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Kremsmünster: Generalsanierung der Stiftskirche gestartet

Im Stift Kremsmünster ist am Montag, 8. Mai 2023, die über vier Jahre anberaumte Sanierung des Kircheninneren offiziell gestartet. „Beim 1.250-Jahr-Jubiläum des Klosters im Jahr 2027 soll die Stiftskirche als unser geistliches Zentrum in neuem Glanz erstrahlen“, kündigte Abt Ambros Ebhart bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Landeskonservatorin Petra Weiss und Projektleiter Peter Griebaum an.

 Abt Ambros Ebhart, Landeskonservatorin Petra Weiss und Projektleiter Peter Griebaum gaben im Rahmen einer Pressekonferenz Einblicke in die umfassende Generalsanierung der Stiftskirche. (c) Diözese Linz / Kienberger

Abt Ambros Ebhart, Landeskonservatorin Petra Weiss (Bundesdenkmalamt OÖ) sowie Projektleiter und Baumeister Peter Griebaum gaben im Rahmen einer Pressekonferenz Einblicke in die umfassende Generalsanierung der Stiftskirche. (c) Diözese Linz / Kienberger

Die Kosten werden auf zehn Millionen Euro geschätzt, wobei das Benediktinerstift Unterstützung von der Diözese Linz, dem Land Oberösterreich und dem Bundesdenkmalamt erhält. Bereits erfolgreich abgeschlossen wurden die im Vorjahr durchgeführten Außenarbeiten und die statischen Sicherungsarbeiten im Dachraum und an den Gewölbedecken.

Bedeutendstes sakrales Bauwerk Oberösterreichs auf mittelalterlichem Fundament

Bei der Stiftskirche handelt es sich laut Landeskonservatorin Petra Weiss um das bedeutendste sakrale Bauwerk Oberösterreichs auf mittelalterlichem Fundament sowie auch um das derzeit umfangreichste Restaurierungsprojekt des Bundeslandes. Im Jahr 1277 – auch hier steht das 750-Jahr-Jubiläum an – wurde das Langhaus des Gotteshauses von Abt Friedrich von Aich geweiht, wobei das heutige Erscheinungsbild besonders durch die drei barocken Umgestaltungen bestimmt ist. Seit der letzten Renovierung 1977 anlässlich des damaligen Jubiläums sind zahlreiche Schäden aufgetreten, die es zum Erhalt der Kirche dringend zu beheben gilt.

Bei der Sanierung ist viel Feingefühl vonnöten: Die barocke Farbigkeit, die in der Kremsmünsterer Stiftskirche bis heute erhalten ist, wird gereinigt, der Stuck und die Wandflächen mit Kalklasur überfasst. Die Ölgemälde der acht Seitenaltäre müssen aufgrund bereits starker Schäden und Verschmutzungen einer tiefergehenden Restaurierung unterzogen werden, besonders aber gilt es die Salzausblühungen im Marmor der insgesamt zwölf Seitenaltäre zu reparieren. In den vergangenen Jahren hatte es dazu Befundungen und bauphysikalische Untersuchungen gegeben.

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Vorsicht ist geboten! Beim Abbau der Engel des Seitenaltars braucht es viel Feingefühl. (c) Diözese Linz / Kienberger

Kirche bleibt durchgehend in Betrieb

Projektleiter Peter Griebaum skizzierte bei dem Pressetermin die vier geplanten Jahresetappen: Bereits begonnen haben die Arbeiten im nördlichen Seitenschiff, im Mittelschiff und auf der Orgelempore, die 2024 fertiggestellt sein sollen. 2025/26 folgen das südliche Seitenschiff, der Eingangsbereich und die Marienkapelle. Als erster Schritt werden dazu die Seitenaltäre zerlegt und auch die übrige Kirchenausstattung abgebaut. Weiters vorgesehen sind auch Maßnahmen gegen das zu warme und zu feuchte Raumklima, das Schimmel und Holzschädlinge begünstigt.

Die Fassade der Stiftskirche wurde bereits im Jahr 2022 fertiggestellt. Nun gilt es den Innenraum des geistlichen Zentrums zu sanieren. (c) ÖOK/rm

Die Fassade der Stiftskirche wurde bereits im Jahr 2022 fertiggestellt. Nun gilt es den Innenraum des geistlichen Zentrums zu sanieren. (c) ÖOK/rm

Erhalt der Stiftskirche ist „Erbe und Auftrag“

Während der Arbeiten bleibt die Seelsorge gesichert, betonte Abt Ebhart. Die Kirche bleibe zumindest in Teilbereichen durchgehend weiter nutzbar, wobei man für größere liturgische Feiern auf andere Kirchen und Räume wie die Michaelskapelle, die „Akademische Kapelle“ sowie den Kaisersaal im Kloster ausweichen werde, zudem außerhalb der Klostermauern auf die Kirche Heiligenkreuz oder etwa die Filialkirche Kirchberg, wo am 11. Juli die Priesterweihe von P. Anselm Demattio stattfindet. Das geistliche und spirituelle Angebot solle „nicht auf der Strecke bleiben und die Seelsorge nicht behindert sein“. Der Erhalt der Stiftskirche als das „geistliche Mitte unseres Klosters“ bezeichnete der Abt als „Erbe und Auftrag“.

Gründung im Jahr 777

Stift Kremsmünster liegt 30 Kilometer südwestlich von Linz an einer Flussterrasse der Krems. Das Kloster wurde im Jahr 777 von Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und ist mit seinen aktuell 42 Ordensmännern bis heute ein wichtiges spirituelles und auch wirtschaftliches Zentrum des Traunviertels. Seit seinem Ausbau in der Barockzeit unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone und Jakob Prandtauer gehört es neben Stift Melk zu den größten Klöstern Österreichs. Bekannt ist es unter anderem für den „Tassilokelch“, für den 51 Meter hohen Mathematischen Turm mit Sternwarte, eines der ersten Hochhäuser Österreichs, sowie für sein Gymnasium.

27 Stiftspfarren, eine Expositur und eine Kaplanei gehören zum Kloster, das mit dem „Treffpunkt Benedikt“ auch als Ort der Jugendseelsorge bekannt ist.

Quelle: Stift Kremsmünster; kathpress


Weiterlesen:

Stift Kremsmünster

Details zur Sanierung der Stiftskirche

[renate magerl]

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