Die „Filles de la Charité“ wurden im 17. Jahrhundert in Frankreich vom hl. Vinzenz von Paul und von der hl. Luise von Marillac gegründet. Der Orden wurde 1655 vom Erzbischof von Paris approbiert, 1668 erhielt er die päpstliche Approbation. Die Gemeinschaft ist in der Kirche bekannt unter dem Namen „Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom heiligen Vinzenz von Paul, Dienerinnen der Armen“.
Die Niederlassung der Töchter der christlichen Liebe in Graz geht auf Gräfin Maria Josefa Brandis zurück. Bischof Roman Zängerle sandte sie gemeinsam mit fünf anderen Frauen zur Ausbildung zu den Barmherzigen Schwestern, wie der Orden in Bayern und Österreich genannt wurde, nach München. Nach der Noviziatsausbildung und der Ausbildung zu Krankenpflegerinnen kehrten sie 1841 nach Graz zurück und übernahmen die Krankenpflege im Spital am Paulustor. 1850 erfolgte die Vereinigung mit der weltweiten Gemeinschaft.
In Salzburg förderte Erzbischof Kardinal Friedrich von Schwarzenberg die Ansiedlung des Ordens. Er entsandte Magdalena Preisinger und fünf weitere Frauen zur Ausbildung in die Ordensniederlassung in München, kaufte das ehemalige Missionshaus der Benediktiner in Schwarzach/Pg. und ließ es zu einer Kranken- und Versorgungsanstalt umbauen. Nach der Rückkehr aus München 1844 wurde den Barmherzigen Schwestern das Haus übergeben. Es folgte 1851 eine weitere Niederlassung in der Stadt Salzburg. Ab 1863 war das Mutterhaus in Salzburg. 1882 erfolgte die Vereinigung der Salzburger Gemeinschaft mit dem Gesamtorden der Töchter der christlichen Liebe in Paris.
Die Provinzen Graz und Salzburg wurden 2004 zur Provinz Österreich vereinigt, Provinzsitz wurde Graz. Verschiedene Überlegungen veranlassten die Generalleitung zu der Entscheidung, die Provinzen Österreich, Ungarn und Rumänien auf Gemeinschaftsebene zu einer Provinz zusammenzuführen. Im Oktober 2011 entstand die Provinz „Graz-Mitteleuropa“. Diese ist dem Pariser Mutterhaus aggregiert (während die Barmherzigen Schwestern von Innsbruck, Zams und Wien zur Vinzentinischen Föderation der Straßburger Kongregation gehören).
- Graz
- Dobl (Stmk)
- St. Margarethen/Raab (Stmk)
- Pinkafeld (Bgld)
- Salzburg
- Schwarzach/Pongau (Slbg)
- Istanbul (Türkei)
- Internat (Luisenheim) und Exerzitienhaus in Graz
- Haus St. Luise in Salzburg
- Die Schule in Dobl wird von einem Schulverein geführt
- Eigene Betriebsges.m.b.H. wurden errichtet für den Betrieb der Pflegeheime in Pinkafeld (Haus St. Vinzenz) und Salzburg (Herz-Jesu-Heim), des Krankenhauses (Kardinal Schwarzenberg‘sches Krankenhaus) und des Heims für Menschen mit Beeinträchtigungen (St. Vinzenz-Heim) in Schwarzach/Pg.
- Die österreichischen Schwestern führen ein Spital in Istanbul
- Franz Gattringer, Geschichte der Kongregation der Mission und der Barmherzigen Schwestern in Österreich-Ungarn (Graz 1912).
- 175 Jahre Barmherzige Schwestern in Bayern 1832 bis 2007 (München 2007).
Provinzarchiv Graz
Mariengasse 12
Kontakt: Sr. Brigitte Suppan
E-Mail: sekretariat[at]bhsgraz.at