Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet, das sich in der Nacht auf Montag ereignete und bisher weit über 10.000 Menschenleben forderte, sind Orden oft die erste Anlaufstelle. Sowohl die Franziskaner als auch die Salesianer Don Boscos sowie die Don Bosco Schwestern helfen vor Ort.
Nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei sind Orden oft die erste Anlaufstelle und bieten Schutz vor der Kälte. (c) ICO
Viele Menschen suchten aufgrund ihrer zerstörten Wohnungen und Angst vor Nachbeben Zuflucht in kirchlichen Einrichtungen. In der Pfarre St. Franziskus in Aleppo fanden mehr als 500 Menschen Zuflucht und wurden durch die Sozialküche der Pfarre versorgt.
Der Obere des Franziskanerklosters in Aleppo, P. Bahjat Karakach, betonte im Interview mit den „Salzburger Nachrichten“, dass die Kirche auch weiterhin offen sein werde. "Die Menschen bekommen hier einen Platz zum Schlafen, erhalten in unserer Suppenküche etwas zum Essen. Aber wir müssen erst einmal eine Strategie finden, wie wir mit der Situation umgehen. Bis jetzt hatten wir keine Zeit nachzudenken, wir waren alle unter Schock", erklärte er.
In der Sozialküche der Pfarre St. Franziskus in Aleppo werden die Menschen versorgt. (c) ICO
Humanitäre Lage verschlimmert sich
Die humanitäre Krise in Aleppo werde durch das Erdbeben nun nochmals verstärkt. Der Franziskaner hofft, "dass diese Katastrophe die internationale Gemeinschaft wachrüttelt, dass sie erkennt, dass wir eine Lösung in Syrien brauchen. Denn unter den Sanktionen leiden vor allem die armen Menschen." Informationen und Spendenmöglichkeiten sind hier zu finden.
Don Bosco-Orden helfen in Aleppo
Die Organisation „Jugend Eine Welt“ versucht mit ihren Partnern vor Ort, den Salesianern Don Boscos sowie den Don Bosco Schwestern, zu helfen, so gut es geht. „Das Erdbeben war extrem stark und lange zu spüren“, berichtete Pater Alejandro León, Provinzial der Salesianer im Nahen Osten. Die Ordensgemeinschaften versorgen obdachlose Familien mit warmer Kleidung und Mahlzeiten, bringen aber auch Familien, deren Häuser noch stehen, in Sicherheit. „Wir wissen noch nicht, wie es genau weitergeht, aber wir werden unser Bestes tun, um den Menschen in Aleppo zu helfen! Die meisten Kinder und ihre Familien sind von dem jahrelangen Krieg und einem sehr kalten und schneereichen Winter bereits stark geschwächt“, so P. Alejandro León.
Sr. Jeannette El Haji Moussa FMA mit Kindern in der Don Bosco-Einrichtung in Aleppo. (c) FMA/Syrien
Don Bosco Schwester Carol Tahhan, die am Montag mit Decken, Kleidung, Medikamenten und Lebensmitteln von Damaskus nach Aleppo aufgebrochen war, berichtete: „Den Schwestern in Aleppo geht es Gott sei Dank gut! Sie haben ebenfalls zahlreiche Menschen aufgenommen – darunter 30 Kinder, deren Eltern unauffindbar sind. Sie helfen, wo es nur geht!“ Informationen und Spendenmöglichkeiten sind hier zu finden.
Weiterlesen:
Website der Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt"
Website der Initiative Christlicher Orient
[teresa bruckner]