Das Klinikum Wels-Grieskirchen hatte am 3. Oktober 2023 allen Grund zum Feiern: Im Oktober 1903 wurde das Welser Krankenhaus eröffnet, das sich in den 120 Jahren seines Bestehens zu einem Zentrum für Spitzenmedizin auf internationalem Niveau und einem bedeutenden Arbeitgeber für 4.100 Menschen entwickelt hat.
Den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten bildete ein festlicher Eröffnungsgottesdienst unter der Leitung von Bischofsvikar Dr. Adolf Trawöger. (c) Klinikum Wels-Grieskirchen
Zum 120-Jahre-Festakt fanden sich am Dienstag, den 3. Oktober, zahlreiche Ehrengäste, darunter Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander, Sr. Petra Car, Provinzleiterin der Kreuzschwestern Provinz Europa Mitte, sowie Zukunftsforscher Matthias Horx ein, um mit offiziellen Klinikum-Vertreter:innen, aktiven Mitarbeiter:innen und langjährigen ehemaligen Kolleg:innen zu feiern. Im Zuge des Festakts wurde auch die neue Dauerausstellung sowie die seit 2019 erarbeitete Chronik zu den Anfängen des Klinikums präsentiert.
Kreuzschwestern mit unermüdlichem Engagement
„Diese zwölf Jahrzehnte waren voller Herausforderungen – man denke an Zeiten, geprägt durch Kriege, Pandemien und Mangelernährung, aber auch voller Chancen“, blickte Klinikum-Geschäftsführer Dietbert Timmerer in seiner offiziellen Begrüßung zurück. „Aber den Kreuzschwestern ist es gelungen, ihren Auftrag der tätigen Nächstenliebe mit Menschlichkeit, Empathie und Fachexpertise durch die Zeit zu tragen – und dies werden wir auch in Zukunft tun.“ Landeshauptmannstellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander bekräftigte: „Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Gesundheitsversorgung ist daher unsere wichtigste Aufgabe. Das Klinikum Wels-Grieskirchen leistet dafür in Oberösterreich einen unschätzbar wertvollen Beitrag. Dabei wird der Mensch, ganz im Sinne der christlichen Werte, nie außer Acht gelassen. Ihr Einsatz für die Gesundheitsversorgung in unserem Land über die letzten 120 Jahre hinweg ist wahrlich bewundernswert. Sie zeigen damit deutlich: Auf Oberösterreich ist und bleibt Verlass!“
Klinikum-Geschäftsführerin Sr. Franziska Buttinger (li.) und Sr. Petra Car (Bildmitte), Provinzleiterin der Kreuzschwestern Provinz Europa Mitte, berichteten Moderatorin Pia Hofmann (re.) von der Gründung des Welser Krankenhauses. (c) Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann
Medizin nahe am Menschen, Stärke im Team
Nach dem feierlichen Eröffnungsgottesdienst unter der Leitung von Bischofsvikar Dr. Adolf Trawöger führte Moderatorin Pia Hofmann gekonnt durch die Talkrunden zu den Themenschwerpunkten „Ein Ordensspital in den Gründungsjahren“, „Medizin und Pflege einst und jetzt“ und „Die Zukunft des Klinikums“. Großen Beifall ernteten die Erinnerungen von Dr. Ulrich Holter, der 1959 seinen Dienst als Oberarzt an der damaligen Abteilung für Innere Medizin antrat und später das Primariat übernahm. Als heute 98-Jähriger lautete seine Botschaft an den Ärztenachwuchs: „Seien Sie Bezugsperson für den Patienten! Hören Sie zu!“ Auch Dr. Thomas Muhr, Ärztlicher Direktor am Klinikum, strich diese Fähigkeiten zusätzlich zur Expertise in Medizin und Pflege als Stärke des Krankenhauses hervor. Gefragt nach seinen Magic Moments der letzten Jahre, brachte er den Umgang mit der Pandemie zur Sprache: „Hier haben wir gesehen: Gemeinsam sind wir stark und können – wie bereits unsere Vorgänger in den Anfängen des Klinikums – große Herausforderungen meistern.“
Großen Beifall ernteten die Erinnerungen des heute 98-jährigen Dr. Ulrich Holter, ehemals Primar der Abteilung für Innere Medizin. Seine Botschaft an den Ärztenachwuchs: „Seien Sie Bezugsperson für den Patienten!“ (c) Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann
Ausblicke auf die nächsten 120 Jahre
Die Keynote zum Abend steuerte Speaker Matthias Horx bei. Der Publizist und Trendforscher thematisierte einmal mehr den Wandel gesellschaftlicher Werte und setzte die Zukunft der Arbeitswelt und die Auswirkungen des demografischen Wandels in den Kontext von Prävention und Gesundheitsversorgung. In seiner Rede stellte er die Frage, „wie der Bewusstseinswandel von der Sicht auf Krankheit zu einer ganzheitlichen Betrachtung von Gesundheit gelingen kann.“ Auch wies er darauf hin, dass die steigende Lebenserwartung sowie der technische Fortschritt neue systemische Krankheiten hervorbringen würden, zu sehen etwa am Beispiel der rasanten Zunahme an Kurzsichtigkeit durch veränderte Lesegewohnheiten – es gebe also im Hinblick auf die nächsten 120 Jahre noch einiges zu tun.
In seiner Keynote stellte Speaker Matthias Horx die Frage, wie der Bewusstseinswandel von der Sicht auf Krankheit zu einer ganzheitlichen Betrachtung von Gesundheit gelingen könne. (c) Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann
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[markus lahner]