Kapuziner verlassen schweren Herzens Schlanders
„Ein solcher Abschied tut weh“, so der Provinzial. „Hier geht es um gewachsene Beziehungen. Die Kapuziner sind seit Jahrhunderten in Schlanders. Dass dies nun ein Ende haben wird, ist für alle Beteiligten schwer, die Menschen in Schlanders und uns Kapuziner gleichermaßen.“ Er selbst ist am Montag mit Br. Franz Zitturi, Provinzvikar in Schlanders, um Gespräche mit der Bevölkerung, Pfarr- und Gemeindeleitung führen zu können. „Es ist uns wichtig, nicht einfach zu ‚verschwinden‘. Bis September 2017 sind wir Kapuziner uneingeschränkt für die Menschen in Schlanders da.“
Als Ordensfamilie Zukunft haben
Den Hintergrund des angekündigten Weggangs der Kapuziner stellen personelle Schwerpunktsetzungen im Orden selbst dar. Diese sind u.a. durch die zurückgehende Zahl an Ordenseintritten und starke Überalterung bedingt. „Wir wollen als Ordensfamilie Zukunft haben“, erklärt der Provinzial. „Deshalb müssen wir wieder größere Gemeinschaften schaffen, in denen Jung und Alt gut zusammenleben. Nur so werden sich auch heute junge Männer auf unsere Lebensform einlassen und unsere Gemeinschaften als lebendiges Zuhause erleben.“ Aus diesem Grund wurde unter Einbindung aller Brüder schon im Herbst 2013 gemeinsam beschlossen, bestimmte Klöster personell zu verstärken. Die Leitung der Provinz Österreich-Südtirol wurde mit der Umsetzung dieses Beschlusses beauftragt. Br. Lech: „Für uns Kapuziner ist das Zusammenleben in der Ordensfamilie selbst ein zentrales Anliegen!“
Die Kapuziner müssen 2017 das Kloster in Schlanders verlassen. (c) Kapuziner
Endgültiger Abschied 2017
„Eine Gruppe von Klöstern zu verstärken, bedeutet auch, dass wir uns auf weniger Standorte als bisher konzentrieren müssen.“ Neben Schlanders betrifft das auch die beiden österreichischen Orte Imst in Nordtirol und Hartberg in der Steiermark. Der Abschied von diesen beiden Standorten wurde schon bekanntgegeben und erfolgt im Herbst 2016.
Die Hauptaufgabe der beiden im Kloster Schlanders lebenden Kapuziner war die Unterstützung der Seelsorge vor Ort. Bis September 2017 bleiben die Brüder in Schlanders, danach werden sie in andere Klöster übersiedeln.
[rs]