Der neue internationale Leiter der „Societas Verbi Divini“ (SVD), im deutschen Sprachraum besser bekannt unter dem Namen Steyler Missionare, heißt P. Paulus Budi Kleden. Der Indonesier, in St. Gabriel ausgebildet und zum Priester geweiht, wurde am 4. Juli 2018 in Nemi zum Generalsuperior der SVD für die kommenden sechs Jahre gewählt und folgt damit dem deutschen P. Heinz Kulüke nach, der sich wieder ganz der Seelsorge bei den Ärmsten der Armen widmen möchte.
P. Budi Kleden wurde am 16. November 1965 in Waibalun, Diözese Larantuka, Indonesien geboren. Er trat 1985 in die Societas Verbi Divini (SVD) als Novize ein und wurde 1993 in St. Gabriel zum Priester geweiht. 1988 bis 1993 studierte Paulus Budi Kleden in St. Gabriel/Maria Enzersdorf bei Wien. In diese Zeit fiel auch die Entscheidung der Studenten, ihren eigenen Wohntrakt für Flüchtlinge aus dem damaligen Bosnienkrieg frei zu geben und in kleinere Zimmer zu ziehen. „Das zählte für mich zu einer wichtigen Erfahrung in St. Gabriel“, so P. Kleden im Gespräch. Das damals gegründete Flüchtlingshaus gibt es bis heute, allerdings ist das von der Caritas geführte Haus zur Zeit in Gefahr, weil eine Entscheidung des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl ein Weiterführen unmöglich machen könnte. Als Diakon wirkte der neue SVD-Generalsuperior in Stadlau, in Deutschland lebte P. Kleden von 1996 bis 2001. Zwischen 1993 und 1996 hatte er in der Pfarrseelsorge in Steinhausen und Auw in der Schweiz gewirkt.
Provinzial P. Stephan Dähler (links) und Vizeprovinzial P. Franz Helm freuen sich mit dem neuen Generalsuperior P. Paulus Budi Kleden (Mitte).
Mission als Einladung zum prophetischen Dialog
Bevor P. Paulus Budi Kleden 2012 zum Generalrat gewählt wurde und nach Rom übersiedelte, wirkte er elf Jahre lang als Theologie- und Philosophieprofessor und als Studienpräfekt in seiner Heimat Indonesien, im Seminar von Ledalero. „Mission“ heißt für den neu gewählten Generalsuperior wie für die SVD als Ordensgemeinschaft Einladung zum prophetischen Dialog. Die vier erstgenannten Dialogpartner sind: Arme, Angehörige anderer Religionen, Vertreter anderer Kulturen und Glaubens- und Orientierungssuchende. „Indem wir ihnen zuhören, überlegen wir selber über unseren Glauben“, fasst es der neue Generalsuperior Paulus Budi Kleden zusammen.
Fotos: Steyler Missionare
[hwinkler]