Die Ordensfrau Mater Margarete Schörl wird anlässlich ihres 105. Geburtstags am 26. September in St. Pölten in einem Festakt mit der Enthüllung einer Büste bei der Bundesbildungsanstalt für Sozial- und Elementarpädagogik geehrt. Die Fachstelle BEF der Diözese St. Pölten lädt außerdem zu den Schörl-Tagen von 27. bis 29. September ein.
Die 1991 verstorbene Ordensfrau erlebte ein typisch österreichisches Schicksal: im Ausland gefeiert, in der Heimat vergessen. 1912 in Wien geboren, wuchs sie nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei Verwandten nahe Krems auf. Mit 21 Jahren trat sie dem Orden der "Englischen Fräulein" (heute: Congregatio Jesu) bei, ließ sich als Kindergartenpädagogin ausbilden und leitete im Institutshaus des Ordens einen "Versuchskindergarten für Erziehungsreform". Zur Pionierin der offenen Kindergartenpädagogik wurde Mater Margarete Schörl mit Konzepten wie der "nachgehenden Führung" oder dem "Raumteilverfahren", wobei sie auf den Grundsätzen Menschenwürde, Solidarität, Gemeinwohl, Subsidiarität, Freiheit und Verantwortung aufbaute. Ihre Erkenntnisse prägten die deutschsprachige Kindergartenpädagogik wesentlich.
Am 27. September beginnen die Schörl-Tage, die den Start des Erasmus+-EU-Projektes mit Partnern aus Deutschland (Katholische Erwachsenenbildung Niedersachsen in Kooperation mit Caritas-Verband Hannover; Schörl-Kitas) und Italien (Montessori COOP Bozen, Südtirol) einläuten. Um 17.30 findet eine Gedenkmesse mit Diözesanbischof Klaus Küng statt. Im Anschluss daran können alle an ihrere Pädagogik Interessierten an einem Kamingespräch mit Christine Gubitzer und weiteren Zeitzeugen sowie den Teilnehmer/innen des EU-Projektes teilnehmen.
Inhaltliche Auseinandersetzung steht am nächsten Tag am Programm, wo von 14 bis 17 Uhr im St. Pöltner Lilienhof ein hochkarätiger Workshop zu Mater Margarete Schörl stattfindet. Unter dem Motto "Auf den kreativen Spuren von M. M. Schörl: Selber denken macht gescheit, selber malen macht ausdrucksstark", begeben sich die Teilnehmer auf ihre Spuren und begleiten Kinder in ihren zeichnerischen und malerischen Ausdrucksformen. Zielgruppe sind Elementarpädagogen, Elternbildner und alle an Interessierten. Referentinnen sind die beiden Kindergartenpädagoginnen Anna Ruschka und Elfriede Lechner.
Anmeldung und Infos zu Schörl-Tagen:
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