1193, Bd. 1 (Salzburg 1996).
  • Ivo Pomper, Bibliographie von St. Peter, in: Festschrift St. Peter zu Salzburg: 582–1982, hg. von Aegidius Kolb (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 93, Salzburg 1982), hier 907–950.
  • Festschrift St. Peter zu Salzburg: 582–1982, hg. von Aegidius Kolb (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 93 (Salzburg 1982).
Archiv

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
Kontakt: Gerald Hirtner
E-Mail: archiv[at]erzabtei.at

Als 1941 das Stift St. Peter enteignet und das Archiv vom Salzburger Landesarchiv zwar übernommen, aber am alten Platz erhalten wurde, legte Archivdirektor Franz Martin ein Archivinventar mit neuer Beständegliederung und mit neuen, bis heute gültigen Signaturen an. Das Archiv besteht aus einer Urkundenreihe mit über 5000 Urkunden, zwei Handschriftenreihen (A Klosterhandschriften, B Grundherrschaftliche Bücher), Akten, Plänen und Fotosammlung. Das Urbaramts- und Pfarrarchiv Abtenau und das Propsteiarchiv Wieting bilden eigene Archivkörper.

Findmittel des Archivs
  • Die Urkunden sind in einem Verzeichnis mit Kurzregesten chronologisch erfasst, digitalisiert und online einzusehen auf: www.monasterium.net
  • Für die Handschriftenreihen und die Aktenfaszikel gibt es hand- bzw. maschingeschriebene Inventare aus den Jahren 1942–1945. 
  • Seit 2004 erfolgt der Aufbau einer Archivdatenbank mit dem Datenbankprogramm FAUST.
Literatur zum Archiv
  • Friedrich Hermann – Adolf Hahnl, Salzburg, St. Peter, in: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, bearb. von Ulrich Faust und Waltraud Krassnig (Germania Benedictina Bd. 3/3, St. Ottilien 2002) 363‒408, hier 402‒407.
  • Gerald Hirtner, Das Stiftsarchiv St. Peter in der NS-Zeit, in:. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchiv 54: Österreichs Archive unter dem Hakenkreuz (2010) 708–719.
  • Helga Penz, Erinnern als Kulturtechnik: Klosterarchive im Barock, in: Thomas Wallnig u.a. (Hg.), Europäische Geschichtskulturen um 1700 zwischen Gelehrsamkeit, Politik und Konfession (Berlin 2012) 91‒106.

Die Bestände sind nach Anmeldung vor Ort benutzbar. Aktuelle Informationen unter https://www.erzabtei.at/de/kultur/index.asp?dat=Stiftsarchiv

st. peter archiv
 
Bibliothek

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
Kontakt: Sonja Führer
E-Mail: bibliothek[at]erzabtei.at

Die Bibliothek umfasst rund 90.000 Titeln und weitere unkatalogisierte Druckwerke, insgesamt rund 120.000 Bände, ca. 890 Inkunabeln, 1280 Handschriften (davon 907 bis 1600), 2000 Zeitschriften und Periodika.

Seit dem Jahr 2000 werden die Neuzugänge und der ältere Bestand mittels Retrokatalogisierung elektronisch erfasst. Zum Jahreswechsel 2020/2021 endete die Teilnahme am Österreichischen Bibliotheksverbund. Seit 2. Juni 2021 steht ein neuer OPAC über den Katalog der Ordensbibliotheken (KOBi) zur Verfügung.
Bibliotheksbeschreibungen: Fabian-Handbuch der historischen Buchbestände, armarium.eu/ und Klosterbibliotheken in Österreich sowie Website der Erzabtei St. Peter

Die Bibliothek führt in Kooperation mit der Österreichischen Ordenskonferenz das "Zeitschriftenarchiv der Orden". Hier werden Zeitschriften mit Chronikcharakter, die von Orden in Österreich herausgegeben wurden und werden, archiviert und können im Lesesaal benützt werden. Die Zeitschriftentitel sind im Bibliothekskatalog von St. Peter mit eigenem Bestandsverweis erfasst.

Kataloge der Bibliothek
Literatur zur Bibliothek
  • Adolf Hahnl, Bibliotheksgeschichte [St. Peter], in: Faust, Ulrich Germania Benedictina 3/3: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, hg. von Ulrich Faust (St. Ottilien 2002) 363–385.
  • Gerold Hayer u.a., Die deutschen Handschriften des Mittelalters der Erzabtei St. Peter zu Salzburg, (Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters, Wien 1982).

Die Bestände der Bibliothek sind nach Anmeldung im Lesesaal benutzbar.

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Musikarchiv

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
Kontakt: P. Petrus Eder OSB
E-Mail: pfarre.groedig[at]pfarre.kirchen.net

Bedingt durch den Kontakt mit bedeutenden Salzburger Musikern besitzt St. Peter eine bedeutende, auch autographe Überlieferung mit Werken von J. E. Eberlin, A. C. Adlgasser, L. und W. A. Mozart, J. M. Haydn, S. Neukomm, R. Führer und C. Santner.

