Diözese Linz übernimmt Leitung von Stift Engelszell

Neuanfang in Engelszell: Die Diözese Linz übernimmt Leitung und Verwaltung des Klosters. (c) Gerd Eichmann
Bereits Anfang Juli wurden die wirtschaftlichen Betriebe des Stifts - darunter die bekannte Likörmanufaktur, eine Brauerei und ein Gastronomiebetrieb - an die ortsansässige Familie Paminger übergeben und in eine GmbH überführt. Die Diözesane Immobilienstiftung wurde nun mit der Verwaltung des Gebäudekomplexes sowie der Entwicklung eines nachhaltigen Nutzungskonzepts beauftragt.
Trappisten bleiben im Kloster
Die drei verbliebenen Trappisten finden weiterhin in Engelszell eine Heimat, die letzten Stiftsmitarbeiter werden von der Immobilienstiftung übernommen. Der Erhalt des Areals sowie die Versorgung der verbliebenen Ordensmänner waren im Zentrum der nun abgeschlossenen Übergangsphase gestanden. Auch künftig sollen in Engelszell Taufen, Hochzeiten und Gottesdienste möglich sein. Der Ort bleibt öffentlich zugänglich und ein Zentrum der Caritas und Kultur.

Elfriede Haindl, scheidende Wirtschaftsdirektorin, zeigt sich erleichtert: Mit der Diözese Linz weiß sie das Kloster auch künftig in guten Händen. (c) privat
Dankbar für die gelungene Übergabe der operativen Verantwortung an die Diözese zeigte sich die Wirtschaftsdirektorin Elfriede Haindl, die maßgeblich an der Transformation beteiligt war und mit 1. August entpflichtet wird: „Ende Juli kann ich die operative Verantwortung in die Hände der Diözese legen, zwei Monate früher als geplant. Und die letzten Stiftsmitarbeiter haben die Zusage, künftig für die Immobilienstiftung
weiterzuarbeiten. Bruder Reinhard arbeitet weiter verantwortlich in der Likörproduktion, und Engelszell bietet weiterhin den letzten Trappisten eine Heimat.“
Zufrieden äußerte sich auch Dom Samuel Lauras, Vorsitzender der Schließungskommission des Ordens und Abt des tschechischen Klosters Novy Dvur, der zuletzt faktisch auch Abt in Engelszell war und weiter die Sorge für die drei verbleibenden Brüder hat.
Mit der Übergabe wurden Ziele erreicht
Haindl wird in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Wilheringer Abt Reinhold Dessl die letzten Engelszeller Brüder bei der Umstellung begleiten. Zudem soll geprüft werden, „was an liturgischer Engelszeller Tradition noch in ein anderes Kloster übertragen werden kann“. Das vollständige Auslaufen der Rechtskörperschaft wird in ein bis zwei Jahren erwartet. Mit der Übergabe an die Diözese sieht der Orden seine Ziele weitgehend erreicht - rechtzeitig vor dem bevorstehenden Generalkapitel.
Über das Stift
Das 1925 von Trappisten übernommene Stift Engelszell in der Donaugemeinde Engelhartszell, Bezirk Schärding, war das letzte Kloster des Ordens im deutschsprachigen Raum. Der Rückzug 2023 erfolgte aus Gründen des Nachwuchsmangels und der Überalterung.
Quellen: Kathpress, Stift Engelszell