Todestag der seligen Sr. Restituta Kafka jährt sich zum 80. Mal

Vor 80 Jahren wurde Sr. Restituta Kafka hingerichtet, am 30. März gedenken die Hartmannschwestern und das Restituta-Forum im Wiener Landesgericht. Links: Gemälde "Durchgang der kleinen Schwester in die große Herrlichkeit" von Erika Schreihans. (c) F.J. Rupprecht, Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
Sr. Restituta wurde wegen ihres unerschütterlichen und konsequenten Eintretens für Glauben, Recht und Menschenwürde am 18. Februar 1942 direkt aus dem Operationssaal von der Gestapo verhaftet und am 29. Oktober 1942 wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt. Am 30. März 1943 wurde das Urteil schließlich vollstreckt. Am 21. Juni 1998 wurde die Ordensfrau auf dem Wiener Heldenplatz von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.
Wortgottesdienst zur Todesstunde
Im Wiener Landesgericht findet an ihrem Todestag, 30. März, eine Gedenkveranstaltung statt, an der auch der Präsident des Landesgerichts, Friedrich Forsthuber, teilnehmen wird. Sie beginnt um 17 Uhr im Großen Schwurgerichtssaal und wird zur Todesstunde der Seligen im ehemaligen Hinrichtungsraum mit einem Wortgottesdienst fortgesetzt. Treffpunkt für alle Teilnehmenden ist pünktlich um 17 Uhr vor dem Landesgericht, wie die Hartmannschwestern mitteilten. Für die Teilnahme sind ein amtlicher Lichtbildausweis, eine Registrierung vor Ort sowie eine Anmeldung bis 29. März unter sekretariat@franziskanerinnen.org erforderlich.
Vor dem Gedenken im Landesgericht findet bereits von 14 Uhr bis etwa 15.30 Uhr ein Gedenkrundgang für Sr. Restituta und die sechs mit ihr hingerichteten Straßenbahner aus Wien-Brigittenau statt. Treffpunkt ist die Restituta-Gedenktafel in der Denisgasse 24 im 20. Bezirk, dem letzten Wohnhaus der Familie Kafka vor dem Ordenseintritt. Der Rundgang endet beim Mahnmal für Josef Friedl, Josef Krmarik, Ludwig Kupsky, Johann Plocek, Leopold Slaby und Friedrich Stix vor dem Straßenbahnbetriebsbahnhof Brigittenau (Wexstraße 13-15, 1200 Wien). Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände und Widerstandskämpfer:innen. Das genaue Programm ist hier ersichtlich.
Zur Person
Die am 1. Mai 1894 im mährischen Husovice (Hussowitz) bei Brünn als Helene Kafka geborene erste Märtyrerin Österreichs kam im Alter von zwei Jahren mit ihrer Familie nach Wien und arbeitete zunächst als Hilfspflegerin im Krankenhaus Lainz. Mit 19 Jahren trat sie in den Orden der Franziskanerinnen der christlichen Nächstenliebe ein, wo sie den Ordensnamen "Maria Restituta" erhielt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam sie als Krankenschwester ins Krankenhaus Mödling und brachte es bis zur leitenden Operationsschwester.
Auch das Krankenhaus Mödling blieb durch den Anschluss 1938 nicht verschont. Sr. Restituta weigerte sich, Kruzifixe aus den Krankenzimmern zu entfernen. Dieser Umstand und zwei von ihr verfasste regimekritische Texte wurden ihr zum Verhängnis und führten zu ihrer Verurteilung.
Quelle: kathpress, Franzsikanerinnen von der christlichen Liebe
Weiterlesen:
Website der Franzsikanerinnen von der christlichen Liebe
[teresa bruckner]