A-6020 Innsbruck
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Der Orden der Serviten ist 1233 in Italien aus einer Marienbruderschaft entstanden und gehört zu den Bettelorden. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es einen weiblichen Zweig, seit dem 15. Jahrhundert Laiengemeinschaften.
Anna Katharina Gonzaga, Witwe nach Ferdinand II. von Tirol, errichtete 1607 in Innsbruck ein Frauenkloster, das sich dem weiblichen Zweig des Ordens anschloss. Die Gründung eines Männerklosters wurde 1611 begonnen. Die Stifterin initiierte Reformen, sodass innerhalb des Servitenordens eine eigene Deutsche Observanz entstand. 1624 wurde ein weiteres Kloster bei der Wallfahrtskirche in Maria Waldrast gegründet. 1635 übernahmen die Serviten die Kärntner Wallfahrtskirche Maria Luggau von den Franziskanern. Das Servitenkloster in Wien wurde 1639 gegründet und die Wallfahrtskirchen in Maria Langegg 1644, Maria Loretto 1645 und Gutenstein 1675 übernommen. Weitere Servitenklöster wurden 1666 in Schönbühel, 1677 in Frohnleiten, 1692 in Volders, 1693 in Maria Jeutendorf, 1695 in Forchentau (Forchtenstein), 1713 in Kötschach-Mauthen (Auflassung 1981) und 1718 in Maria Weißenstein gegründet.
1756 wurden eine Österreichisch-Ungarische Provinz mit Sitz in Wien und eine Tiroler Provinz mit Sitz in Innsbruck errichtet. Seit 1927 besteht nur mehr eine einzige Provinz mit Provinzsitz in Innsbruck.
Von den Klosteraufhebungen im Josephinismus waren folgende Servitenklöster betroffen: Maria Waldrast (wieder übernommen 1844), Maria Loretto (wieder übernommen 1926), Maria Weißenstein (wieder übernommen 1836) sowie das Servitinnenkloster in Innsbruck. Das aufgehobene Augustiner Eremitenkloster in Rattenberg in Tirol übernahmen die Serviten 1817, es bestand bis 1970. Maria Langegg wurde vom Orden im Jahr 1953 aufgegeben, Frohnleiten 1965, Maria Jeutendorf 1978, Schönbühel 1980 und Wien 2009.
- Innsbruck
- Maria Waldrast (Tirol)
- Volders (Tirol)
- Maria Luggau (Ktn)
- Gutenstein (NÖ)
- Maria Weißenstein (gehört seit 1926 zur norditalienischen Provinz des Ordens)
- Gelsenkirchen-Buer (D)
- Seelsorgestationen: Servitenkirche St. Josef in Innsbruck und Karlskirche in Volders.
- Wallfahrtskirchen: Maria Waldrast, Maria Luggau, Mariahilfberg (Gutenstein).
- Das Gymnasium in Volders wird von der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs geführt.
- Serviten. Servitanische Nachrichten, 9.1982– (ehem.: Monat-Rosen. Servitanische Nachrichten 1972–1981)
- Augustin M. Pötscher OSM, Geschichte des Servitenordens (Salzburg 2001).
- Karl Suso Frank, Die Serviten, in: Orden und Klöster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500–1700, hg. von Friedhelm Jürgensmeier und Regina Elisabeth Schwerdtfeger, Bd. 1 (Münster 2005) 161–172.
- Gerhard Waldner: Das Private Oberstufenrealgymnasium St. Karl Volders. Zur Geschichte einer Tiroler Ordensschule, in: notae. Historische Notizen zur Diözese Innsbruck 4 (2018) 215–238.
