Einen Kaffee jeden Morgen und ein kurzes zuversichtliches Besinnen ans weihnachtliche Geheimnis: Göttliches wird Menschliches. Ja, ich glaub immer noch täglich an die Menschwerdung. Sie motiviert so wunderbar. Zu oft meinen wir, aus Menschlichem Göttliches machen zu müssen. Das überfordert. Dieses Bessersein-Wollen bringt irgendwie Verwirrung, nimmt Leidenschaft. Zur Leidenschaft gehört immer der Fehler, auch wenn er-manchmal Leiden schafft. Mein Leben dreht sich um Schule, und ich wollte immer alle mit Namen kennen. Einige Zeit habe ich es geschafft. Im heurigen Jahr sind es 883 plus 90 ganz besondere Menschen, die zu uns kommen, und meine Leidenschaft für die Menschwerdung gehört ihnen. Ich kenne nicht mehr alle mit Namen, aber ich bin bei ihnen, wenn wir über Fußball, Pferde, über Trennung ihrer Eltern oder über ihre eben neugeborenen Geschwister reden. Meine Leidenschaft ist, offene Türen zu haben und der Jugend zu sagen, dass dieses Leben schon ziemlich schön ist. Lasst eure Köpfe nicht hängen, sondern schaut den Stern der Hoffnung. Er leuchtet hinter allen Ecken und gibt unendlichen Mut. Das ist Bildung.
P. Ferdinand Karer | Direktor am Gymnasium und ORG Dachsberg