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14. März 2017

Wiener "JesuitenFoyer" zeigt künstlerische Auseinandersetzung mit dem Kreuz

Von 16. März bis 2. Mai 2017 zeigt das Wiener "JesuitenFoyer" (Bäckerstrasse 18, 1010 Wien) Kreuze und Gekreuzigte aus fünf Jahrhunderten. Unter dem Titel "Es ist ein Kreuz - 500 Jahre eines Zeichens" setzten sich Künstler wie Franz Anton Maulbertsch, Arnulf Rainer oder Franz Josef Altenburg mit dem christlichen Symbol auseinander. Aber auch Arbeiten von Kindern, das Kreuz der Jesuitennovizen und das Cursillokreuz sind in der Ausstellung zu sehen.

Als besonderes Highlight ist auch das berühmte Kalksburger Kreuz des oberösterreichischen Stahlschnittkünstlers Michel Blümelhuber aus dem Jahr 1911 zu sehen, ebenso wird das "Kreuz für Ungläubige", das Blümelhuber im Auftrag des Galeristen Otto Kallir für dessen Frau Fanny schuf, ausgestellt. Einen traurigen Akzent der Schau bildet laut Galerieverantwortlichen Gustav Schörghofer, Wiener Jesuit und Kunsthistoriker, das zum zweiten Mal zerstörte Lego-Kreuz von Manfred Erjautz aus der Jesuitenkirche.

Als Siegeszeichen tauchte das Kreuz auf Münzen des frühen 4. Jahrhunderts auf, der Gekreuzigte wird erst später in Bilder dargestellt, erinnerte der katholische Kunstexperte. Je weniger der christliche Glaube im öffentlichen Raum als prägende Kraft wahrgenommen werde, "desto mehr werden seine Zeichen auch in Frage gestellt", so Schörghofer. Es stelle sich im Blick auf das Kreuz heute die Frage: Wie kann ein Zeichen mit diesem Anspruch heute gestaltet werden?

Die Ausstellung im JesuitenFoyer wird am 16. März 2017 um 19.30 Uhr im Jesuitenfoyer, Bäckerstraße 18, eröffnet. Die Exponate wird P. Gustav Schörghofer dabei erläutern. Öffnungszeiten sind Sonntag von 12 bis 13 Uhr; montags und dienstags von 16 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

Your own personal Jesus von Manfred Erjautz. (c) jesuiten.at

Jesus-Skulptur als "Zeichen der Zeit"

Während der Fastenzeit bis zum 8. April ist ein künstlerisch bearbeitetes Kruzifix auch in der von Schörghofer betreuten Konzilsgedächtniskirche in Wien-Lainz zu sehen: "Your own personal Jesus" - so heißt auch ein Songtext der Popband Depeche Mode - hat Manfred Erjautz eine Skulptur benannt, die aus dem Müll kommt. Dort hat der Otto-Mauer-Preisträger ein Christus-Corpus des späten 19. Jahrhunderts gefunden, über Jahre aufbewahrt, getrocknet und die Arme vom Rumpf getrennt. In eine Uhr verwandelt bildet der Rumpf nun mit den Beinen den Stundenzeiger, die Arme Minuten- und Sekundenzeiger. P. Gustav Schörghofer dazu: "Das Statische des am Kreuz Hängenden ist in das Bewegte einer mobilen Skulptur gewandelt, das Dauernde eines Stillstands in das Fortschreitende vergehender Zeit." Christus erscheine als ein "durch die Zeit hindurch die Welt verwandelnder Impuls". 

[rs]

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