Einfach gemeinsam wach – Junge Professen
Unterschreiben der offiziellen Dokumente: vlnr: Die Brüder Pascal Mettler, Julian Kendziora und Novizenmeister (Ausbildner) Bernd Kober © Kapuziner/ Adrian Müller
Feierstimmung am Kapuzinerberg
Julian Kendziora (24) aus Dorsten bei Münster, Deutschland und Pascal Mettler (30) aus Untereggen in der Schweiz legten am 7. September um 11:00 Uhr ihre zeitlichen Ordensgelübde ab. 150 Festgäste aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kamen in die zum Bersten volle Kapuzinerkirche, zahlreiche weitere verfolgten die Feier via YouTube-Livestream. Das Versprechen wurde durch die Provinziäle (Ordensobere) Bruder Christophorus Goedereis (D) und Bruder Josef Haselbach (CH) entgegengenommen. Nach der Feier werden die beiden jungen Kapuziner zum Theologiestudium nach Münster übersiedeln.
„Franziskanische Spiritualität ist auch heute aktuell“
Als „jung, dynamisch und kreativ“ bezeichnet der deutsche Provinzial Christophorus Goedereis seinen Mitbruder Julian und freut sich: „Dass wir die Profess von zwei jungen Brüdern feiern dürfen, bestätigt meine Überzeugung: Die franziskanische Spiritualität und Lebensweise ist im 21. Jahrhundert noch genauso aktuell wie vor 800 Jahren.“ Der Schweizer Provinzial Josef Haselbach hebt die Achtung vor Bruder Pascals „engagiertem Weg in einer Kirchen-kritischen Zeit“ hervor. „Das wird ein gefreuter Weg für ihn wie für uns als alternde Gemeinschaft, sofern wir uns herausfordern lassen. Pascal lockt uns mit seinem Versprechen, uns erneut mit ihm auf den Glaubensweg zu machen. Seine Profess tönt für mich wie der Ruf von Franziskus: „lasst uns – auch ins Alter gekommen – neu beginnen,“ so der Schweizer Ordensobere mit Blick auf die ganze Gemeinschaft.
Medial innovativ vorbildlich
Die Brüder Julian und Pascal leben seit zwei Jahren in Salzburg, wo sie gemeinsam den ersten Teil der Ordensausbildung absolviert haben. In den letzten beiden Jahren konnten zahlreiche Menschen dank Julian Kendzioras Engagement den Ordensweg der beiden in sozialen Medien verfolgen. Wer Bruder Julian auf sozialen Medien folgen will, kann das auch weiterhin tun auf Facebook und Instagram.
Die Profess ist abrufbar unter https://youtu.be/njCvyzOKUB4
Frühestens in drei Jahren können die beiden Kapuziner die ewigen Gelübde ablegen. Im deutschsprachigen Raum leben ca. 325 Kapuziner in 39 Niederlassungen, in der hiesigen Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol sind es etwa 90 an 16 Standorten.
Marienschwestern vom Karmel: Profess auf Lebenszeit
Am 31. August 2019 hatte die Kongregation der Marienschwestern vom Karmel mehrfachen Grund zu danken:
Professjubiläum als „Erntedankfest“
Die Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel Schwester M. Michaela Pfeiffer-Vogl in ihren Begrüßungsworten am Beginn des Gottesdienstes: „Dieser Festgottesdienst, den wir heute feiern, ist gleichsam ein Erntedankfest – wir danken für Gottes Gnadenfülle.“ Grund zu danken gab es mehrfach: Sr. Hanna Maria Tuder feierte ihre Profess auf Lebenszeit, sechs ihrer Mitschwestern blickten auf 50 bzw. 60 Jahre Ordensprofess zurück.
Pfarrer Heinz Purrer betonte in seinen einleitenden Worten „Es werden so viele Kriegsgeschichten geschrieben – in diesen Tagen gedenken wir des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Gott will eine Liebesgeschichte mit uns Menschen schreiben. Er will jede und jeden von uns einladen, sich auf diese Liebesgeschichte einzulassen.“
Sr. Hanna Maria Tuder empfing von Schwester M. Michaela Pfeiffer-Vogl für die Zeit ihres Lebens in die Gemeinschaft der Marienschwestern aufgenommen (c) Marienschwestern
„Unser Christen- und Ordensleben dreht sich um die Liebe“
Diakon Manuel Sattelberger aus der Pfarre St. Valentin eingangs in seiner Festpredigt: „Wir feiern heute 320 Professjahre. Ich habe großen Respekt vor dieser eurer Berufung, euer Leben als geistliche Schwestern zu leben. Unser ganzes geistliches Leben dreht sich um eine Person – um Jesus Christus, dem wir alle durch Taufe, Firmung, Weihe, Profess, in der Ehe oder als Singles nachfolgen wollen.“ Sr. Hanna Maria Tuder habe während ihrer Schulzeit in den Fachschulen der Marienschwestern in Erla die Kongregation kennengelernt und sei vom Leben der Schwestern berührt worden. Sie habe sich zu fragen begonnen, warum jemand diese Lebensform wähle. „Du hast gespürt: Da steckt mehr dahinter, da steckt er dahinter – unser Erlöser, Jesus. Dein Ordensprädikat lautet: Sr. Hanna Maria von der Liebe Jesu. Um diese Liebe dreht sich unser Christen- und Ordensleben“, so Sattelberger an die junge Ordensfrau.
