Schwestern von der Schmerzhaften Mutter feierten Professjubiläen
Sr. Theresa Sudasch (vorne, 2.v.l.), Sr. Regina Fučik (vorne, Mitte) und Sr. Michaela Bucsics (vorne, 4.v.l.) feierten in einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Kaiserebersdorf ihre Ordensjubiläen. (c) Schellner_pzfb
Dem Festgottesdienst, in dem die drei Jubilarinnen ihr Gelübde erneuerten, stand Dechant Christian Maresch vor. Die Predigt hielt der Jesuitenpater Reinhold Ettel. Er ging auf den Zusammenhang zwischen den ausgewählten Schriftlesungen und den drei Jubilarinnen ein. „Es geht um Vertrauen, denn dann kann die Fülle des Lebens kommen“, sagte der Jesuit. Auch wenn der Frust groß sei, wie bei Petrus, der die ganze Nacht vergeblich gefischt hatte, auf Jesu Wort hin warf er das Netz nochmals aus. „Ihr habt ein Netz in der Kirche ausgelegt heute mit vielen Fischen darin. Auf jedem Fisch könnte ein Name stehen, der zu den Schwestern gerechnet wird. Ihr habt viele Menschen gefischt in eurer Berufung, manchmal auch mit Frust, aber wie oft ist aus dem Frust Segen geworden, wie bei Petrus. Und von euch Schwestern ist viel Segen ausgegangen“, führte P. Reinhold Ettel aus.
„Auf den Ruf Gottes hören“
Bei einem Jubiläum freuten sich alle und gratulierten den Jubilarinnen. Aber es sei auch eine Einladung, es umgekehrt zu denken, „dass wir nicht von uns her das Leben oder den Erfolg bedenken, sondern bewusst auf den Ruf Gottes hören. Zuerst ist es Gott, der mich gerufen, und mit seiner Fülle an Leben beschenkt und bereichert hat“, betonte er.

P. Reinhold Ettel hielt beim Festgottesdienst die Predigt. (c) Schellner_pzfb
In seiner Predigt ging der Jesuit auch auf die drei Ordensgelübde „Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam“ ein. Immer sei der Blick auf den Verzicht, also das Negative, gerichtet, aber „was uns erlöst hat, ist nicht das Leiden Jesu, das wir im Kreuzweg, der ja mit der Grablegung zu Ende ist, bedenken. Erlöst hat uns, dass Gott mit seiner Fülle an Liebe ganz Mensch geworden ist. Das ist das Geheimnis der Inkarnation. Gott liebt ohne ‚wenn und aber‘, fragt nicht, ob die Liebe ankommt, denn die Geschichte Gottes mit den Menschen ist nicht die Leidensgeschichte, sondern die Liebesgeschichte Gottes zu den Menschen. Lernen wir die Leidensgeschichte umdenken in diese Liebesgeschichte Gottes.“
Sr. Michaela Bucsics, Sr. Regina Fučik und Sr. Theresa Sudasch (v.l.) erneuerten im Rahmen des Festgottesdienstes ihre Gelübde. Da Sr. Regina aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr sprechen kann, lieh Sr. Elisabeth Knapp (hinten, Mitte) ihr ihre Stimme. (c) Schellner_pzfb
Gelübde als Geschenk
So seien die Gelübde, die evangelischen Räte, kein Verzicht, sondern Geschenk. „Armut bedeutet nicht, dass ich nichts mehr habe, sondern erkenne, wie viel mir gegeben ist, an Talenten, Fähigkeiten und ich bereit bin davon zu teilen. Ehelosigkeit, ja ist schon ein Verzicht auf Familie und Kinder, aber bedeutet nicht Beziehungslosigkeit, sondern ein Einbringen in eine Gemeinschaft. So sollte der Gottesdienst ein Beziehungsgeschehen sein. Und der Gehorsam ist kein Befolgen von Befehlen, sondern immer die Frage: Was will Gott von uns. Es geht nicht darum, die anderen zu unterrichten, sondern synodal unterwegs zu sein, also zuzuhören und zuzuhören was Gott von mir will“, sagte P. Reinhold Ettel.
Quelle: Pfarre Altsimmering