Franziskus erinnert Ordensleute: Starres Einhalten der Regeln ist Egoismus!
Am 17. September 2015 empfing Papst Franziskus junge Ordensleute aus aller Welt anlässlich des derzeit laufenden JAHR DER ORDEN zu einer Audienz. Dabei warnte er seine Gäste vor der „Starrheit im Leben ihrer Gemeinschaften“. Man dürfe nicht der Versuchung erliegen, auf die Einhaltung von Regeln besonders zu pochen.„Die Observanz darf nicht starr sein: wenn sie starr ist, ist sie nicht Observanz, sondern persönlicher Egoismus“, erklärte Franziskus, wie Radio Vatikan auf seiner Homepage berichtete. Der Bischof von Rom verwies dabei auf die heilige Teresa von Avila. Sie sei eine „freie Frau“ gewesen, „so frei, dass sie vor die Inquisition musste“. Und weiter: „Prophetie, Fähigkeit zu träumen, das ist das Gegenteil von Starrheit. Die Starren können nicht träumen!“, betonte Franziskus.
Zeugnis des Evangeliums ist dein Leben
Auf die Frage nach dem rechten Weg der Evangelisierung antwortete Franziskus, das Herz müsse brennen. „Evangelisieren ist nicht bloß überzeugen: es ist be-zeugen, dass Christus lebt. Und wie bezeugst du das? Mit deinem Fleisch, mit deinem Leben. Du kannst noch so viel studieren und Kurse für Evangelisierung machen, und das ist ja auch gut, aber die Fähigkeit, die Herzen zu erwärmen, kommt nicht aus den Büchern, sondern aus deinem eigenen Herzen.“
Dank an Ordensfrauen
Franziskus bedankte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei Ordensfrauen, die „immer nach vorn zu gehen. Warum? Weil ihr Mütter seid, weil ihr die Mütterlichkeit der Kirche habt.“ Diese sei das „Zeugnis eines brennenden Herzens. Das ist die Mütterlichkeit der Schwestern. Bitte, verliert das nicht.“
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Quelle Foto: Erzdiözese Wien
[rs]