NMS-Schultagung: Entscheidend ist die Qualität der Beziehungen und Beziehungsfähigkeit
„Original ist genial“ stellt die Wernberger Missionsschwester Silke-Andrea Mallmann in ihrem Vortrag „Wofür ich brenne – Beruf oder Berufung“ in den Raum, um die Schulverantwortlichen zu ermutigen, „immer mehr zu der oder den zu werden, als die oder der ich von Gott her gemeint bin“. Berufung sieht sie dort, „wo ich aufblühe und in Berührung komme mit meinem Persönlichkeitsideal, den tiefsten Sehnsüchten und Wünschen“. Jeder Mensch hat seinen Platz und braucht seine Aufgabe. Deshalb sieht sie Berufung dort, „wo ich nötig bin und mein Aufgabenideal verwirkliche. Gott stellt mir eine Aufgabe und in ihrer Erfüllung werde ich froh“, ist Mallmann überzeugt. Darin sieht sie die „Kraft der persönlichen Lebens-Aufgabe“. In der tiefen persönlichen Berufung sieht sie somit Christus aufstrahlen: „Meine Berufung ist da, wo Christus aus mir strahlt. Wir sind berufen , Gott in dieser Welt erfahrbar zu machen, Ihn durch uns durchscheinen zu lassen.“
Gegenwärtigkeit, Empathie und Beziehungskompetenz
Die 40 TeilnehmerInnen am Vernetzungs- und Bildungstreffen katholischer Privatschulen lassen sich von verschiedenen Seiten inspirieren. In einem Kamingespräch mit dem Leiter des Katechetischen Amtes der Erzdiözese Salzburg Franz Rupprechter werden neueste Entwicklungen besprochen. Herbert Stadler, Lehrbeauftragter der PH Wien/Baden leuchtet das Thema „Beziehung ist nicht alles in der Schule, aber ohne Beziehung ist alles nichts“ aus. Aus seiner praktischen Erfahrung genährt spricht Abt Johannes Perkmann von der Benediktinerabtei Michaelbeuern und Lehrer an der dortigen Schule über das Hauptthema „Gegenwärtigkeit, Empathie und Beziehungskompetenz – Schlüsselbegriffe für Führungsqualität“. Die Schulverantwortlichen treffen bei ihrem „Praxis-Ausflug“ nach Ried im Innkreis Bürgermeister Albert Ortig. Eva-Maria Sand vom Stadtschulrat Wien informiert über "Das neue Lehrerdienstrecht".
Wesentlich für Lernerfolg ist Beziehung
„Das Thema haben wir gewählt, weil uns alle Studien sagen, daß das Wesentliche für den Erziehungs- und Lernerfolg die Qualität der Beziehung ist und nicht die Organisationsform.“ Damit begründet der Bereichsleiter Bildung bei den Ordensgemeinschaften Österreich Rudolf Luftensteiner die Themenstellung für diese gemeinsame Schultagung: „Da Beziehungsfähigkeit davon abhängt, wie ich mich selber sehe und erfahre, liegt genau hier das Rückgrat katholischer Schulen. Christsein lebt für mich aus meiner Beziehung zu Gott und den Mitmenschen.“ Luftensteiner weiter: „Oder anders formuliert: Christentum ist für mich eine "Beziehungsreligion". Katholische Schulen leben für mich entlang der Grundfrage nach der Qualität ihrer Beziehungen und ihrer Beziehungsfähigkeit.“
Foto: @nedo04
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"Gegenwärtigkeit, Empathie und Beziehungskompetenz – Schlüsselbegriffe für Führungsqualität" titelt die gesamtösterreichische Tagung der SchulerhalterInnen und DirektorInnen Katholischer Mittelschulen (NMS) in Salzburg von 1. – 4. März 2016. Namhafte ReferentInnen und Praxisorte inspirieren die mehr als 40 TeilnehmerInnen.