Brandauer unterstützt Ukraine-Hilfe der Franziskaner
Schauspieler Klaus Maria Brandauer und Cellist Franz Bartolomey unterstützen "Franz Hilf" bei einem Benefizabend. (c) FranzHilf
In Bonhoeffer habe er ein Vorbild im Glauben gefunden. Es sei "sicherlich nicht jedermanns Sache, dass man sich dem Unrecht, dem Verbrechen entgegenstellt", sagte er über den 1945 von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer. Genau das habe Bonhoeffer immer wieder getan und sei dafür lange eingesperrt und wenige Tage vor Ende des Krieges hingerichtet worden. "Wenn man die Briefe liest, die er seinen Eltern, aber vor allen Dingen auch seiner Verlobten geschrieben hat, dann ist man unglaublich beeindruckt und vor allem mit der Frage konfrontiert: Hätte ich das auch zustande gebracht?", meinte Brandauer im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag".
Ein Text Bonhoeffers sei ihm sofort in die Augen gesprungen, sagte Brandauer: "Ich möchte glauben lernen." Ausgewachsen in einer katholischen Familie im Salzkammergut habe er gelernt, "mit dem lieben Gott umzugehen ... Wenn man älter wird, beschäftigt man sich damit, dass es Menschen gab, die ihren Glauben nicht nur gelebt haben, sondern ihn auch richtig verstanden haben". Ob er wie Bonhoeffer bis zur letzten Konsequenz gegangen wäre, wage er nicht zu behaupten. Jedenfalls sei der Pastor "ein großartiges Beispiel, dass man seinen Glauben hochhalten muss". Er sei jedenfalls froh, aufgrund der Gedanken Bonhoeffers seinen Glauben zu vertiefen.
"Ich bin gern bei der Firma"
Brandauer erzählte, er genieße die Liturgie, versuche die Gebote beachten und schätze das Brauchtum rund um Weihnachten und Ostern. "Es ist schön, mir gefällt das, aber es gibt etwas darüber hinaus." Er sei manchmal stundenlang vor dem Altar gekniet und habe einfach versucht, Gewissenserforschung zu machen. "Ich gehe gerne in die Kirche. Herrlich ist, wenn dort gesungen wird, und noch herrlicher, wenn es ein enorm großer Dom ist. Das macht große Freude", sagte Brandauer. Zu Kardinal Christoph Schönborn habe er bei einer Begegnung an der Universität einmal gesagt: "'Ich bin gern bei der Firma.' Ich hatte große Lacher in der Runde. Aber ich glaube, der Kardinal hat es damals richtig verstanden."
"Franz Hilf" unterstützt die Menschen in der Ukraine. Hier beispielsweise mit einer Brotlieferung von P. Romuald in Konotop, nordöstlich von Kiew. (c) FranzHilf
Die Benefizveranstaltung, die bereits zum 15. Mal stattfindet, war bereits für 2020 geplant, nach einer dreijährigen, durch die Pandemie bedingten Pause kann sie nun nachgeholt werden. Organisiert wird sie vom "Komitee Franz Hilf". Den Ehrenschutz für die Veranstaltung übernahmen die Erzbischöfe von Wien und Salzburg, Kardinal Christoph Schönborn und Franz Lackner, ebenso wie Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel. Musikalisch begleitet wird der vielfach ausgezeichnete österreichische Schauspieler bei der Lesung vom Solo-Cellisten der Wiener Philharmoniker, Franz Bartolomey.
Eines der größten Ordenshilfswerke Österreichs
Mit der Hilfsaktion "Franz Hilf" finanziert der Franziskanerorden in Österreich vielfältige Projekte im sozialen und karitativen Bereich auf allen Kontinenten. Einen Schwerpunkt bildet dabei Mittel- und Osteuropa. 1994 gegründet, ist "Franz Hilf" heute eines der größten Ordenshilfswerke in Österreich und in mehr als 80 Ländern aktiv. Rasch nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine schickte der Orden mehrere Hilfslieferungen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten in das Kriegsland.
Quelle: kathpress
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Website des Hilfswerks "Franz Hilf"
[teresa bruckner]