Trauer um Altabt Joachim Angerer
Am 24. November starb der langjährige Altabt von Stift Geras in Baden bei Wien. (c) Stadtpfarramt Verklärung Christi Schongau
Angerer wurde 1960 zum Priester geweiht und war nach seinem Studium der Theologie und Altphilologie ab 1963 als Pfarrer im niederösterreichischen Eibenstein an der Thaya tätig. 1965 promovierte er in Rom zum Doktor der Theologie. 1972 promovierte Angerer zum Doktor der Philosophie und lehrte ab 1974 an der Universität Wien, wo er sich 1977 habilitierte. Angerers Forschungsschwerpunkt bildeten Schriften zur Melker Klosterreform.
Von 1979 bis 1985 war Angerer Prior des Klosters und wurde dann am 15. Jänner 1986 zum 56. Abt von Stift Geras gewählt. Hier verantwortete er die Gesamtrenovierung des Stiftes, ebenso wie die Sanierung des dazugehörigen Klosters Pernegg und dessen Ausbau zum Fasten- und Seminarzentrum. Kritik aufgrund von Überschuldung führten - angeordnet durch den Heiligen Stuhl - jedoch zur Überprüfung der Renovierungsarbeiten. In Angerers Zuständigkeit fielen als Abt ebenso Klosterneugründungen im deutschen Fitzlar oder im brasilianischen Itinga. Seine oft auch mediale Kritik am damaligen St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn und die eigene Vorliebe für Motorräder machten den Abt im weißen Habit einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
Mit Erreichen des 70. Lebensjahres legte Angerer 2004 seine Funktionen als Stifts-Abt, "Provisor", Wirtschaftsverantwortlicher und Geschäftsführer des "Kunst- und Bildungszentrums Stift Geras" sowie der, dem Stift gehörenden "Stadt Geras Fremdenverkehrsförderungs- und Betriebsgesellschaft", nieder. Er übergab auch die Leitung der Tourismusvereinigung "Klösterreich", die er seit der Gründung im Jahr 1999 innegehabt hatte. Bis zuletzt wohnte Angerer im Künstlerheim in Baden bei Wien.
Angerer war u.a. Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse und des Silbernen Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienst um das Bundesland Niederösterreich.
Quelle: kathpress
[mgsellmann]