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20. März 2025

Dominikaner mit Appell für Frieden und Gerechtigkeit

Vor dem Hintergrund der Kriegssituationen und Konflikte in der Welt haben die europäischen Promotoren von Gerechtigkeit und Frieden der Dominikaner am 17. März 2025 einen Appell an „alle und jeden“ formuliert. Pater Günter Reitzi aus dem Wiener Konvent unterzeichnete ihn als Promotor für Gerechtigkeit und Frieden der Dominikanerprovinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreich.

P. Günter Reitzi unterzeichnete als Promotor für Gerechtigkeit und Frieden der Dominikanerprovinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreich den Appell der Dominikaner an „alle und jeden“.

P. Günter Reitzi unterzeichnete als Promotor für Gerechtigkeit und Frieden der Dominikanerprovinz des Hl. Albert in Deutschland und Österreich den Appell der Dominikaner an „alle und jeden“. (c) fr. Adam Rokosz OP/Dominikaner Wien

 

Auch elf weitere europäische Promotoren von Justitia et Pax des Dominikanerordens unterzeichneten den auf Englisch formulierten Appell. P. Günter Reitzi hat diesen ins Deutsche übersetzt:

 

Appell der europäischen Promotoren von Gerechtigkeit und Frieden des Ordens der Predigerbrüder

Wir leben in einer Zeit der Kriege, die die Welt verwüsten, auch in unserer Nähe auf dem europäischen Kontinent.

 

Die Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine war ein ungerechter und krimineller Akt, der Verstoß gegen das Völkerrecht, der Tod, Zerstörung und unermessliches Leid gebracht hat. Die angegriffene Ukraine musste verteidigt werden. Die Europäische Union als eine Institution, die zur Förderung des Friedens in Durchsetzung des Völkerrechts gegründet wurde, hätte von Anfang an alles tun müssen, um den Konflikt in der Ukraine zu vermeiden durch eine Verhandlungslösung mit autonomen Initiativen. Sie hat dann die Ukraine militärisch unterstützt, Seite an Seite mit den USA, mit dem Ziel, den Krieg zu gewinnen, doch die Ereignisse nahmen einen anderen Verlauf. Einmal mehr wird deutlich, wie Krieg eine menschliche Niederlage ist, ein Wahnsinn, der die Logik des Todes, des Nationalismus und des Autoritarismus nährt. Wir können uns nicht mit einem permanenten Kriegszustand abfinden.

 

Zu diesem Zeitpunkt, an dem sich trotz vieler Unklarheiten wieder Möglichkeiten für Verhandlungen ergeben haben, muss sich Europa fragen, wie es die Rechtmäßigkeit und Anerkennung des Völkerrechts in allen Bereichen, ob in der Ukraine oder im Gazastreifen, verteidigen kann und wie man sich konkret für den Frieden in der ganzen Welt, die von der Eskalation der Kriege bedroht ist, einsetzen kann.

 

Wir, die Promotoren von Justitia et Pax des Dominikanerordens in Europa, appellieren, dass in diesem Jubiläumsjahr alle und jeder – von den Verantwortlichen der Regierungen und Institutionen bis hin zu den einfachen Bürgern – Entscheidungen der Hoffnung für die Zukunft der Menschheit treffen können, gemäß der Einladung von Papst Franziskus: „Das erste Zeichen der Hoffnung möge sich in Frieden für die Welt verwandeln, die erneut in die Tragödie des Krieges eingetaucht ist.“ (Spes non confundit, 8)

Wir glauben, dass Europa zum jetzigen Zeitpunkt keine Aufrüstungsentscheidungen treffen sollte, die den Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsdiensten Geld entziehen. Im Gegenteil, dies sollte der Zeitpunkt sein, ein klareres Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass Krieg nicht zur Lösung von Problemen und Konflikten führt. Es sollten andere Wege beschritten werden, um die Militärausgaben zu reduzieren.  „Mit einem festen Prozentsatz der Rüstungsausgaben wäre ein Weltfonds zu errichten, der den Hunger endgültig beseitigt und Bildungsmaßnahmen in den ärmsten Ländern ermöglicht, zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und zur Bekämpfung des Klimawandels.“ (Botschaft zum Weltfriedenstag 2025)

 

Wir appellieren an Europa, multilaterale Verhandlungsinitiativen zu fördern, indem es die Bemühungen der Diplomatie stärkt. Es ist an der Zeit, dass Europa die Grundsätze des Völkerrechts bekräftigt, indem es die Vereinten Nationen wertschätzt und unterstützt.

          

Es ist an der Zeit, über eine neue Helsinki-Konferenz nachzudenken, um durch Verhandlungen ein neues gemeinsames Sicherheitssystem in Europa vom Atlantik bis zum Ural aufzubauen, das auf schrittweiser Abrüstung, auf der konkreten Umsetzung der anerkannten Menschenrechte, Selbstbestimmung der Völker, Minderheitenrechte und dem Grundrecht auf Frieden aufbaut.

 

Promotoren für Gerechtigkeit und Frieden – Europa

fr. Alessandro Cortesi, Provinz Romana der hl. Catherine Italien – Koordinator JP Europa

fr. Ivan Attard, Provinz S. Pius V. von Malta

fr. Stephen Cummins, Provinz von Irland

fr. Antoine De la Fayolle, Provinz Frankreich

fr. Günter Reitzi, Provinz vom Heiligen Albert in Deutschland und Österreich

fr. Javier Aguilera, Provinz von Spanien

fr. Rui Manuel Grácio, Provinz Portugal

fr. Albert Robertson, Provinz von England

fr. Björn Engdahl, Provinz Frankreich – Schweden

fr. Dominik Letz, Provinz Slowakei

fr. Drago Ferencek, Provinz Kroatien

fr. Francis Amponsah, Provinz vom Heiligen Thomas Belgien

 

Quelle: Dominikaner

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Weiterlesen:

Website der Wiener Dominikaner

Dominikaner (Ordens-Wiki)

Der Appell an „alle und jeden“ auf Englisch

 

[teresa bruckner]


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