Kongregation der Helferinnen: Wir werden weniger aber jünger
Die Provinzleiterin Sr. Stefanie Strobel: „Die jungen Schwestern leben und wirken in verschiedenen Ländern und Kontinenten. Alle 6 Jahre gibt es für sie ein internationales Treffen. Sie lernen einander kennen und arbeiten zu Fragen internationaler Ausbildung und anderer Zukunftsfragen des Instituts, die beim Generalkapitel 2019 behandelt werden. Aus der Provinz Zentraleuropa nehmen fünf Junioratsschwestern teil. Drei von ihnen haben ihr Sendung in der Studierendenseelsorge in Graz und Salzburg, eine in der Pastoral in Deutschland und eine als Ärztin in Ungarn.“ Die Generalleitung, die das gesamte Treffen über dabei ist, hört aufmerksam auf die Ideen, Anliegen und Sorgen der jungen Schwestern. Es ist ihnen bewusst, dass sie die Zukunft sind und sie heute dafür die richtigen Weichen stellen müssen. Daran sollen die jungen Schwestern jetzt mitarbeiten. „Das heißt eben: Neuer und junger Wein in neue und angemessenen Schläuche.“
Die jungen Ordensfrauen bei den Beratungen - Foto in Druckqualität (Foto: Helferinnen)
Kleine Einheiten statt Unüberschaubarkeit
Strobel erzählt von den Überlegungen der Jungen: „Sie machen sich Gedanken, wie das weltweite Institut auch strukturell eine neue Ausrichtung bekommen kann. Dabei betonen sie, dass sie sich keine großen unüberschaubaren Einheiten wünschen- egal ob man das Provinz nennt oder anders. Sie wollen eine Leitung, die vor Ort, also lokal, präsent ist.“ Die jungen Ordensfrauen bringen heute viel Erfahrung mit: „Viele von ihnen haben in ihrem Noviziat bereits viel Internationalität gelebt. Es sind wertvolle Erfahrungen, mit Menschen anderer Sprachen und Kulturen, gemeinsam ein Stück Weg in der Ordensausbildung zu gehen. Es sensibilisiert sie auch für die Interkulturalität, der wir auch in unseren Ländern begegnen.“ Die jungen Ordensfrauen haben eine Option formuliert: „Vor allem in Gesellschaften, wo es zunehmend Angst vor dem "Fremden" gibt, möchten wir Zeichen setzen für den Reichtum, der in der Verschiedenheit liegt. Den "Fremden" kennenzulernen braucht viel Zeit und Geduld. Das ist eine Erfahrung. Wie denkt eine Japanerin, was drückt eine Ruandesin aus, wenn sie in "Bildern" spricht, was empfindet eine Inderin, eine Mexikanerin- was davon "versteht" eine Österreicherin oder eine Französin?“
Ein ganz realistischer Blick
Die jungen Schwestern sehen ihre Zukunft sehr realistisch. Sie leben in Gesellschaften, wo Ordensleben immer unbekannter wird. Sie leben außerdem in einem Ordensinstitut, wo vorhersehbar ist, dass in 10-20 Jahren einigen Ländern ein paar wenige Schwestern sind. Strobel bestätigt diese Sicht der Jungen: „Das Institut wird kleiner, aber auch jünger. Es läuft auf eine ausgeglichene Demographie hinaus.“
Haus des Generalates in Paris (Fotos: Helferinnen)
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