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01. Juli 2024

Basilika Maria Taferl: Oblaten der Makellosen Jungfrau feiern 300 Jahre Kirchweihe

Mit einem feierlichen Hochamt, zelebriert von Weihbischof Anton Leichtfried, feierten am Sonntag, dem 30. Juni 2024, zahlreiche Gläubige das 300-jährige Weihejubiläum der beliebten niederösterreichischen Marien-Wallfahrtskirche.

300 Jahre Kirchweihe Maria Taferl

Großer Tag. große Freude: Pfarrer Pater Stefan Obergfell OMI, Weihbischof Anton Leichtfried, Pfarrer im Ruhestand Otto Kössler und Bundesminister Gerhard Karner (v.l.n.r.) waren nach dem Gottesdienst in Feststimmung.  © Gerlinde Siebenhandl

 

233 Meter über der Donau gelegen, ragt die Wallfahrtsbasilika Maria Taferl weit ins Land hinein und zieht schon von Weitem die Blicke auf sich. An diesem Sonntag strömten zahlreiche Festgäste, darunter auch Bundesminister Gerhard Karner und zahlreiche Goldhaubengruppen, in die beliebte Kirche im Nibelungengau, um sich an die kirchliche Weihe der Basilika durch Bischof Josef Dominik Graf Lamberg von Passau am 29. Juni 1724 zu erinnern.

 

Tradition verbindet: Trotz schweißtreibender Temperaturen waren zahlreiche Goldhaubengruppen aus Nah und Fern gekommen, um beim Jubiläum dabei zu sein. © Gerlinde Siebenhandl

 

Großes Fest mit musikalischem Highlight

Dem feierlichen Anlass entsprechend, ertönte während des Gottesdienstes mit der „Missa Mater Dolorosa“  ein ganz besonderes Stück Kirchenmusik. Während der Pandemie von Florian Neulinger komponiert und 2022 mit großem Erfolg in Emmersdorf uraufgeführt, sorgte die stimmungsvolle Musik auch in Maria Taferl für emotionale Momente bei den zahlreichen Kirchenbesucher:innen. Die „Missa Mater Dolorosa“ ist eine Messe für gemischten Chor, Streicher und drei Posaunen, die aus Teilen von Filmmusik, Popularmusik, barocken Satztechniken, viel Liebe zum Detail und eigenem Stil besteht.

 

Enge Verbundenheit: Die Ansprache von Bundesminister Gerhard Karner war von Wertschätzung und Wohlwollen für Maria Taferl geprägt. © Gerlinde Siebenhandl

 

Im Anschluss an das Hochamt folgten noch einige Ansprachen, darunter äußerst wertschätzende Worte von Bundesminister Gerhard Karner und ein großes „Danke“ an alle von Pfarrer Pater Stefan Obergfell OMI.

 

Ein Platz, wo Orden wirken

Seit 55 Jahren sind die Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) in der Wallfahrts- und Pfarrseelsorge in Maria Taferl tätig. Die Seelsorge an Marienwallfahrtsorten gehört seit jeher zu den Aufgaben der Gemeinschaft, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Eugen von Mazenod ins Leben gerufen wurde. Zu tun gibt es für die Ordensgemeinschaft mehr als genug. Von Ostern bis in den November hinein pilgern nicht nur zahlreiche Gläubige in den Wallfahrtsort, für viele ist Maria Taferl auch die bevorzugte Hochzeits-, Tauf- oder Beichtbasilika.

 

Glücklich und dankbar: Pfarrer Pater Stefan Obergfell bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des großen Festes beigetragen haben. © Gerlinde Siebenhandl

 

 

Niederösterreichs Landesheiligtum im Spiegel der Zeit

Nach der Kirchweihe im Jahr 1724 entwickelte sich Maria Taferl im Schatten des traditionsreichen Mariazell sehr rasch zum zweitgrößten Wallfahrtsort Österreichs. Der Zustrom von Gläubigen war im 17. und 18. Jahrhundert so groß, dass zeitweise 25 Priester mit der Betreuung der Wallfahrer:innen beschäftigt waren. Für die Jahrhundertfeier der Grundsteinlegung im Jahr 1760 sollen 700 Prozessionen durchgeführt und an die 19.000 Messen gefeiert worden sein.

 

Basilica minor: Die Wallfahrtskirche Maria Taferl steht seit 1947 unter dem besonderen Schutz des Papstes. © C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 4.0. via Wikimedia Commons

 

Als sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts mehr und mehr das Gedankengut der Aufklärung durchsetzte, das dem Wallfahrtswesen und anderen Ausprägungen gegenreformatorischer Frömmigkeitspflege skeptisch gegenüberstand, wurde Maria Taferl unter Kaiser Joseph II. mit einem Wallfahrtsverbot belegt und 1784 zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahr darauf kam Maria Taferl, das zuvor zum Gebiet der Diözese Passau gehört hatte, zur neu gegründeten Diözese St. Pölten. Der weitere Niedergang des Wallfahrtswesens und die erneute Bedrohung durch die Napoleonischen Kriege zu Anfang des 19. Jahrhunderts führten dazu, dass zur Zweihundertjahrfeier der Grundsteinlegung 1860 nur noch 200.000 Pilger nach Maria Taferl kamen. Erst im 20. Jahrhundert erfuhr die Wallfahrt wieder einen Aufschwung. Am 15. Dezember 1947 verlieh Papst Pius XII. Maria Taferl den Titel und die Würde einer „Basilica minor“ mit den entsprechenden Rechten und liturgischen Bevollmächtigungen. Damit steht Maria Taferl unter dem besonderen Schutz des Papstes und in einer Reihe mit den bedeutendsten Kirchen der Welt.

 

Quellen: meinbezirk.at (Gerlinde Siebenhandl), NÖN, Kirche bunt, Website Basilika Maria Taferl

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Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria - Oblatenkloster Maria Taferl (Ordens-Wiki)

Legende der Entstehung von Maria Taferl

 

[markus lahner]


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