Internationaler Tag der Roma am 8. April: VinziWerke initiieren Kooperation zur Integration
Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg setzt sich seit 1996 für die benachteiligte Volksgruppe der Roma ein und bemüht sich, die Situation dieser Randgruppe in Österreich zu verbessern. Das jüngstes Projekt nennt sich Deutschlehrerin Sabine Friesz von der Caritas verzeichnet erste Erfolge: „Das Sprachkursangebot im VinziNest wird sehr gut angenommen. Durchschnittlich kommen zehn bis 15 Personen regelmäßig zum Deutschkurs. Unterstützt durch ehrenamtliche MitarbeiterInnen und DolmetscherInnen können wir auf die unterschiedlichen Lernbedürfnisse eingehen.“ Zudem wird im Rahmen von ZORROM seit Februar 2016 auch eine kostenlose Rechtsberatung angeboten, die einmal im Monat im VinziNest stattfindet. "Ziel ist es, Zugang zum Recht für alle Menschen, unabhängig von ihrem sozialen Status, sicherzustellen", sagt Initiator Rechtsanwalt Ronald Frühwirth. "Die ersten Beratungsabende haben bereits gezeigt, dass großer Bedarf an unserer Arbeit besteht.“
Durch das Projekt ZORROM wird die Alphabetisierung für Roma ermöglicht. © VinziWerke
10-12 Millionen Roma leben in Europa
Laut Statistik alleine 37.500 in Österreich. Es gibt wohl kein anderes Volk, das mit einer derartigen Fülle an Vorurteilen beladen ist und in dem Maß mit sozialer Ausgrenzung zu kämpfen hat wie Roma. Vom „lustigen Zigeunerdasein“ ist heutzutage keine Rede mehr. Roma stehen für ein Leben, das niemand haben möchte. Sie sind die Ärmsten der Armen, die zum Teil im Müll hausen müssen und von der Hand im Mund leben.
Notherbergen und Schulprojekte
Die Einrichtungen VinziNest, VinziSchutz und VinziHerz bieten den Hilfesuchenden ein warmes Bett und ein kurzes zu Hause. Dank dieser Einrichtungen müssen viele Roma-Frauen, -Männer und -Kinder nicht auf der Straße übernachten. Das Grazer VinziHerz, das sich im Keller das Pfarre St. Vinzenz befindet, bietet dabei erstmalig ganzen Familien eine ganzjährige Herberge.
Viele der in Graz lebenden Roma sind aus der Slowakei, genauer, dem Ort Hostice. Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg ist bemüht, dass auch vor Ort geholfen wird. In den letzten Jahren wurde der Ort finanziell und mit Fachwissen unterstützt, damit Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht wird. Neben Bau- und Sanierungsprojekten wurde 2007 das Arbeitsprojekt „VinziPasta – Arbeiten statt Betteln“ gegründet, welches 14 Roma-Frauen ermöglicht, ihre unzureichende Sozialhilfe aufzubessern, ohne ihre Familien alleine lassen zu müssen.
In der Pflichtschule von Hostice gibt es rund 100 Kinder – ein Drittel der SchülerInnen – die sich keine Schuljause leisten können und dadurch oft aus Scham zu Hause bleiben. 2015 wurde das Projekt VinziJause ins Leben gerufen. Die durch Spenden finanzierten Jausenpakete ermöglichen den SchülerInnen einen normalen Schulalltag und somit die Basis für ein besseres Leben.
Mit ZORROM vom Bettler zum Arbeiter
Immer wieder trägt der unermüdliche Einsatz von Pfarrer Wolfgang Pucher auch persönliche Früchte. Seit März 2016 hat ein ehemaliger Bettler eine Arbeit bei der Firma Sauerbacher. Er sortiert nun täglich Müll und sagt voller Stolz: „Ich kann meine Familie ernähren. Jetzt bin ich ein Mann.“
16. April: Benefizkonzert für das VinziBett
Am 16. April 2016 findet heuer wieder das Benefizkonzert "Melodien zum Träumen für einen Platz zum Schlafen" zugunsten des VinziBett statt. Bereits zum 8. Mal laden die VinziWerke mit Organisator Reinhold Retzl und das Salvator-Ensemble zu diesem abwechslungsreichen musikalischen Abend.
Wann: 16. April 2016 um 19.00 Uhr
Wo: Salvatorsaal, Barnabitengasse 14, 1060 Wien
[rs]