Wir können die Türe nicht verschließen
Permanenter Raketen- und Granaten-Anschläge mit absichtlichem Beschuss der Zivilbevölkerung - so sieht der Alltag in Aleppo aus, in dem der Franziskaner P. Ibrahim Alsabagh und seine fünf Mitbrüder leben. Die komplette Infrastruktur in der Stadt ist zusammengebrochen; medizinische Versorgung gibt es praktisch keine. „Es ist schrecklich, es ist eine furchtbare humanitäre Krise“, sagt P. Alsabagh im Wiener Zeitung-Interview. Und weiter: „Ich versuche auch auf einer spirituellen Ebene zu helfen. Aber in erster Linie muss ich das auf humanitärer Ebene tun.“

Die Wiener Zeitung interviewte am 8. Juni 2016 den syrischen Franziskanerpater Ibrahim Alsabagh. Er berichtete über den schrecklichen Bürgerkriegs-Alltag in Aleppo. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Der Bürgerkrieg ist mittlerweile zu einem internationalen Krieg geworden. Eine Lösung „erwarten [wir] von den vielen Staaten, die derzeit in unserem Land Krieg führen“, bringt es der Franziskanerpater auf den Punkt. Das Ende der Flüchtlingsproblematik sieht er jedenfalls nicht mit dem von Außenminister Sebastian Kurz vorgeschlagenem „australischen Modell“ verwirklicht: „Wenn jemand vor Krieg, Tod oder Gefängnis flüchtet, können wir nicht die Türe verschließen.“
Das ganze Interview lesen Sie in der Online-Ausgabe der Wiener Zeitung
P. Ibrahim Alsabagh wird bei der Langen Nacht der Kirchen am 10. Juni einen Vortrag zur Lage der Christen in Syrien halten: 20.30 Uhr in der Schottenkirche auf der Freyung.
[rs]
In der Ausgabe vom 8. Juni 2016 der Wiener Zeitung berichtet P. Ibrahim Alsabagh, Priester und Mitglied des Franziskanerordens, über die Not der Zivilbevölkerung in der nordsyrischen Stadt Aleppo. Sein Resümee: Der Bürgerkrieg in Syrien ist mittlerweile ein internationaler Krieg, der auch eine internationale Lösung braucht.