A-4981 Reichersberg am Inn
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Wernher von Reichersberg, verheiratet mit einer Schwester des Salzburger Erzbischofs Gebhard, einem Exponenten des Investiturstreits, wandelte nach dem frühen Tod seiner Familie seine Burg in ein Kloster für Chorherren um und unterstellte es seinem Schwager, dem Erzbischof von Salzburg. Der dritte Propst, Gerhoch von Reichersberg (1132-1169) war ein bedeutender Theologe, Schriftsteller und Kirchenpolitiker, reformierte das Kloster und gründete einen Konvent für Chorfrauen. Er erhielt Zehentschenkungen im Pittner Gebiet in Niederösterreich, wo das Stift heute noch acht inkorporierte und zwölf Patronatspfarren betreut.
1624 brannte das Stift fast vollständig nieder, der Neubau wurde um 1700 fertiggestellt.
1779 entging das bis dahin bayerische Stift der Säkularisation durch die Abtretung des Innviertels an Österreich, es hatte aber in den folgenden Franzosenkriegen schwer um seinen Bestand zu ringen. Nachdem das Kloster in Administration gesetzt war, konnte ab 1816 wieder ein reguläres klösterliches Leben geführt werden. In der NS-Zeit musste das Stift eine Fliegerschule aufnehmen.
- in Oberösterreich: Reichersberg, Münsteuer, Ort im Innkreis, Lambrechten, Taiskirchen (1339‒1467)
- in Niederösterreich: Bromberg, Edlitz, Pitten (Pfarrexpositur Erlach 1943‒1991), Hollenthon, Scheiblingkirchen, Thernberg, Walpersbach
- Antiesenhofen, Kirchdorf am Inn, Mörschwang, St. Georgen bei Obernberg
-
Aspang, Gschaidt, Hochneukirchen, Hochwolkersdorf, Krumbach, Lichtenegg, Mönichkirchen, Schönau, Wiesmath und Zöbern endete 1977, jenes über Schäffern (Stmk 1991)
- Stiftsmagazin. Informationsblatt des Chorherrnstiftes Reichersberg am Inn 1.2005‒
- Gregor Schauber, Reichersberg, in: Die bestehenden Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich, Südtirol und Polen, hg. von Floridus Röhrig (Klosterneuburg/Wien 1997) 261–336.
- 900 Jahre Stift Reichersberg. Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg. Ausstellung des Landes Oberösterreich, 26. April bis 28. Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn. Katalog. Red. von Dietmar Straub (Linz 1984).
Reichersberg 1
A-4981 Reichersberg am Inn
Kontakt:
H. Michael Hammer CanReg
E-Mail: michael.hammer[at]stift-reichersberg.at
H. Johannes Putzinger CanReg.
E-Mail: johannes.putzinger[at]stift-reichersberg.at
Das Stiftsarchiv Reichersberg gliedert sich in: 1. Urkunden, 2. Akten, 3. Prälaturrechnungen, 4. Altbestand, 5. Grundherrschaft, 6. Nachlässe, 7. Pfarrarchiv, 8. Musikalien. Ein Teil des Archivs ist dem Brand von 1624 zum Opfer gefallen.
Die buchförmigen Archivalien bilden eine eigene Reihe, der Urkundenbestand umfasst 2121 Urkunden.
Das Archiv verwahrt weiters an Fremdbeständen das Archiv der Herrschaft Hakledt (119 Urk. ab 1396, Bücher und Akten des 17. und 18. Jahrhunderts) sowie das Familienarchiv der Grafen von Aham auf Neuhaus.
- Altrepertorien und maschinschriftliche Verzeichnisse vor Ort.
- Urkunden: www.monasterium.at
- Gregor Schauber, Reichersberg, in: Die bestehenden Stifte der Augustiner-Chorherren in Österreich, Südtirol und Polen, hg. von Floridus Röhrig (Klosterneuburg/Wien 1997) 261–336, zum Archiv: 331‒332.
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Kontakt:
H. Michael Hammer CanReg
E-Mail: michael.hammer[at]stift-reichersberg.at
H. Johannes Putzinger CanReg.
E-Mail: johannes.putzinger[at]stift-reichersberg.at
Die Bibliothek umfasst rund 25.000 Bände, 60 Inkunabeln und 40 Handschriften. Der Mittelalterbestand ist größtenteils dem Brand von 1624 zum Opfer gefallen.
Siehe: Fabian-Handbuch der historischen Buchbestände und Klosterbibliotheken in Österreich
- Handgeschriebene Zettel- und systematische Kataloge aus dem 19. Jahrhundert.
- Institut für Mittelalterforschung/Abteilung Schrift- und Buchwesen (Österreichische Akademie der Wissenschaften):
Bibliographie zu den Handschriften - Handschriften-Mikroverfilmung Hill Museum & Monastic Library
- Inkunabelzensus der Österreichischen Nationalbibliothek
- Severin Matiasovits, Studien zur Bibliothek des Stiftes Reichersberg (Dipl.Arb. Univ. Wien 2008).
- Julian Gerard Plante, The Library of Stift Reichersberg (Diss. Fordham University 1972).
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Das Musikarchiv ist Bestandteil des Stiftsarchivs. Aus dem Mittelalter gibt es nur fragmentarische Überlieferung, wenn Pergamentstücke von Choralcodices als Einbände verwendet wurden. Aus der Barockzeit sind Orgelwerke des Chorherren Anton Estendorfer (1670–1711) erhalten. Ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts setzt eine durchgehende Überlieferung ein. Zwischen 1810 und 1817, während der Administrationszeit, wurde umfangreiches Notenmaterial veräußert, danach wurde das Musikarchiv durch Sammeltätigkeit wieder aufgebaut.
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H. Michael Hammer CanReg
E-Mail: michael.hammer[at]stift-reichersberg.at
H. Johannes Putzinger CanReg.
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1951 ließ Propst Floridus Buttinger erstmals ein kleines Museum einrichten, in dem Porträts von Chorherren und Bilder der Stiftspfarren gezeigt wurden, 1966 wurde das neue Stiftsmuseum eröffnet. In den Barocksammlungen sind Werke Schwanthalers vertreten.
Näheres zum Klostermuseum unter www.ooemuseumsverbund.at/museum/158_stift_reichersberg
- 900 Jahre Stift Reichersberg. Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg. Ausstellung des Landes Oberösterreich, 26. April bis 28. Oktober 1984 im Stift Reichersberg am Inn. Katalog. Red. von Dietmar Straub (Linz 1984).
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Die ältesten erhaltenen liturgischen Geräte, eine Monstranz und ein Ziborium, stammen aus 1650. Aus dem 18. Jahrhundert ist nur ein einziger Messkelch mit Emailmedaillons erhalten. Der älteste Ornat stammt aus 1766 und ist ein Werk der Englischen Fräulein in München.