Elisabethinen: Ein großer Schritt in eine gemeinsame Zukunft
Sr. M. Bonaventura Holzmann und Sr. M. Barbara Lehner unterzeichnen die Gründungsverträge für "die elisabethinen in österreich gmbh. (c) die elisabethinen
Die Elisabethinen feiern heuer ihr 400-jähriges Gründungsjubiläum und blicken auf eine lange Geschichte als Mitgestalter:innen des Gesundheitswesens in Österreich zurück. In den drei größten Städten des Landes bauen sie auf einem großen spirituellen und wirtschaftlichen Erbe auf, das in eine gute, gemeinsame Zukunft geführt werden soll.
„Zukunft braucht Herkunft“
„Zukunft braucht Herkunft“ – dieser Titel eines philosophischen Essays von Odo Marquard könnte von den Ordensgemeinschaften der Elisabethinen stammen. Sie feiern heuer ihr 400-jähriges Gründungsjubiläum und nehmen dies zum Anlass, sich in Österreich gemeinsam für die Zukunft ihres spirituellen und wirtschaftlichen Erbes, neu aufzustellen. „2015, im Jahr der Orden, hat Papst Franziskus uns darin bestärkt, die Zusammenarbeit zwischen den Ordensgeschwistern zu fördern und uns gegenseitig zu stärken“, erinnert Sr. Barbara Lehner, Generaloberin des Konvents der Elisabethinen Linz-Wien und Geschäftsführerin in der neu gegründeten die elisabethinen in österreich gmbh. „Das bestätigt unseren schon lange eingeschlagenen Weg des intensiven Austauschs sowie der gemeinsamen Weiterentwicklung unserer Werke und Einrichtungen mit unseren Mitschwestern in Graz.“
v.l.n.r.: Mag. Oliver Rendel, Sr. M. Bonaventura Holzmann, MMag. Dr. Christian Lagger MBA, Sr. M. Barbara Lehner, Mag. Raimund Kaplinger. (c) die elisabethinen
400-jährige Geschichte als starke Basis für die Zukunft
Die Elisabethinen genießen in Österreich seit jeher einen ausgezeichneten Ruf in der Gesundheitsversorgung rund um ihre Klosterstandorte in Graz, Linz, Wien und Klagenfurt. Ausgehend von der deutschen Stadt Aachen, wo sie 1622 von Apollonia Radermecher gegründet wurden, kamen die ersten Hospitalschwestern von der heiligen Elisabeth, wie sie ursprünglich hießen, 1690 nach Graz. Dort gründeten sie ein Kloster mit Krankenhaus und bis 1745 folgten in gleicher Weise die Gründungen in Klagenfurt, Wien und Linz als eigenständige Konvente mit jeweils einem eigenen Krankenhaus als zentrales Werk der Ordensfrauen vor Ort. „Nach wie vor ist die Begleitung und Pflege von Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft und Religion, das Kernanliegen unseres Auftrags“, sagt Sr. Bonaventura Holzmann, Generaloberin des Konvents der Elisabethinen Graz und Geschäftsführerin der die elisabethinen in österreich gmbh. „Der Ausspruch unserer Ordenspatronin Elisabeth von Thüringen ‚Wir müssen die Menschen froh machen‘ ist uns und unseren Mitarbeiter:innen dabei bis heute Leitfaden und Ansporn.“
Die traditionsreichen Standorte der Elisabethinen in Wien (links), Linz (Mitte) und Graz (rechts). (c) die elisabethinen
Die Elisabethinen – Mitgestalter:innen des Lebens
„Wir verstehen uns als Mitgestalter:innen eines menschenorientierten, zukunftsweisenden Gesundheits- und Sozialsystems in Österreich“, sagen Mag. Raimund Kaplinger, MMag. Dr. Christian Lagger, MBA und Mag. Oliver Rendel, die weltlichen Geschäftsführer. „Um diesem Anspruch auch in Zukunft gerecht zu werden, bringen wir unsere Zusammenarbeit jetzt auf eine neue Ebene.“ Diese neue Ebene findet ihren strukturellen Niederschlag in der die elisabethinen in österreich gmbh, deren Auftrag auf drei Säulen beruht:
- Die Werte und Haltungen der Elisabethinen in Österreich bewahren, lebendig halten und dafür einstehen.
- Die Entwicklung des Wirkens der Elisabethinen in Österreich gestalten und begleiten.
