Schottenstift: 200 Jahre alter Flötenautomat spielt Strauss-Melodien

Auf der CD „Der Flötenautomat des Abtes Andreas“ sind die Melodien der bisher unbekannten Walze zu hören. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Die bisher nicht abspielbare Walze – eine von insgesamt 28 zu dem Musikautomaten gehörenden Walzen – dürfte damit nach Informationen des Stifts einer der ältesten Tonträger mit Melodien des Walzerkönigs überhaupt sein.
Das Instrument, das auf das Jahr 1820 datiert, war in den vergangenen acht Jahren aufwändig restauriert worden. Dabei wurden nicht nur die originalen Flöten und der Blasebalg sowie der Antrieb restauriert, sondern auch die zum Instrument gehörenden Walzen. Im Zuge von CD-Aufnahmen mit „radio klassik Stephansdom“ im Jänner 2025 sei dann die besagte besondere Walze erstmals wieder abgespielt worden. Sie enthielt die Melodien „Her die Hand, es muss ja sein“ sowie den „Schatz-Walzer“ aus der Operette „Der Zigeunerbaron“ sowie das „Fiakerlied“ von Gustav Pick sowie ein bislang noch nicht identifiziertes Musikstück.
Freuten sich über den Fund (v.l.): Abt Nikolaus Poch, Christoph Wellner, Chefredakteur von radio klassik Stephansdom, und Eduard Strauss, Nachkomme der Strauss-Dynastie und Absolvent des Schottengymnasiums. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Einblick in die Interpretation von Wiener Musik
„Was für ein spannender Fund ausgerechnet im Johann Strauss-Jahr 2025: Die Musikstücke dieser Walze ermöglichen uns einen einzigartigen Einblick in die Interpretation von Wiener Musik am Ende des 19. Jahrhunderts. Diese Art von Automaten sind gleichsam akustische Zeitkapseln, authentische Interpreten aus längst vergangener Zeit“, sagt der Abt des Wiener Schottenstifts, Nikolaus Poch.
Als „akustische Zeitkapseln“ bezeichnet Abt Nikolaus Poch die Walzen des Flötenautomaten. (c) Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Zu hören sind die Stücke sowie auch Aufnahmen von den anderen Walzen auf der CD „Der Flötenautomat des Abtes Andreas“ – erhältlich im Klosterladen des Schottenstiftes sowie online. Der Flötenautomat kann außerdem im Rahmen von Führungen im Museum des Stiftes besichtigt werden.
Quelle: kathpress