Stift Seitenstetten: Schau über Staatsvertrags-Kanzler Raab
Der gebürtige St. Pöltner Julius Raab (1891-1961) hatte eine enge Verbindung zum Stift Seitenstetten: Er war Schüler des Stiftsgymnasiums, zudem wird sein privater Nachlass in dem Mostviertler Benediktinerkloster verwaltet. Die von Raab forcierte Soziale Marktwirtschaft sei heute "aktueller denn je", erklärte Abt Pilsinger. Zugleich gebe es eine enge Verbindung zum heiligen Benedikt von Nursia: Auch der Verfasser der benediktinischen Ordensregel habe nachhaltiges Wirtschaften und respektvollen Umgang miteinander hervorgehoben und damit "bis heute das Denken geprägt". Die Ausstellung werde "Fragen zu aktuellen Themen um Wirtschaft und Werte anstoßen und die Besucher zum Nachdenken anregen", prognostizierte der Abt.

Warum die Knacker zum Markenzeichen der Ausstellung wurde, geht auf eine Anekdote zurück: Ein Journalist fragte einmal Julius Raab, ob er an einem Freitag auf Fleisch verzichte. Dieser meinte, ach, er esse nur ein Knacker; das sei keine Wurst, das sei eine Mehlspeise. (c) Stift Seitenstetten
Die Ausstellung "Schau ma amoi - Wirtschaft & Werte 2.0" wird von einem Veranstaltungsreigen begleitet: Neben kulturellen Events sind Diskussionen und Vorträge zum Thema Wirtschaften und Werte vorgesehen. Für Schulklassen gibt es eigenes Vermittlungsprogramm. (Infos: www.schau-ma-amoi.at)
Die Ausstellung ist von April bis Oktober täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen.
[rs]
Um die Österreichs Nachkriegsgeschichte prägende Person des vor 125 Jahren geborenen Staatsvertrags-Kanzlers Julius Raab rankt sich die Sonderausstellung "Schau ma amoi - Wirtschaft & Werte 2.0" im niederösterreichischen Stift Seitenstetten. Abt Petrus Pilsinger eröffnete mit zahlreichen Festgästen am 1. April 2016 mit einem großen Festakt die Schau, die Raab auch zur Kristallisationsfigur zum Thema menschen- und umweltgerechte Ökonomie macht. Geboten werden Informationen über die Soziale Marktwirtschaft als "Raabs Vermächtnis" und Ausblicke auf das Wirtschaften und Arbeiten im 21. Jahrhundert, wie aus einer Aussendung der Diözese St. Pölten hervorgeht.