Stift Seitenstetten: Priesterweihe von P. Elias Krexner OSB

Feierlicher Moment: Kardinal Kurt Koch spendet dem Benediktiner Elias Krexner das Sakrament der Priesterweihe. © Stift Seitenstetten
Vor vollen Bänken der barocken Stiftskirche von Seitenstetten wurde am Samstag, dem 12. Juli 2025, P. Elias Krexner OSB zum Priester geweiht. Die Weihe erfolgte durch den Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, der eigens für die Feier nach Niederösterreich gereist war.
Die Liturgie wurde musikalisch mit der traditionsreichen „Missa de Angelis“ gestaltet. Im Zentrum stand die Eucharistie – und ein Berufungsweg, der viele Menschen bewegt.
Vom Marchfeld ins Kloster
Geboren in Deutsch-Wagram, studierte der Ordensmann und Neupriester ursprünglich Jus und wollte Diplomat werden. Trotz beruflichen Erfolgs und begonnener Karriere in einer renommierten Kanzlei blieb die Frage nach dem tieferen Sinn bestehen. So führte der Weg von P. Elias Krexner schließlich in das Benediktinerstift Seitenstetten. Erste geistliche Impulse kamen aus seiner aktiven Rolle in der Heimatpfarre – als Ministrant, Pfarrgemeinderat und Kommunionhelfer.
Den entscheidenden Moment erlebte er während einer Ministrantenwallfahrt in Rom. „Vielleicht soll ich doch Priester werden?“ – dieser Gedanke ließ ihn seit einer nächtlichen Anbetung in der Ewigen Stadt nicht mehr los.

Zauber des Anfangs: P. Elias Krexner spendet seinen ersten Segen. © Stift Seitenstetten
Ein Ruf, der bleibt
Die Suche nach geistlicher Heimat führte Krexner ins Mostviertel, wo ihn das benediktinische Leben faszinierte: gemeinsames Chorgebet, liturgische Tiefe, klösterliche Stabilität – und die Verbindung von Bildung und Seelsorge. „Hier bleibst du“, war der Satz, der ihm während einer Ewigen Profess eines Mitbruders tief ins Herz fiel.
Nach Postulat und Noviziat legte er 2020 seine Zeitliche Profess ab, 2023 folgte die Feierliche Profess – die endgültige Bindung an die Gemeinschaft des Stiftes Seitenstetten.
Studienjahre in Wien und Rom
Parallel zu seiner klösterlichen Ausbildung studierte P. Elias Theologie in Wien und absolvierte dort zusätzlich einen Universitätslehrgang für Kirchenrecht. 2023 wurde er nach Rom entsandt, wo er an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo sowie an der Päpstlichen Universität Gregoriana studierte.
Seine Diakonenweihe empfing er im November 2024 in Rom, ebenfalls durch Kardinal Koch. Pastoral war er in der lebendigen römischen Gemeinde Santa Maria Liberatrice tätig, begleitete Kinder zur Erstkommunion und engagierte sich in der Katechese.
„Der Priester ist Zeuge“
In seiner Predigt während der Weihe betonte Kardinal Koch, der Priester sei „nicht in erster Linie Funktionär, sondern Zeuge – und Werkzeug für das Wirken Christi in Wort und Sakrament“. P. Elias wählte für seine Weihe ein Psalmwort, das seine Haltung ausdrückt: „Den Kelch des Heils will ich erheben und anrufen den Namen des Herrn“ (Ps 116,13).
Große Anteilnahme: Zum großen Tag von P. Elias Krexner waren zahlreiche Mitbrüder und Priester nach Seitenstetten gekommen. © Stift Seitenstetten
Gemeinschaft und Dank
Nach dem feierlichen Gottesdienst versammelten sich Verwandte, Freunde, Mitbrüder und Gäste zur Agape im barocken Meierhof des Stifts. In bewegten Worten dankte P. Elias allen Wegbegleiter:innen – besonders seiner Familie und der klösterlichen Gemeinschaft.
Zum Schluss ließ er offen, wohin ihn sein Weg als Priester noch führen wird – aber nicht, mit wem: „Ich bin auch weiterhin gespannt, was Gott mit mir noch vorhat.“
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Quelle: Stift Seitenstetten