
Pilgern, Beten, Auftanken: Maria Schutz im Heiligen Jahr
Die Podcastfolge lädt dazu ein, Maria Schutz – das auch oft als „Juwel des Semmering-Gebietes“ oder als „Schatzkästchen Niederösterreichs“ bezeichnet wird – nicht nur als touristisches Ausflugsziel, sondern als lebendigen geistlichen Ort kennenzulernen.

Die berühmte Wallfahrtskirche Maria Schutz mit dem angrenzenden Passionistenkloster. © Passionisten
Wallfahrtsort mit langer Geschichte
Seine Ursprünge reichen in die Zeit der Pest im 17. Jahrhundert zurück, als Menschen hier Heilung erfuhren und diese der Fürsprache Mariens zuschrieben. Bis heute entspringt in unmittelbarer Nähe der Kirche eine Quelle, das sogenannte „heilige Bründl“. Ein besonderes Erlebnis: Wer die Kirche betritt, hört leises Plätschern. Hinter dem Hauptaltar findet man das Bründlwasser, das Pilgerinnen und Pilger in Flaschen abfüllen und mit nach Hause nehmen.
Die Wallfahrtskirche Maria Schutz - hinter dem Hauptaltar findet man das heilige Bründlwasser. © ÖOK/rm Fotodownload
Vor genau 100 Jahren, am 1. Oktober 1925, übernahmen die Passionisten die Seelsorge. In der Chronik, so erzählt P. Markus Seidler, haben die beiden ersten Passionisten dazu festgehalten: „ Als wir die Grenzen des Marktes Schottwien verließen, leuchtete uns die schöne Wallfahrtskirche entgegen wie sie so herrlich und prächtig dastand vor dem Sonnwendstein. Eine herrliche Lage, ein unvergesslicher Anblick. Unser Herz eilte uns voraus zur Kirche und unser Entschluss war innerlich schon gefasst, dass nur Maria Schutz als Gründung in Frage kommen könne.“
Vor genau 100 Jahren, am 1. Oktober 1925, übernahmen die Passionisten die Wallfahrtsseelsorge in Maria Schutz. © ÖOK/rm Fotodownload
Hauptaufgabe Wallfahrtsseelsorge
Das Kloster Maria Schutz ist die einzige Niederlassung der Passionisten in Österreich. Derzeit gehören sieben Mitbrüder zur Gemeinschaft. Ihre Hauptaufgabe ist die Wallfahrtsseelsorge: Kirchenführungen, ein reges Beichtapostolat, täglicher Rosenkranz, Gebetsabende, eucharistische Anbetung und die Feier der Heiligen Messe gehören zum Alltag.
„Man sagt ja immer: Nach Mariazell geht man Wallfahrten, und nach Maria Schutz kommt man zum Beten“, erzählt P. Markus Seidler mit einem Schmunzeln. Täglich kommen Menschen hierher – wegen der Seelsorge, der Natur, des Bründlwassers und nicht zuletzt wegen der berühmten Klosterkrapfen beim Kirchenwirt gleich nebenan.
Auch der Marienhof, das Gästehaus des Klosters, lädt zum Verweilen ein. Die frühere und in die Jahre gekommene Frühstückspension wurde umgebaut und seit 2017 kümmern sich die Auerbacher Schulschwestern um die Gäste, die ein paar Tage in Stille verbringen möchten. „Priester, Ordensleute und alle Gläubigen können kommen, um sich auszuruhen und im Gebet zu stärken, um dann wieder in den Dienst hinausgehen zu können“, sagt Sr. M. Pauline Jacobi.
Die Gemeinschaft der Passionisten und die Auerbacher Schulschwestern wirken am Wallfahrtsort Maria Schutz. © ÖOK/rm Fotodownload
Vollkommener Ablass im Heiligen Jahr
Im Heiligen Jahr 2025 ist Maria Schutz zu einer der offiziellen Jubiläumskirchen ernannt worden. Für Pilgerinnen und Pilger ist das ein besonderes Privileg: Wer hierherkommt, kann die Gnaden des Jubiläumsjahres empfangen und einen vollkommenen Ablass gewinnen.
Was das konkret heißt, erklärt P. Markus Seidler: „Ein Ablass ist ein Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen vor Gott, die bereits vergeben wurden.“ Denn jedem, der in die Beichte geht, dem werden die zeitlichen Sünden vergeben. Aber „Schuld ist auch immer etwas, was Wunden schlägt und Reinigung braucht“, sagt der Passionist.
Damit ein vollkommener Ablass erlangt werden kann, braucht es bestimmte Schritte: „Dazu gehört der Empfang der heiligen Beichte im Sakrament der Versöhnung, die heilige Kommunion und das Gebet in den Anliegen des Vaters – also die klassischen Grundgebete wie Glaubensbekenntnis, Vaterunser, Gegrüßet seist du Maria und Ehre sei dem Vater.“ Wichtig sei außerdem die innere Bereitschaft, sich von der Sünde abzuwenden.
Schließlich brauche es noch ein „Ablasswerk“. „Das kann sehr unterschiedlich sein“, erklärt P. Markus. „Zum Beispiel der Besuch einer Wallfahrtskirche wie hier in Maria Schutz und das Beten der Ablassgebete. Aber auch Werke der Barmherzigkeit – etwa der Besuch einer kranken Person oder die Teilnahme an Exerzitien.“

P. Markus M. Seidler und Sr. M. Pauline Jacobi im Gespräch mit Renate Magerl aus dem Medienbüro der Österreichichen Ordenskonferenz. © ÖOK/rm Fotodownload
„Orden on air“ – der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich
Das Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich hat im März 2022 den Podcast Orden on air ins Leben gerufen. Der Titel ist Programm: Ordensfrauen und -männer kommen vor den Vorhang – und vor das Mikrofon. Ziel ist es, Persönlichkeiten vorzustellen, Einblicke in das Leben von Ordensgemeinschaften zu geben und das Engagement von Ordensleuten in vielfältigen Bereichen sichtbar zu machen. Der Podcast ist überall zu hören, wo es Podcasts gibt.
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[renate magerl]