Zum JAHR DER ORDEN: Der Ordenskalender vom 12. bis 18. Juli
Gedenken zum 13. Juli
Die Schwesterngemeinschaft "Regulierte Tertiarinnen der Franziskaner" feiert am 13. Juli ihre Gründerin, die Selige Angelina Marsciano (1377-1435). Marsciano ging als "Tertiarin der Franziskaner" ins Kloster und gründete 1395 die "Regulierten Tertiarinnen der Franziskaner". Zunächst erbaute sie das Kloster in Foligno (Italien), dann 19 weitere Klöster, denen sie ab 1428 als Generaloberin vorstand. Angelina starb am 4. Juli 1435 in Foligno. Die Vereinigung der Franziskaner-Tertiarinnen wurde von Papst Martin V. 1421 anerkannt und von Papst Leo X. 1521 als Ordensgemeinschaft bestätigt. Am 8. März 1825 wurde Angelina selig gesprochen.
Die Selige gilt auch als zweite Gründerin der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung, die ihren Sitz im Loretokloster in Salzburg haben. Sie leben und beten dort seit dem 17. Jahrhundert. Um 1650 fand das Gnadenreiche Loretokindl seinen Platz in der Klosterkirche: eine neun Zentimeter große, geschnitzte Elfenbeinfigur in kostbarem edelsteinbesetztem Gewand. Bis heute wird das Kindl zu bestimmten Festzeiten ausgesetzt und von vielen Gläubigen verehrt. Die Schwestern leben zurückgezogen und widmen sich vor allem dem Gebet.
Der 13. Juli gilt auch als Gedenktag des Heiligen Kaiserpaars Heinrich und Kunigunde, die als Wohltäter des Stiftes Nonnberg beschrieben werden. Die Salzburger Benediktinerinnenabtei ist das weltweit älteste christliche Frauenkloster mit ununterbrochener Tradition. Lange gehörten auch das Nonntal und der gesamte Raum zwischen Salzach und Leopoldskron zum Kloster und der Eintritt war allein adeligen Frauen vorbehalten. Neben den innerklösterlichen Tätigkeiten, wie beispielsweise Hauswirtschaft, Bibliothek und Archiv, betreiben die Nonnen heute eine Keramikwerkstätte, ein Gästehaus und die biologisch geführte Landwirtschaft im Erentrudishof.
Gedenken zum 14. Juli
Der Orden der Kamillianer begeht am 14. Juli den Tag seines Gründers, des Heiligen Kamillus von Lellis (1550-1614), der den Krankenpflegeorden 1591 gründete. Zu ihren Aufgaben zählen Krankenhaus- und Altersheimseelsorge, Krankenpflege, Lebens- und Sterbebegleitung, Behinderten- und Sozialarbeit sowie Gesundheitsdienste in den Entwicklungsländern. Heute unterhält der Orden weltweit Krankenhäuser und Gesundheitsstationen, Lepradörfer und Aidszentren, aber auch Ausbildungsinstitute und Universitäten für Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitsdienst. Der Orden umfasst rund 1.200 Mitglieder, davon 670 Priester, 131 Brüder, 66 Novizen und 280 in Ausbildung stehende Männer. Hinzu kommen 574 junge Männer, die sich in irgendeiner Form auf den Ordenseintritt vorbereiten. Generaloberer ist Pater Leocir Pessini.
In Österreich feierte der Orden im Jahr 2006 sein 100. Jubiläum. Am Anfang stand die Krankenseelsorge im 1904 gegründeten Altersheim Lainz (heute Geriatriezentrum am Wienerwald) - mit 5.000 Plätzen damals das größte Altersheim auf dem europäischen Kontinent. Bald kam die Seelsorge in fast allen Wiener Krankenanstalten hinzu. Zeitweise übten die Ordensmänner mit dem markanten roten Kreuz auf dem Ordensgewand in 18 Wiener Spitälern die Krankenseelsorge aus. Zentren des Ordens in Österreich sind Wien und Salzburg, wo Kamillianer noch heute im Aufbau und in der Organisation der Krankenseelsorge arbeiten. Zum Zusammenschluss Österreich-Ungarn gehören 17 Priester, 4 Scholastiker (Studenten) und 3 Novizen (Infos: www.kamillianer.at).