Sr. Hanna Maria Tuder
Sr. Hanna Maria Tuder aus Steyr, die beim Festgottesdienst ihre Profess auf Lebenszeit ablegte, ist ausgebildete Religionspädagogin und studierte Hebamme. Der Diakon zu der jungen Ordensfrau: „Du bist eine Hebamme für Gott, die beim Wunder der Geburt und des Lebens hautnah dabei sein darf.“ Bei einem Taufgespräch habe ihm einmal ein Elternpaar gesagt: „Wir hatten bei der Geburt unseres Kindes schon ganz viel Segen dabei – unsere Hebamme war nämlich eine Schwester!“ Auch die Professjubilarinnen seien „geistliche Hebammen“, die dazu beitrügen, dass der Glaube immer wieder auf diese Welt komme, so der Festprediger. Sattelberger: „Unser aller Aufgabe ist es, mehr Liebe in diese Welt zu bringen.“ Sr. Hanna Maria und den Professjubilarinnen wünschte er Gottes Segen für ihren Weg in der Nachfolge Jesu.
Profess auf Lebenszeit
Nach der Bitte um den Heiligen Geist in einem gemeinsamen Lied der Feiergemeinde fragte Generaloberin Sr. M. Michaela Pfeiffer-Vogl Schwester Hanna Maria Tuder, ob sie dazu bereit sei, die Gelübde auf Lebenszeit abzulegen und sich damit zeitlebens an die Gemeinschaft der Marienschwestern zu binden. Nachdem die junge Ordensfrau ihre Bereitschaft bekundet hatte, wurden in der Allerheiligenlitanei die Heiligen angerufen. Danach legte Schwester Hanna Maria vor der Generaloberin ihre Gelübde auf Lebenszeit ab und wurde von Schwester M. Michaela Pfeiffer-Vogl für die Zeit ihres Lebens in die Gemeinschaft der Marienschwestern aufgenommen. Als Zeichen ihrer Erwählung und Hingabe steckte ihr die Generaloberin den Professring an. Der Professkranz auf dem Schleier symbolisierte die Taufberufung und die lebenslange Zugehörigkeit zu Christus, die sich im Tod vollenden wird.
Freude im Bendiktinerstift Melk und bei den Franziskanerinnen Vöcklabruck
P. Alois Köberl, Professor am Gymnasium und privat passionierter Motorradfahrer legte am 9.9. seine ewige Profess ab.
Am Foto sieht man ihn im Mittelgang knieend das „Suscipe me, Domine“ singen: „Ich bin angekommen, weil ER mich aufgenommen hat." Foto: privat
Sr. Maria Isabel bei ihrer Einkleidung (c) Franziskanerinnen Vöcklabruck
Sr. Maria Isabel wurde ins Noviziat bei den Franziskanerinnen von Vöcklabruck aufgenommen und feierte ihre Einkleidung am 5. September. Die Fotos der Feierlichkeiten wurden von der Gemeinschaft auf Facebook veröffentlicht und fanden großes Interesse im World Wide Web.
Ankündigung Professfeier Piaristen
Feierliche Profess am 21. September 2019 um 16.00 Uhr in der Piaristenpfarre Maria Treu, Piaristengasse 43.
Im Rahmen der Heiligen Messe am 21. September wird P. General Pedro Aguado SP die Ablegung der Ewigen Profess von Prakash Kamalapuram (30) und Ratheesh Kumar Rajappan (33) annehmen. Besondere Freude über dieses Ereignis herrscht bei dem Generaldelegierten der Piaristen in Österreich, Pater Jean de Dieu Tagne SP: „Wir wachsen als Orden immer weiter. Ich freue mich sehr über die Entwicklung meiner jungen Mitbrüder.“
Die Piaristen wurden 1617 vom Hl. Joseph Calasanz (1557-1648) gegründet mit dem Anliegen vor allem armen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Joseph Calasanz proklamierte das Recht auf Bildung aller Kinder und hatte großen Erfolg, da er auf die Herausforderungen und Bedürfnisse seiner Zeit reagierte.
Bereits 1697 durften die Piaristen eine Niederlassung (Kollegium, Kirche und Schule) vor den Toren Wiens errichten. In weiterer Folge entstand im Jahr 1719 die Piaristenpfarre Maria Treu. Sie ist damit die weltweit erste und älteste bestehende Piaristenpfarre.
Prakash Kamalapuram (30) und Ratheesh Kumar Rajappan (33) legen am 21.9. ihre Ewigen Gelübde ab. (c) Piaristen
Professfeiern auch bei den Helferinnen
Mit viel Lebendigkeit, Freude und Dankbarkeit waren die Kirchen Maria König des Friedens am 8. September in München und die Dorfkirche in Sândominic in Siebenbürgen, Rumänien am 14. September erfüllt, als Schwestern aus der Kongregation der Helferinnen ihre Ewige Profess feierten.
Sr. Dorothea Gnau, die bis zuletzt als Seelsorgerin bei den Laientheologen in Graz tätig war, feierte mit Sr. Julia Eder ihre Ewige Profess in München- gemeinsam mit Sr. Elisabeth Muche, die nach dem Noviziat ihre zeitliche Profess ablegte.
links:Sr, Vanda Both und rechts Provinzoberin Sr. Stefanie Strobel (c) Helferinnen
Sr. Vanda Both arbeitet als Seelsorgerin in der KHG in Graz und stammt aus Siebenbürgen, eine Gebiet in Rumänien wo viele ungarisch-sprachige Menschen leben. Trotz dieser weiten Entfernung, kamen zu diesem Fest auch Studierende aus Graz!
Sr. Dorothea Gnau (c) Helferinnen
Die Schwestern der Provinz Zentraleuropa der Helferinnen wirken in Österreich, Deutschland, Ungarn und Rumänien.
[mschauer]