Hardeggasse 63A
A-1220 Wien
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Gründerin des Ordens war die in Aachen geborene Clara Fey, die 1837 die erste Armenschule Aachens, das sog. "Schülchen" gegründet hatte. Die Ordensgründung wurde Jahre später am 2. Februar 1844 vollzogen. 1869 wurde die Ordensgemeinschaft von Papst Pius IX. approbiert. 1858 wurde die erste Niederlassung in Wien-Rossau erichtet und ein neu erworbenes Haus in Döbling „Maria Regina“ bezogen. Es folgten 14 Niederlassungen zwischen 1860 und 1994, davon 12 in Österreich, eine in Südtirol und eine in Ungarn. Schwerpunkt der Tätigkeit der Schwestern waren Unterricht und Erziehung.
Niederlassungen
- Wien-Rossau, Wien 9, Ecke Porzellangasse/Liechtensteinstraße (1857–1860)
Auf Anfrage des Vincenz-Vereins wurden einige Schwestern nach Wien geholt, um sich um die Waisen und Armen zu kümmern. Die Unterkunft war der Gartenpavillon des Sommerschlosses des Fürsten von und zu Liechtenstein. Die Räumlichkeiten wurden Vinzentinum genannt. Das Gebäude wurde von 1857 bis 1860 verwendet.
- Wien-Döbling "Maria Regina", Wien 19, Döblinger Hauptstraße 83 (1860–2016)
Nach Veranstaltung einer Lotterie und vieler Sammlungen wurde 1860 ein Gebäude samt Kirche in Oberdöbling gekauft und im Laufe der Jahre adaptiert und erweitert. Am 19. September 1891 wurde die Provinz Österreich errichtet und Döbling zum Provinzmutterhaus ernannt. Die Niederlassung wurde 2017 aufgegeben. Der Schulkomplex "Maria Regina" wurde 2019 dem Institut Österreichischer Orden übergeben, die Trägerschaft der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs. Im heutigen Schulkomplex waren seit Beginn folgende Einrichtungen untergebracht: Versorgung von Hauskindern, Internat, Claraheim, Kindergarten für Knaben und Mädchen (seit 1925), Volksschule für Mädchen (seit 1862, gemischt seit 1945), Bürgerschule für Mädchen (seit 1894, seit 1927 Hauptschule für Mädchen, Lehrerinnenbildungsanstalt (1902–1978), Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen (1891 Privatkurse, 1925–1978), Frauengewerbeschule (1862–1933), Frauenoberschule (seit 1934), Mädchenrealgymnasium (seit 1923), später Teilung in Musischpädagogisches Realgymnasium, Wirtschaftskundliches Realgymnasium, Neusprachliches Gymnasium.
- Retz "Turmhof" (1874–1956)
Durch Kauf wurde das Anwesen erworben und ein Konvent der Schwestern gegründet. Noch im Gründungsjahr wurde ein Internat für Offizierswaisen und unbemittelte Offizierskinder geschaffen, danach eine Volksschule und Kindergartenkurse. Nach der Enteignung im Zweiten Weltkrieg – der Turmhof wurde zur Kaserne "Konrad Hötzendorf" - war das Haus zu beschädigt um einen Wiederaufbau zu beginnen. 1951 wurde das Gebäude an die Caritas (für die Erzdiözese Wien) vermietet.
- Kaltern, Südtirol (1876–1889)
Baronin Maria Rapp di Pauli hatte um 1860 im "Fuchsenhaus" ein Kinderasyl gegründet und den Schwestern übergeben. Diese übernahmen das Waisenhaus, gründen ein kleines Pensionat und einen Kindergarten sowie eine Handarbeitsschule.
- Wien-Stadlau „Maria Frieden“, Hardeggasse 65 (1889–2018)
1889 kauften die Schwestern sumpfiges Ödland in Stadlau, begannen mit dem Bau eines Gebäudes. Noch im gleichen Jahr erhielten sie die Genehmigung durch die Schulbehörde zur Eröffnung einer Volksschule und erweiterten im Laufe der Jahre das Gebäude zum aktuellen Schulkomplex. Die Weihe der Kirche fand am 2. Juli 1893 am Fest Maria Heimsuchung statt. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Schule enteignet, nach der Rückkehr der Schwestern führten sie den Unterricht und die Fürsorge weiter: Internat (1890–1977/78), Kindergarten (1899–1938, seit 1945), Volksschule (1890–1938, seit 1946), Bürgerschule - Hauptschule (1900–1938, seit 1947), Handelsschule (1908–1918), Bankkurs (1915), Fortbildungsschule - Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe (1919–1938, 1946–1952), Gewerbeschule 2jährig - Fachschule für Weißnähen und Kleidermachen (1923–1938), Haushaltungsschule einjährig (1946–1952), Vorschule (seit 1977), Hort für Mädchen der Volks- und Hauptschule (seit 1926). Das Schulzentrum wurde 2019 an das Institut Österreichischer Orden übergeben, die Trägerschaft an die Vereinigung der Ordensschulen Österreichs.
- Maria Enzersdorf „Maria Schutz“, Gießhüblerstraße 29 (1910–1990)
1909 wurde das Grundstück gekauft und mit dem Bau begonnen, sodass 1910 ein 5geschoßiges Gebäude errichtet war. 1988 wurde der Konvent Maria Schutz in Maria Enzersdorf aufgelöst und 1990 die Trägerschaft der Schule von der Erzdiözese Wien übernommen. Nach Schließung der Niederlassung verblieben zwei Schwestern in der Ortschaft Hennersdorf und kümmerten sich um die Pfarre.
