Stift Admont hat seine Gäste "Zum Fressen gern"
Vorweg: Den Schädlingen konnte man fachgerecht den Garaus machen. Aber damit fing die Arbeit erst richtig an. Welche Art von Schädlingen gibt es eigentlich? Welchen Lebensraum bevorzugen sie? Besucher gewinnen einen Einblick in die Arbeit von Schädlingsbekämpfern und erfahrenen Restauratoren. Buch für Buch, Seite für Seite wurde in der vergangenen Saison begutachtet, gereinigt und wenn nötig aufwändig restauriert. Es wird deutlich, welche Herausforderung es im musealen Alltag ist, Jahrhunderte alte Bücher zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren.
Aber damit wurde auch der Grundstein für die Sonderausstellung gelegt, die sich mit der Thematik der Liebe zum Fressen aus verschiedenen Blickwinkeln auseinandersetzt. Zahlreiche Zugänge zum Jahresthema finden sich auch im Naturhistorischen Museum mit den zahlreichen Präparaten fressbarer und gefräßiger Tiere. Besonders eindrucksvoll ist die Installation mit den 243 Wachsobst-Früchten von Pater Constantin Keller (1778–1864). Heuer neu ist eine Leihgabe des Naturhistorischen Museums in Wien. Der „Springende Löwe“ unterstreicht den Aspekt „Fressen und Gefressen werden“ in einer beeindruckenden Art und Weise. Kein Weg führt an ihm vorbei!
Admonter Ordensmänner als „One Minute Sculptures“
Kochen ist wohl die älteste schöpferische Tätigkeit des Menschen. Im Ausstellungsjahr 2016 werden aber auch weitere Aspekte des Fressens und Gefressen-Werdens, nobler und skurriler Speisen, entrückter und verrückter Essens-Perpektiven angesprochen! Admonter Ordensmänner, die mit Essbarkeiten als „One Minute Sculptures“ agieren? Oder Spaghetti-Nudeln als Mikadostäbchen? Ameisen, die Zucker-Architekturen abtragen, zerfressen und den Baustoff in die Nahrungskette eingliedern? Oder wie wäre es damit: Röntgen-Computertomographien von Big Macs, Hamburgern? Eine Küche wie Frauen sie sich wünschen? Ein Kochperformance-Video ,,in dem ein schwer verdauliches Buch gekocht und verspeist wird?“
Klar darf auch ein riesiges hungriges Scherenschnitt-Krokodil nicht fehlen – und auch kein Menschenfresser, keine wilden Wirtshaus- und keine Jagdszenen! Dagegen wirken die miniaturistischen Darstellungen asiatischer Essens-Szenarien wieder so richtig beruhigend. Und nicht vergessen: Man ist, was man isst!
Zum Fressen gern
Benediktinerstift Admont, Bibliothek und Museum
20. März bis 31. Oktober 2016
täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
8911 Admont 1
[rs]
atürlich müssen die Besucherinnen und Besucher des