
„Wir brechen Klischees auf und öffnen Klostertüren“
(v.l.): Elisabeth Mayr-Wimmer, Renate Magerl, Robert Sonnleitner und Sr. Helena Fürst geben in der Jubiläumsfolge von „Orden on air“ Einblicke in die bisherigen 49 Podcastfolgen und erzählen, warum es wichtig ist, Ordensleute vor das Mikro zu holen. © ÖOK Fotodownload
In dieser besonderen Folge ist alles ein bisschen anders: Das Gründungsteam des Podcasts – Renate Magerl, Elisabeth Mayr-Wimmer und Robert Sonnleitner – stellt sich diesmal selbst den Fragen. Interviewt werden sie von Sr. Helena Fürst von den Elisabethinen Linz-Wien, selbst erfahrene Podcasterin mit dem Elisabethinen-Podcast „Kaleidoskop Leben“.
Menschen und Geschichten: Einblicke ins Ordensleben
„Mit dem Podcast öffnen wir ein Stück weit die Klostertüren und geben Einblicke in das echte Ordensleben. Die Ordenswelt ist so bunt und vielfältig, dass ich gerne sage: Egal zu welchem Thema – wir finden eine Ordensfrau oder einen Ordensmann, die oder der etwas dazu sagen kann“, ist Renate Magerl, Leiterin des Medienbüros, überzeugt. So sind bei „Orden on air“ ganz unterschiedliche Lebenszeugnisse zu hören: eine Ordensfrau, die als Clini-Clownin arbeitet, ein Abt, der ein begeisterter Weihnachtsfan ist, ein Klimaaktivist, eine Hebamme, eine Fußballerin, ein Gefängnisseelsorger, die „Insta-Schwestern“ u.v.m.
„Wir brechen Klischees auf, zeigen die Vielfalt der Ordenswelt und wie Ordensleben heute aussieht. Ja, Ordensleute gehen in die Welt hinaus. Sie haben weltliche Ausbildungen, die sie in vielen Projekten einbringen können“, sagt Robert Sonnleitner. „Jede Ordensfrau und jeder Ordensmann hat ihren oder seinen individuellen Glaubensweg, aber alle verbindet, dass sie ihren Glauben mit persönlichem Tun verknüpfen“, betont Elisabeth Mayr-Wimmer.
Fangen Geschichten ein: Robert Sonnleinter (li.) und Renate Magerl (re.) bei der Podcast-Aufnahme mit Br. Thomas Hessler (2.v.l.) und Erzabt Korbinian Birnbacher (3.v.l). © ÖOK Fotodownload
„Good-Cops“ im Auftrag der Orden
Manchmal braucht es Überzeugungsarbeit, erzählt Elisabeth Mayr-Wimmer: „Mein persönliches Herzensanliegen ist es, Ordensfrauen verstärkt vor den Vorhang zu holen und sie zu ermutigen, über ihr Wirken zu sprechen.“ Das Medienbüro sieht sich dabei als Vermittler: „Wir sind die ‚Good Cops‘ – unsere Mission ist es, Öffentlichkeitsarbeit für die Ordensgemeinschaften zu machen“, ergänzt Renate Magerl. Dass die Gespräche im Nachhinein geschnitten werden können, nimmt vielen die Nervosität. Robert Sonnleitner, zuständig für die Post-Produktion, sorgt dafür, dass Hoppalas entfernt, die Lautstärke angepasst und durch Pausen und Hintergrundmusik die richtige Atmosphäre geschaffen wird.
Gespräche, die Spuren hinterlassen
Oft gibt es in den Interviews viel zu lachen, aber auch bewegende Momente. Manchmal sind die Gespräche so emotional, dass den Gesprächspartner:innen Tränen kommen, erzählt das Medienteam. „Als Interviewerin fühlt man mit – bekommt selbst feuchte Augen, Gänsehaut – und versucht dennoch, das Gespräch gut weiterzuführen“, sagt Renate Magerl.
Ein Podcast wird Robert Sonnleitner besonders in Erinnerung bleiben: Er führte vermutlich das letzte Interview mit Pfarrer Wolfgang Pucher, dem Gründer der Vinzi Werke. Wenige Tage nach der Aufnahme verstarb der beeindruckende Ordensmann.
Sr. Helena Fürst (Mitte) war selbst schon zu Gast bei „Orden on air“. Mit Sr. Mirjam M. Schwaiger (li.) berichtete sie über ihre Präsenz auf Instagram. © ÖOK Fotodownload
Outtakes: Geschichten aus dem Nähkästchen
In der Jubiläumsfolge wird auch aus dem Nähkästchen geplaudert. Das Podcast-Team erzählt von Pannen, die den Zuhörer:innen sonst verborgen bleiben. So kam es vor, dass vergessen wurde, das Aufnahmegerät einzuschalten – oder ein Wackelkontakt dafür sorgte, dass die Aufnahme nach drei Minuten stoppte, ohne dass es jemand merkte. Da viele Aufnahmen direkt bei den Ordensleuten vor Ort stattfinden, kann es schon mal sein, dass Glocken läuten, ein Mitarbeiter mit dem Geschirrwagerl vorbeiklappert oder auch der eigene Hund die Aufnahme stört.
4.000 Ordensleute – es gibt noch viel zu erzählen
Sr. Helena Fürst, die durch die Jubiläumsfolge führt, war selbst bereits Gast bei „Orden on air“. Gemeinsam mit Sr. Mirjam M. Schwaiger sprach sie über ihre Präsenz auf Instagram. Sie findet es gut und wichtig, dass der Ordens-Podcast „dem Guten eine Plattform gibt“. „In der Kirche wird oft über Negatives geredet – da tut es gut, dass in ‚Orden on air‘ die positiven Geschichten im Mittelpunkt stehen“, sagt sie.
Das Podcast-Team ist immer wieder erstaunt über das breite Engagement der Ordensleute. „Wir haben eine beeindruckende Bandbreite an Themen und spannenden Gästen. Für uns war klar, dass wir das nach außen tragen müssen – ganz nach dem Motto: ‚Tue Gutes und sprich darüber‘“, sagt Elisabeth Mayr-Wimmer.
Und an Themen mangelt es nicht: In Österreich leben und wirken rund 4.000 Ordensleute – da gibt es noch viel zu erzählen.
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[renate magerl]