Ordensfrauen machen mit Jubiläen Schlagzeilen
Zum Jubiläum sprach die steirische Kronen Zeitung mit Sr. Philomena und Sr. Ludmilla. Der Artikel als PDF. (c) Canva, Kronen Zeitung
Bereits früh hatte die 79-jährige Sr. Philomena, die aus der Weststeiermark stammt, den Wunsch, als Krankenschwester zu arbeiten. Mit 16 Jahren ging sie daher nach Graz, um bei den Barmherzigen Schwestern ihre Ausbildung zu machen. Ihre Berufung war allerdings nicht so eindeutig: "Ich hatte zu der Zeit einen jungen Mann kennengelernt und mich quälte ein großer Zwiespalt: Sollte ich heiraten? Oder einen anderen Weg gehen, eben den ins Kloster?", erzählte sie der Kronen Zeitung. Nach der ersten Nacht im Kloster habe sich aber herauskristallisiert, dass dies ihr Leben sei.
Nicht für alles eine Erklärung
Dennoch sieht Sr. Philomena manche Dinge, die in der Kirche passieren, kritisch und hat auf Fragen, wie jene, warum Gott Naturkatastrophen zulässt, keine Antwort. "Manches kann auch ich mir nicht erklären. Ich weiß aber felsenfest, dass Gott nicht straft. Gott hat die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen, ihnen aber ihren Willen gelassen - damit erklärt sich vieles", so die 79-Jährige.
Ihr ist es wichtig, das Leben vor dem Tod gut zu nutzen, sie freut sich aber auch auf das Leben danach, "weil wir ihn, der so unfassbar ist, dann sehen werden". Ihre bisherigen 60 Jahre im Orden fasste sie folgendermaßen zusammen: "Hab ich mir manchmal selbst kritische Fragen dazu gestellt? Ja! Mich streckenweise einsam gefühlt? Ja. Aber gezweifelt hab ich nie. Das ist mein Weg."
Besonderes Anliegen: Kindern helfen
Dass das Ordensleben ihr Weg sein würde, wusste auch die heute 83-jährige Sr. Ludmilla schon früh. Bereits mit fünf Jahren, nach einem Besuch im Waisenhaus, reifte in ihr der Wunsch, Kindern zu helfen. 36 Jahre lang arbeitete die Franziskanerin in verschiedenen Kindergärten in der Steiermark, später war sie in der Seelsorge tätig. Der Wunsch, in den Orden der Franziskanerinnen einzutreten, reifte in ihr bereits mit 15 Jahren, als sie in Mariazell einige Schwestern kennenlernte: "Da ist in mir der Wunsch gereift, mit ihnen zu leben. Gutes zu tun und, nach dem Vorbild Franziskus, die Schöpfung bestmöglich zu schonen und nachhaltig zu leben."
Anfangs stellte sich die Steirerin häufig die Frage, ob das Ordensleben tatsächlich der richtige Weg für sie sei. "Aber immer, wenn diese Gedanken gekommen sind, habe ich Gott gebeten, dass er mich führen soll", erzählte sie der Kronen Zeitung. Warum es auf der Welt immer wieder Katastrophen gibt, weiß auch Sr. Ludmilla nicht. "Endgültige Antworten werden wir letztlich erst haben, wenn wir vor ihm stehen", meint sie.
Quelle: Kronen Zeitung Steiermark
Weiterlesen:
Website der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul
Website der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis - Grazer Schulschwestern
[teresa bruckner]