Provinzial: P. Saji Mullankuzhy-John OH
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http://www.barmherzige-brueder.at
Geschichte
Entstehung und Aufgabe
Abenteuer und Nächstenliebe sind die Stationen im Leben des hl. Johannes von Gott, des Gründers des Hospitalordens. Am 8. März 1495 in Portugal geboren, wurde er als Achtjähriger nach Spanien verschleppt und dort von einer fremden Familie erzogen. Hirten- und Soldatenleben kennzeichneten die Entwicklung seiner Jugend, in der er öfter in Todesgefahr geriet. In Nordafrika setzte sich Johannes für die christlichen Sklaven ein. Nach Spanien zurückgekehrt, änderte Johannes nach einer Predigt sein Leben. Seine innere Umkehr vollzog sich, wie sein ganzes Leben, in turbulenter Weise. Er lief durch die Straßen von Granada und flehte um Barmherzigkeit. Er wurde in eine Irrenanstalt gesperrt und erfuhr hier die ganze Welt der Gefühllosigkeit, des Unrechts, der Gewalt, der Not und der Krankheit. Johannes von Gott gründete 1539 sein erstes Hospital, in das er ohne Rücksicht auf Konfession, Nation und Herkunft arme, kranke und hilfsbedürftige Menschen von der Straße aufsammelte. Der bereits physisch geschwächte Bahnbrecher einer neuorientierten Krankenpflege starb infolge einer Erkältung, die er sich bei der Rettung eines Kindes aus den eiskalten Fluten eines Flusses zugezogen hatte. Papst Alexander VIII. sprach den Vater der Armen und Kranken im Jahr 1690 heilig. Sein Beispiel zog Nachahmer an, die sich 1550 zur Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder zusammenschlossen.
Einsatzgebiet
In fünf Erdteilen sind heute rund 1.500 Ordensangehörige im Einsatz. Ihre kirchliche Sendung erkennen sie in der Sorge und Hilfe für kranke und behinderte Menschen sowie für soziale Randgruppen. Dabei wollen sie neben ihrem karitativen Wirken, das sich aus dem Gebot christlicher Nächstenliebe entfalten soll, die neuesten Erkenntnisse aus Medizin, Psychologie und Pädagogik nicht außer acht lassen. Im deutschen Sprachraum sehen die Brüder des hl. Johannes von Gott schwerpunktmäßig in Krankenhäusern und Einrichtungen für Behinderte und alte Menschen ihr Tätigkeitsfeld.
Lebensform
Die Barmherzigen Brüder leben in einer klösterlichen Gemeinschaft und legen die Gelübde des Gehorsams, der Armut, der Ehelosigkeit und der Hospitalität ab. Der klösterliche Tagesablauf versteht sich nach der alten Mönchstradition "Ora et labora", bete und arbeite. Im gemeinsamen Chorgebet vereinigen sich die Brüder mit der Gesamtkirche und bringen dem Schöpfer ihren täglichen Lobgesang dar. Im Dienst an den kranken, armen und hilflosen Menschen versuchen sie, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter mit Leben zu füllen.
Aufnahme und Ausbildung
Die Aufnahme in den Hospitalorden setzt eine gesunde Persönlichkeit voraus, die in der Lage ist, nach dem Geist des Ordensstifters und nach den Gelübden zu leben. Freude und echte Unbeschwertheit gehören ebenso zu den Voraussetzungen wie der Wille zum Gebet und zur Stille. Der Eintritt in den Orden ist frühestens nach Vollendung des 17. Lebensjahres möglich. Nach einer Probezeit von etwa einem halben Jahr folgt die Einkleidung in das zweijährige Noviziat, dessen Sinn die Vorbereitung auf das Ordensleben ist; das Noviziat schließt mit der Ablegung der Einfachen Profess. Die folgenden Jahre dienen der beruflichen Aus- und Weiterbildung, je nach Interesse, Eignung und Fähigkeit.