Anders gefragt wurde Propst Fürnsinn vom Standard
"Wenn mich jemand anruft und sagt: 'Ich brauche ein paar Tage', kann er ruhig kommen. Und es waren auch schon Politiker da." Fürnsinn ist im Gespräch mit der Wirtschaftsredaktion einladend, offen, stellt seine Erfahrungen und Gedanken direkt zur Verfügung. Er vermisst heute in der Politik das Nachdenken: "Es gibt auch nachdenkliche Politiker, aber die sind heute sehr getrieben, auch von den Medien. Es bleibt ihnen wenig Zeit zum Rekreieren, auch gedanklich." Und weiter: "Ich glaube, wir sind eine Gesellschaft der Auflösung, weil wir uns über die Grundfragen wie unser Menschenbild nicht mehr verständigen. Da müssen wir wachsam sein, denn um Grundsätze muss man streiten: Politik, Kirche, wir alle." Und: "Die Politik sollte den Reformstau angehen, um auf eine andere Basis zu kommen. Aber was den Anstand betrifft, bin ich jetzt optimistischer. In Krisensituationen hinterfragt man verstärkt, wie es weitergeht und trachtet, dass es gut weitergeht. Wir sehen das auch beim Flüchtlingsthema, in dem Solidarität geübt und gefragt wird, wie wir unser Verantwortungsbewusstsein beweisen können."

Das ganze Interview im Standard
[fk]
"Der Propst des Stifts Herzogenburg über Flüchtlinge, die Hetz' im Kloster und seine 15 Rezepte für Schopfbraten." So beschreibt im Untertitel die Wirtschaftsredaktion des Standard das Gespräch mit Propst Maximilian Fürnsinn. "Wir sind eine Gesellschaft der Auflösung."