Don Bosco Schwester Johanna Denifl mit „EMIL“ ausgezeichnet

MIVA-Geschäftsführerin Christine Parzer (l.) und Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner (r.) überreichten Sr. Johanna Denifl (Mitte) den „EMIL“ in der Kategorie „Missionary from Austria“. (c) Missio Österreich/Simon Kupferschmied
Mehr als 300 Wegbegleiter:innen und Gäste kamen ins Ariana Center nach Wien-Donaustadt, darunter der Wiener Weihbischof Franz Scharl und St. Pöltens Altbischof Klaus Küng. Der EMIL-Award in Form eines Bronzeesels birgt laut Missio eine besondere Symbolik: Als biblisches Tier trägt der Esel schwere Lasten und bleibt dabei oft unbeachtet und demütig. Auch Missionarinnen und Missionare seien oft im Hintergrund tätig und würden viel zu selten bedankt, „obwohl sie sich unermüdlich in pastoralen, katechetischen und vor allem sozialen Anliegen mit ganzer Kraft einsetzen“, erklärte Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner. Die Preisträgerinnen und -träger gäben mit ihrem Engagement „Zeugnis für das Evangelium unserer Zeit“.

Die EMIL-Preisträger:innen 2025: Michael Cech, Sr. Johanna Denifl und Johann Rauscher mit Gastgeber P. Karl Wallner (v.l.). (c) Missio Österreich/Simon Kupferschmied
Seit 20 Jahren in Westafrika
Der „EMIL“ in der Kategorie „Missionary from Austria“ ging an die Don Bosco Schwester Hanni Denifl. Die gebürtige Tirolerin engagiert sich seit 20 Jahren in Westafrika für Mädchen, die vom Kinderhandel betroffen sind. Nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin und Krankenschwester führte sie ihr Weg 1990 erstmals nach Afrika. Sie überwand sprachliche Hindernisse und arbeitete in Krankenstationen entlegener Dörfer.
Drei Jahre später trat sie den Don-Bosco-Schwestern bei, bildete sich in Rom zur Jugendhelferin weiter und kehrte 2006 nach Afrika zurück. Seitdem leitet sie das Kinderschutzzentrum Foyer Maria Dominique, das notleidenden Mädchen ein Zuhause schenkt, Die jungen Opfer von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung oder Verstoßung werden dort zu Schneiderinnen, Konditorinnen, Köchinnen oder Friseurinnen ausgebildet. 2011 gründete Sr. Hanni Denifl das Projekt „Service DomS“, das inhaftierte Jugendliche begleitet.

Sr. Johanna Denifl engagiert sich seit 20 Jahren in Westafrika für Mädchen, die vom Kinderhandel betroffen sind. (c) Don Bosco Mission Bonn/Hartmut Schwarzbach
Ordensfrau aus dem Libanon ausgezeichnet
Auch der Preis des „Hero of Charity“ ging an eine Ordensfrau: an Sr. Annie Demerjian von der Gemeinschaft Sisters of Jesus and Mary. Sie erhielt den EMIL bereits im Oktober 2025 von P. Karl Wallner persönlich im Libanon überreicht. Die 1967 dort geborene Ordensfrau steht im Nahen Osten Menschen zur Seite, die Opfer von Krieg, Armut und Naturkatastrophen wurden. In Aleppo, Damaskus und Beirut leitet Demerjian humanitäre Hilfsmaßnahmen, verteilt Nahrung, Kleidung und Medikamente und organisiert Notunterkünfte. Als der syrische Bürgerkrieg begann, entschied sich Sr. Annie Demerjian, trotz Bombenhagels und Lebensgefahr zu bleiben und humanitäre Hilfe zu leisten: „Wir haben in guten Zeiten hier gelebt – und wir bleiben auch in den schlechten“, beharrt sie auf ihrem Missionseinsatz.

Sr. Annie Demerjian von der Gemeinschaft Sisters of Jesus and Mary wurde als „Hero of Charity“ ausgezeichnet. (c) Missio Österreich/Simon Kupferschmied
Die weiteren Auszeichnungen gingen an Michael Cech als „Missionary in Austria“ und an den oberösterreichische Missionar Johann Rauscher als „Star of Mission“.
Der Bronzeesel „EMIL“
Seit 2020 verleiht Missio Österreich jährlich in vier Kategorien den vom Zisterzienser und Künster P. Raphael Statt gestalteten Bronzeesel „EMIL“ an missionarische Persönlichkeiten, die sich in vorbildlicher Weise missionarisch engagieren. Der Esel verweise auf die biblische Symbolik: Jesus Christus wählte bewusst ein demütiges Lasttier für seinen Einzug in Jerusalem, um dort sein Leben für die Menschen hinzugeben. Zugleich sei der Esel bis heute in vielen Ländern der Welt ein ausgenutztes Lasttier, dessen Arbeit oft unbeachtet und unbedankt bleibt.
Quellen: kathpress, Missio Österreich