Stift Klosterneuburg: St. Leopold Friedenspreis verliehen

Bei der Verleihung des St. Leopold Friedenspreises: Klosterneuburgs Bürgermeister Christoph Kaufmann, Julia Belova, Stiftskustos Wolfgang Huber, Osama Zatar, Propst Anton Höslinger und Barbara Dombrowski (v.l.). (c) Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann
Der mit insgesamt 12.000 Euro dotierte internationale Kunstpreis des Stiftes Klosterneuburg, er 2025 zum elften Mal vergeben wurde, zeichnet Kunstwerke aus, die sich kritisch mit humanen und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. „Sogar den Abfall machen wir zu Geld“, lautet das von Prälat Anton Höslinger gewählte diesjährige Motto. Der Propst des Stiftes Klosterneuburg greift damit ein Zitat aus dem Buch Amos auf (Am 8,6). Der alttestamentliche Prophet prangert darin die schrankenlose Geschäftemacherei auf dem Rücken der einfachen Leute an.
Das Unbehagen vieler Menschen angesichts von schrankenlosem Profitstreben und Ressourcenvernichtung bewege Künstlerinnen und Künstler und lasse sie Werke schaffen, die kaum jemanden unberührt lassen, teilte das Stift Klosterneuburg mit. Der bedenkenlose Umgang mit den Schätzen der Natur ist oft Inhalt der knapp hundert eingereichten Arbeiten.
Für seine Skulptur „Cowboy“ wurde Osama Zatar mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. (c) Stift Klosterneuburg/Walter Hanzmann
27 Arbeiten im Finale
27 davon wählte die achtköpfige Jury – bestehend aus den Kuratoren Andreas Hoffer (Kunsthalle Krems) und Franz Smola (Belvedere Wien), den Kunsthistorikerinnen Katja Brandes und Herta Pümpel, der Künstlerin und Friedenspreis-Preisträgerin von 2023 Konstanze Trommer, der Journalistin Claudia Aigner und Stiftskustos Wolfgang Huber – ins Finale.
In seiner Festrede wies Propst Anton Höslinger auf das sozialkritische Motto „Sogar den Abfall machen sie zu Geld“ des heurigen Friedenspreises hin. Dem alttestamentarischen Propheten Amos gehe es um den Glauben an Gott und die Glaubwürdigkeit es Glaubens: „Die Wahrheit des biblischen Gottes entscheidet sich bei Amos an der Wahrheit des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Die gesellschaftliche Solidarität, insbesondere mit den Schwachen, ist der biblische Offenbarungsbeweis par excellence“, sagte der Klosterneuburger Propst.
Für ihren „Baroque Burger“ erhielt Julia Belova einen Anerkennungspreis. (c) Martina Lajczak
Propst Anton Höslinger verlieh Preise
Im Rahmen des Festakts zeichnete der Propst Anton Höslinger die von der Jury erkorenen Preisträgerinnen aus. Je einen Anerkennungspreis erhielten Julia Belova für ihre Porzellanskulptur „Baroque Burger“ und Barbara Dombrowski für ihr Fototriptychon „Kleider für Afrika“. Osama Zatar wurde für seine Skulptur „Cowboy“ mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
Propst Anton Höslinger dankte allen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern für ihre Einreichungen: „Sie geben uns den Anstoß zur Auseinandersetzung mit einem nie aus der Aktualität fallenden Thema. Den Anstoß, auf unser eigenes Verhalten zu achten, damit es anderen nicht schade“.
Für ihre „Kleider für Afrika“ erhielt Barbara Dombrowski einen Anerkennungspreis. (c) Barbara Dombrowski
Der „St. Leopold Friedenspreis“
Der nach dem Stiftsgründer, dem heiligen Babenberger Markgraf Leopold III., benannte Friedenspreis wird seit 2008 erst im Jahres-, dann im Zweijahresrhythmus vergeben und zeichnet Kunstwerke aus, die sich kritisch mit humanen und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen und das vorgegebene Thema umsetzen.
Die Werke aller 27 Finalisten des St. Leopold Friedenspreis sind in die Ausstellung „Gott und Geld“ integriert, die alte und moderne Kunst zwischen Konsum und Spiritualität zeigt: 1. Mai bis 15. November 2025 in der Sala terrena Galerie
Quelle: Stift Klosterneuburg