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Wien - Am Himmel, Gspöttgraben 5 (1911–1983)
Ehem. Herrschaftsgut von Freiherr Johann Karl v. Sothen - seine Witwe Baronin Franziska v. Sothen vermacht es testamentarisch nach dem Tod ihrer Verwandtschaft. Ab 1906 an die Schwestern, ab 1911 im Besitz der Schwestern. 1983 wurden Schule und Heim an den Cariatas-Verband der Erzdiözese Wien verkauft und der Konvent aufgelöst. Das Schloss selbst wurde durch Hofrat Anton Binder vom Kriegelstein 1784 erbaut. -
Pischelsdorf "Maria Rast" (1926–1931)
Auf Ansuchen des Pfarrers erwerben die Schwestern das ehemalige Jagdschloss. Sie führen einen Kindergarten und eine Handarbeitsschule. -
Rohrbach an der Gölsen "St. Josef - Edelhof" (1926–2014)
Der Edelhof wurde bereits 1321 genannt. Nach mehreren Besitzwechseln wurde er vor dem Ersten Weltkrieg vom Fürsten Schwarzenberg gekauft und als Sommersitz errichtet. Aus politischen Umständen wurde das Gut verkauft und wechselte erneut die Besitzer. 1927 wurde der Edelhof von den Schwestern gekauft und bis 1931 zum Kloster umgebaut. Ab 1931 gab es eine Haushaltungsschule am Edelhof, der zusätzlich den Schwestern als Erholungsort diente. Nach der Enteignung 1945 zogen 1947 die ersten Kleinkinder auf den Edelhof, der zum Kinderheim umfunktioniert wurde. - Wien "Clara Fey Kinderdorf" (1952–2013)
1894 ließ Stefan Esters eine Jugendstilvilla im Kaasgraben erbauen und errichtete eine Lourdeskirche. Nach seinem Tod wurde die Villa für Kriegszwecke verwendet, 1952 für soziale Zwecke zum Verkauf angeboten. Die Schwestern errichteten ab 1953 ein Heim für behinderte Kinder. 2006 wurde das Kinderdorf an Trägerverein „Werke der Schwestern vom armen Kinde Jesus“ übergeben und die Schwestern übersiedelten ins Haus Nazareth.
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Hinterbrühl, Niederösterreich (1977–1982)
Durch eine Verlassenschaft kamen die Schwestern in den Besitz des Hauses in Hinterbrühl, welches als Wohngemeinschaft genutzt wurde. - Wien-Kaasgrabengasse 13 (seit 1994)
Nach Verkauf des Clara Fey-Kinderdorfes übersiedelten die Schwestern in das „Haus Nazareth“.
- Gabriela Paul (Hg.), Clara Fey - Das Leben unserer Schulgründerin in Bildern. Gestaltet von Kindern der Volksschule Maria Regina, Clara Fey Campus (2020).
- Seligsprechung Clara Fey. Aus Glauben Zukunft gestalten. Hg. vom Generalat der Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesu (Aachen 2019).
- Maria Caritas Kreuzer, "Alles zur größeren Ehre Gottes". Das Leben und Wirken der seligen Clara Fey (1815–1894) (2018).
- Michael Lejeune / Christoph Stender, Kraft aus einem anderen Leben. Clara Fey. Ordensgründerin & Impuls (2018).
- Christoph Stender / Michael Lejeune (Hg.), Clara Fey – Festschrift zum 200. Geburtstag (2015).
- Friederike Reiner: Die Paramentenstickereien der Schwestern vom Armen Kinde Jesus, Wien (Döbling) 1864-1985. Einführung und kommentiertes Werksverzeichnis (Wien 2011).
- Festschrift 150 Jahre Schwestern vom armen Kinde Jesus in Österreich, hg. v. der Kongregation der Schwestern vom Armen Kinde Jesus (Wien 2007).
- Festschrift 50 Jahre Clara-Fey-Kinderdorf 1953–2003, hg. v. der Kongregation der Schwestern vom Armen Kinde Jesus (Wien 2003).
- Wo Gott aufgeht. Das "Neue" in der Spiritualität von Mutter Clara Fey. Gedanken von Bischof Klaus Hemmerle zu Texten von Mutter Clara Fey. Hg. vom Generalat der Schwestern vom Armen Kinde Jesu (Aachen 1994).
- Hofzeilen 1860–1990, hg. v. den Schulen Maria Regina (Wien 1990).
- M. J. André, Clara Fey. Mutter vieler Kinder (1967).
- Das Kind. Berufung und Aufgabe. Die Schwestern vom armen Kinde Jesus feiern am 11. Dezember 1957 den 100. Jahrestag ihrer Arbeit in Österreich (Festschrift, Wien 1957).
- Otto Pfülf, Mutter Clara Fey (Freiburg 1907).
- Sonderausgaben der Zeitschrift "Roter Faden" (hg. vom Absolventenverband Döbling) zum 150-Jahr-Jubiläum (2008) und zur Seligsprechung von Clara Fey (2018).
A-1190 Wien
Kontakt: Ordensleitung
Die Paramentensammlung entstand in der ordenseigenen Paramentenstickerei, die bis zu den 1980er Jahren aktiv war. Der Bestand umfasst vor allem Stücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Sammlung befindet sich seit 2016 gemeinsam mit anderen Kunst- und kulturhistoristorischen Objekten im Generalat des Orden in Aachen. Ein Großteil der Sammlung ist im Museum "Der Schatz von Simpelveld" (Niederlande) zu besichtigen.