Kataloge des Musikarchivs
Literatur zum Musikarchiv
  • Eder, Petrus, Theoretika aus der Sammlung des P. Martin Bischofreiter von St. Peter. In: Verlorene Söhne und Töchter (Wien 2019 ) 114‒124.
  • Eder, Petrus, Eine Salzburger Sammlung von Caldara-Kanons. In: Aktuelle Fragen der Mozart-Forschung. vorgelegt von Manfred Hermann Schmid, Tomislav Volek, Milada Jonášová (Wien 2018) 229‒244.
  • Eder, Petrus, Die Musikaliensammlung des Paters Michael Nagnzaun aus St. Peter, in: Salzburgs Musikgeschichte im Zeichen des Provinzialismus? (Wien 2014) 81‒108.
  • Holzer, Irene, "Ad Corum Monasterii S. Petri hic Salisburgi" - Sigismund Neukomms Messkompositionen als Beispiel für das musikalische Erbe des Erzstiftes Salzburg, in: Salzburgs Musikgeschichte im Zeichen des Provinzialismus? (Wien 2014) 263‒281.
  • Oliver Ruggenthaler, Opereta Gratulatoria. Von unbekannten Applausus-Kantaten aus dem Stift St. Peter und dem Franziskanerkloster in Salzburg, in: Bastei 1 (2009), online
  • Eder, Petrus, Klavierauszüge um Michael Haydn in der Musikaliensammlung der Erzabtei St. Peter in Salzburg. Aus: Mozart Studien, Manfred Hermann Schmid (Hg.), Bd. 2 (Tutzing 1993) 57‒72.
  • Das Benediktinerstift St. Peter in Salzburg zur Zeit Mozarts, Musik und Musiker – Kunst und Kultur. hg. von der Erzabtei St. Peter in Salzburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikwissenschaft der Univ. Salzburg, bearbeitet von P. Petrus Eder OSB und Gerhard Walterskirchen (Salzburg 1991).
  • Manfred Hermann Schmid, Die Musikaliensammlung der Erzabtei St. Peter in Salzburg, Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph und Michael Haydn, Bd. 1, Mit einer Einführung in die Geschichte der Sammlung (Schriftenreihe der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg 3/4, Publikationen des Instituts für Musikwissenschaften der Universität Salzburg 1, Salzburg 1970).
Kunstsammlungen

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
Kontakt: Wolfgang Wanko
E-Mail: kunst[at]erzabtei.at

Die Kunstsammlungen der Erzabtei St. Peter umfassen die Gemälde-, Grafik-, Heiligenbildchen- und Objektsammlung, insgesamt mit geschätzten 60.000 Exponaten.
Die Exponate der Gemäldesammlung dienten der Ausstattung der Kirche und des Klosters. Ein Teil dieser Sammlung ist seit 2009 über das Dommuseum in der „Langen Galerie“ zu besichtigen. Im 2014 eröffneten „DomQuartier Salzburg“ wird eine Dauerausstellung der Erzabtei gezeigt, zu sehen sind Objekte aus den Sammlungen sowie aus der Schatzkammer des Klosters.

Die Mineraliensammlung des Stifts St. Peter gilt als einer der bedeutendsten in Österreich. Sie geht auf die Äbte Dominicus Hagenauer (1786–1811) und Albert Nagnzaun (1818–1856) zurück. Seit 2011 ist sie neu erschlossen und aufgestellt. Sie umfasst mehr als 25.000 Objekte und erstreckt sich nun über drei - klimatisch geeignete - Ausstellungsräume über dem südlichen Seitenschiff der Stiftskirche. Aufbewahrt werden die meisten Stücke in 45 Schubladenschränken, während mehr als 1450 ausgewählte Stücke in 53 Vitrinen präsentiert werden. Die Sammlung kann in beschränktem Rahmen nach Voranmeldung besichtigt werden.

Die Grafiksammlung geht auf Abt Dominicus Hagenauer (1786–1811) zurück, der auch die einzigartige Cetto-Sammlung ankaufte oder die Grundlagen für die Gesteins- und Mineraliensammlung gelegt hat. In der Folge wurde die Grafiksammlung von Abt Albert IV. Nagnzaun (1818–1856) nach nationalen Schulen in Klebebänden neu geordnet und ein erstes handschriftliches Inventar angelegt, das bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Nachfolgern zum Teil ergänzt wurde.
Die Andachtsbildchensammlung des P. Gregor Reitlechner (†1929) ist eine der größten privaten Sammlungen von Andachtsbildchen in Österreich.
Die Objektsammlung beinhaltet sakrale Gebrauchsgegenstände, Plastik, aber auch Mobiliar.

Die botanische Sammlung (Herbarien und ähnliches) wurde dem Haus der Natur als Schenkung übergeben.

Inventar der Sammlung(en)
  • Seit 2005 werden alle Bestände schrittweise digital inventarisiert.
Literatur zu den Sammlungen
  • Gerald Hirtner, Die mineralogische Sammlung von St. Peter in den Jahren 1790–1819, in: Korbinian Birnbacher (Hg.), Die letzte Grand Tour. Die Italienreise der Patres Alois Stubhahn und Albert Nagnzaun von St. Peter in Salzburg 1804–1806 (Wien/Köln/Weimar 2017) 913–930 (Itinera monastica I).
  • Die Denkmale des Benediktinerstiftes St. Peter in Salzburg, bearb. von Hans Tietze (Österreichische Kunsttopographie 12, Wien 1913).
  • Peter F. Kramml, Ein Verzeichnis der Münzsammlung des Stiftes St. Peter im Jahr 1813, in: Christoph Mayrhofer (Hg.), Tausend Jahre Salzburger Münzrecht (Salzburg 1996) 317–335.
Schatzkammer

St. Peter-Bezirk 1
A-5020 Salzburg
Kontakt: Kirchenrektorat St. Peter

Das Kloster St. Peter besitzt eine außergewöhnlich reiche Schatzkammer mit Pontifikalien, Paramenten und liturgischen Geräten aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Herausragende Stücke sind im 2014 eröffneten „DomQuartier Salzburg“ ausgestellt.

Orden: Benediktiner (Ordo sancti Benedicti OSB)
Ordensfamilie: Benediktinische Gemeinschaften, Mönchsorden
Kirchenrechtliche Einordnung: Institut des geweihten Lebens, päpstlichen Rechts
Diözese: Erzdiözese Salzburg

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