Gedenken zum 15. Juli
Am 15. Juli gedenkt die Kirche des berühmten Franziskaner-Heiligen Bonaventura. 1221 in Bagnoregio bei Viterbo geboren, wurde er später zu einem der bedeutendsten Philosophen und Theologen der Scholastik, Generalminister der Franziskaner und Kardinal von Albano. Er leitete den Franziskanerorden 17 Jahre lang bis zu seinem Tod und gilt wegen seines Organisationstalents als dessen zweiter Stifter. 1273 ernannte ihn Gregor X. zum Kardinalbischof von Albano und übertrug ihm die Vorbereitung des Zweiten Konzils von Lyon, das die Unionsverhandlungen mit der griechisch-orthodoxen Kirche zum Abschluss bringen sollte. Er wurde 1482 durch Sixtus IV. heiliggesprochen und 1588 durch Sixtus V. als Doctor seraphicus zum Kirchenlehrer erklärt. Auf den Tag fällt auch das Fest der gesammelten franziskanischen Orden.
Gedenken zum 16. Juli
Der 16. Juli gilt den Karmelitenorden als Hochfest und als Tag "Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel". Die Karmeliten und Karmelitinnen sind eine weltweite Ordensgemeinschaft, die sich intensives Gebetsleben, Erziehung und Hilfe zum geistlichen Leben auf die Fahnen geheftet haben. Über 4.000 Karmeliten leben heute in über 500 Niederlassungen in 82 Ländern, sowie 11.600 Karmelitinnen in 823 Klöstern in 89 Ländern. In der Österreichischen Provinz des Teresianischen Karmels gibt es elf Schwesternklöster, vier Brüderklöster sowie zwei karmelitanische Schwesternkongregationen. (Infos: www.karmel.at)
Gedenken zum 17. Juli
Am 17. Juli feiern Stift und Stadt Melk ihren Patron, den Hl. Koloman. Seit nunmehr 925 Jahren leben im niederösterreichischen Melk Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt. Markgraf Leopld II. gründete das Stift am Tor zur Wachau am 21. März 1089, seither sind dort in ununterbrochener Folge Benediktiner auf dem Felsen oberhalb der Stadt Melk und der Donau präsent; derzeit leben rund 30 Mönche im prachtvollen Barockkloster von Jakob Prandtauer, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Neben den immer neuen Herausforderungen sind für die Ordensmänner im wesentlichen zwei historisch gewachsene Aufgaben vorrangig: die Arbeit im Unterricht und die Pfarrseelsorge. Rund 920 Schüler werden im Stiftsgymnasium - der ältesten noch bestehenden Schule Österreichs - unterrichtet, 23 Pfarren vom Stift aus seelsorglich betreut. (Infos: www.stiftmelk.at)
Der 17. Juli gilt auch als Gründungstag der Linzer Elisabethinen (1745). Von Ernestine von Sternegg, einer Hofapothekerstochter aus Wien, 1745 gegründet, wohnen heute 42 Schwestern im Konvent. Am 17. Juli 1745 traf Ernestine von Sternegg mit drei Schwestern des Wiener Konvents in Linz ein. 1752 trat Anna von Baumbach, Sr. M. Josefa, ins Kloster ein. Mit ihrem Vermögen konnte die Kirche und das Kloster vollendet werden. Sie ist die 2. Stifterin des Linzer Klosters. Aus dem ersten Krankensaal mit sechs Betten ist bis dato ein Krankenhaus mit knapp 500 Betten gewachsen, das im Jahr 1926 das Öffentlichkeitsrecht erlangt hatte. Diese Entwicklung zeigt deutlich, die weit zurückreichende enge Verbindung von Konvent und Krankenhaus. Im Jahr 2007 erfolgte der Zusammenschluss mit den Elisabethinen Wien, wo aktuell sieben Schwestern im Konvent leben. Am Freinberg, nahe Linz, steht den Schwestern ein eigenes Erholungs- und Exerzitienheim zur Verfügung. (Infos: www.elisabethinen.or.at)
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Zum JAHR DER ORDEN 2015 haben die Ordensgemeinschaften Österreich einen "Ordenskalender" herausgegeben, der einen Überblick über die wichtigsten Feste und Gedenktage aller 200 in Österreich tätigen Orden gibt. Hier die von "Kathpress" zusammengestellten wichtigsten anstehenden Ordensfeste vom 12. bis 18. Juli mit Basisinformationen zu den einzelnen Orden.