- Das spirituelle und wirtschaftliche Erbe der Elisabethinen in eine gute Zukunft führen.
Dieser Auftrag soll erreicht werden, indem die Stärken der bisher regional agierenden Organisationen durch eine intensivere Vernetzung gebündelt und dadurch die Angebote und Leistungen der Elisabethinen in ihren Wirkfeldern weiterentwickelt werden. Diese vier Wirkfelder beziehen sich auf ganz wesentliche Bereiche im Leben der Menschen: Glaube, Gesundheit, Wohnen und Lernen.
4 Wirkfelder
glauben & leben
Die Suche nach Sinn ist allen Menschen gemeinsam. Das „unruhige Herz“, wie es der heilige Augustinus formuliert, sucht nach Geborgenheit, Verständnis und Wegmarken. Im Wirkfeld „glauben & leben“ bieten wir daher Spiritualität und Profil der Elisabethinen einladend an, um Menschen auf ihrem Lebens- und Glaubensweg zu begleiten.
gesundheit & leben
Gesundheit gehört zu den elementarsten Bedürfnissen des Menschen. Sie umfasst für uns nicht nur die Abwesenheit einer konkreten Erkrankung, sondern eine ganzheitliche Perspektive auf den Menschen und sein Leben. Im Wirkfeld „gesundheit & leben“ engagieren wir uns daher dafür, Menschen in ihrer Eigenkompetenz und in ihrem Wohlbefinden zu stärken sowie sie in Situationen, die oft mit Unsicherheit und Angst verbunden sind, empathisch und professionell in Medizin, Pflege und Therapie zu betreuen.
wohnen & leben
Einen guten Ort, eine Heimat, für sich und für seine Lieben zu finden, ist nicht einfach. In unterschiedlichen Lebenssituationen brauchen wir Menschen je adäquate Wohnmöglichkeiten, die zu unseren Wünschen und Möglichkeiten passen. Im Wirkfeld „wohnen & leben“ engagieren wir uns daher dafür, Wohnraum als Lebensraum zu gestalten und Menschen in unterschiedlichen und besonders auch in kritischen Lebensphasen, eine Heimat für Leib und Seele zu geben.
lernen & leben
Wir Menschen lernen ständig Neues. Lernen ist Teil unseres Lebens, es geschieht in jeder persönlichen Begegnung, in der täglichen Arbeit und in der Aus- und Weiterbildung. Im Wirkfeld „lernen & leben“ wird daher vor dem Hintergrund eines reflektierten elisabethinisch-franziskanischen Profils lebenslanges Lernen besonders in den Bereichen Ethik, Gesundheit und Spiritualität gefördert.
Diese vier Wirkfelder greifen im Leben von uns Menschen vielfach ineinander. „Basierend auf unserem Charisma, ganzheitlich, heilend und frohmachend für die Menschen dazu sein, widmen wir unsere Aktivitäten in diesen vier Wirkfeldern in besonderer Weise den älterwerdenden Menschen“, sagt Sr. Barbara Lehner. „Wir wollen insbesondere auch die älteren Menschen froh machen und ihnen ein gutes Leben im Alter ermöglichen“, ergänzt Sr. Bonaventura Holzmann. Das wird auch bereits im vielfältigen Angebote für Körper, Geist und Seele deutlich, das es schon jetzt in den Betrieben der Elisabethinen in Graz, Linz und Wien gibt und das insbesondere im Zentrum für Menschen im Alter am Elisabethinen-Standort in Wien Mitte sichtbar wird.
Die Betriebe der Elisabethinen in Österreich. (c) die elisabethinen
Präsent. Relevant. Wirksam. Für ein gutes Leben aller.
Diesen Leitspruch haben sich die Ordensgemeinschaften in Österreich gegeben. „Unser Anspruch ist es, durch und mit unseren Leistungen bei den Menschen vor Ort in Graz, Linz und Wien präsent zu sein“, erklärt Lagger. „Gleichzeitig müssen wir uns permanent fragen, welche Leistungen die Menschen heute und in Zukunft brauchen. Das verstehen wir unter Relevanz“, sagt Kaplinger. „Und schließlich ist es uns wichtig, im Sinne der Wirksamkeit unserem Grundauftrag nachzukommen und die Menschen mit unseren Leistungen, aber auch und insbesondere über die Art und Weise des elisabethinischen Wirkens, ein Stück froher zu machen“, ergänzt Rendel.
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Quelle: Elisabethinen
[renate magerl]