Maria Theresien-Straße 42
A-6020 Innsbruck
Kontakt: innsbruck[at]serviten.at
Das Provinzarchiv enthält die Überlieferung der Tiroler bzw. Österreichischen Servitenprovinz sowie das Archiv des aufgelassenen Klosters Rattenberg. Die Klosterarchive von Maria Langegg und Schönbühel befinden sich im Diözesanarchiv St. Pölten. Das Klosterarchiv der Wiener Serviten untersteht dem Diözesanarchiv Wien und wird vor Ort in Wien-Rossau aufbewahrt und betreut.
- Findmittel des Provinzarchivs vor Ort, Auskunft auf Anfrage
- Findmittel für die Archive der Servitenklöster Maria Langegg und Schönbühel im Diözesanarchiv St. Pölten
Die Bibliothek des Servitenklosters Innsbruck mit einem Bestand von rund 30.000 Bänden ist eine Dauerleihgabe an die Universitätsbibliothek Innsbruck. Weiters besitzt die Bibliothek rund 500 Handschriften und 225 Inkunabeln (193 Titel).
Bibliotheksbeschreibungen: Fabian-Handbuch der historischen Buchbestände und Klosterbibliotheken in Österreich
Folgende Klosterbibliotheken der Serviten bestehen vor Ort: Volders (11.000 Bände), Maria Luggau (30.000 Bände), Maria Langegg (4000 Bände), Gutenstein (4000 Bände). Die Wiener Servitenbibliothek mit rund 11.000 Bänden befindet sich im Servitenkloster Maria Waldrast. Die Bibliothek des 1970 aufgelassenen Servitenklosters Rattenberg (4000 Bände) wurde 2012 an die Diözesanbibliothek Salzburg übergeben.
Kataloge der Bibliothek
- Katalog der Innsbrucker Servitenbibliothek an der Universitätsbibliothek Innsbruck
- Institut für Mittelalterforschung/Abteilung Schrift- und Buchwesen (Österreichische Akademie der Wissenschaften): Handschriftenbeschreibungen und Bibliographie zu den Handschriften
- Handschriftencensus
- Handschriften-Mikroverfilmung Hill Museum & Monastic Library
- Inkunabelzensus der Österreichischen Nationalbibliothek
- Katalog der Klosterbibliothek von Maria Langegg
- Eleonore De Felip, Lav Šubarić, Zwischenbericht zum Projekt Katalog der Handschriften des Innsbrucker Servitenklosters. Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Biblos 58/1 (2009) 117–126.
- Karl Kollermann, Die Katalogisierung der Klosterbibliothek Maria Langegg. Unsere Heimat 78/1 (2007) 54–61.
Maria Theresien-Straße 42
A-6020 Innsbruck
Kontakt: innsbruck[at]serviten.at
Rund 600 Handschriften und rund 500 Drucke, Schwerpunkt 19. Jahrhundert.
- Rudi Pascher, Das Musikarchiv des Servitenklosters in Innsbruck. Thematischer Katalog der Musikhandschriften (Diss. Univ. Innsbruck 2010); online: www.serviten.at (in Rubrik „Gemeinschaften-Innsbruck“)
Maria Theresien-Straße 42
A-6020 Innsbruck
Kontakt: innsbruck[at]serviten.at
Die Kunstkammer im Servitenkloster Innsbruck ist in Erinnerung an die zweite Gemahlin Erzherzog Ferdinands II. und Klostergründerin, Anna Caterina Gonzaga, eingerichtet worden. Gezeigt werden persönliche Gegenstände aus dem Besitz der Erzherzogin die als Anna Juliana in das Regelhaus (Damenstift) eintrat. Außerdem finden sich in der Kunstkammer der Serviten Gemälde und Grafiken sowie Kunstgewerbe aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Besonders bedeutend ist eine Sammlung von Portraits von Serviten.
Die Kunstsammlung des ehemaligen Servitenklosters in Maria Langegg wurde dem Diözesanmuseum St. Pölten übergeben und ist im Wallfahrtsmuseum in Maria Langegg ausgestellt.
- Inventar vor Ort, Auskunft auf Anfrage, Besichtigung des Museums nach Voranmeldung möglich.