Röm.-kath. Pfarrkirche
Gleinker Hauptstraße 20
4407 Steyr-Gleink
Die Stifter, die steirischen Ministerialen Arnhalm und Bruno von Gleink(-Volkenstorf), ließen ihre Feste um 1123 in ein Kloster umwandeln. Die Vogtei übernahm Markgraf Leopold I. von Steier, der die Abtei dotierte und dem Bistum Bamberg zueignete, das seine Rechte am Kloster bis ins 13. Jahrhundert behaupten konnte. Der erste Abt Ulrich kam aus dem naheliegenden Kloster Garsten, das dem Kloster Gleink auch das Gedankengut der cluniazensischen Reform vermittelte.
Nach bescheidener Bautätigkeit im 14. Jahrhundert wurde Gleink in den Auseinandersetzungen zwischen den habsburgischen Herzögen Ernst und Leopold 1406 mehrmals geschädigt. Nach einem Brand 1424 dauerten die Bauarbeiten bis zur Weihe von Kirche, Kapelle und Friedhof 1436 an. Die kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Osmansichen Reich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und die daraus folgenden hohen Kriegssteuern führten zur fortschreitenden Verarmung des Klosters. Gleichzeitig wirkte sich überdies der Protestantismus auf das Stift Gleink aus: Im Zuge der Gegenreformation kam es zu einer langsamen Stabilisierung des Klosterlebens. Trotz der nach wie vor schlechten wirtschaftlichen Situation konnte ein neues Dormitorium gebaut werden.
Da es bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts nicht gelang, das Kloster sowohl personell als auch wirtschaftlich zu sanieren, war die Gefahr einer Auflösung groß. Die in Steyr ansässigen Jesuiten und das Kloster Schlierbach zeigten großes Interesse am Klostergebäude. Trotzdem konnte der Klosterbetrieb weiter geführt werden und es kam ab der Mitte des Jahrhunderts zur Barockisierung des Gebäudes. Im Jahr 1784 wurde das Kloster unter Kaiser Joseph II. aufgehoben.
1791 kam das Klostergebäude als Realdotation an den Bischof von Linz und befindet sich bis heute in Diözesanbesitz. Die Kirche wurde Pfarrkirche. Von 1832 bis 1977 beherbergte das ehemalige Benediktinerstift ein Salesianerinnenkloster.
Peter Maier, Gleink, in: Germania Benedictina, 3/1: Die benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Österreich und Südtirol, hg. von Ulrich Faust, Waltraud Krassnig (St. Ottilien 2000) 650–688.
Franz Xaver Pritz, Geschichte der ehemaligen Benediktinerklöster Garsten und Gleink im Lande ob der Enns und der dazugehörigen Pfarren (Linz 1841).
Urkundenbuch des Landes ob der Enns Bde. 2–11 (Linz 1856–1956). Register zu Bd. 11 (1983).
Das ehemalige Stiftsarchiv mit 200 Schachteln, 151 Handschriften, 257 Urkunden befindet sich im Oberösterreichischen Landesarchiv, Archivverzeichnis: http://www.landesarchiv-ooe.at/xbcr/SID-6A32ACDB-CC5D7A1E/Gleink_Stiftsarchiv.pdf
Urkunden online auf www.monasterium.net
Die mittelalterlichen Handschriften befinden sich in der Österreichischen Nationalbibliothek, im Haus-, Hof und Staatsarchiv, in der Oberösterreichischen Landesbibliothek, Druckwerke in der Katholisch-Theologischen Universität Linz.