Flashmob „Menschen schützen“ am 12. Juni 2018 vor der Kirche des Missionshauses St. Gabriel
„In Solidarität mit ihnen und den MitarbeiterInnen des Flüchtlingsheimes wollen wir ein Zeichen setzen gegen die unserer Ansicht nach unmenschlichen und ungerechtfertigten Maßnahmen.“
Vor 26 Jahren öffneten die Steyler Missionare von St. Gabriel ihr Haus für Flüchtlinge aus dem Bosnienkrieg. Seither betreut die Caritas in einem Flügel des Missionshauses Flüchtlinge, seit 2009 sind es vor allem psychisch oder physisch schwer kranke Personen oder unbegleitete Jugendliche. Landesrat Gottfried Waldhäusl hat nun, nach einer Gewalttat unter Bewohnern vor einigen Wochen, angekündigt, die im Caritashaus St. Gabriel untergebrachten Flüchtlinge in andere Unterkünfte zu verlegen. Laut Mitteilung der Steyler Missionare gibt es schon einen fixen Plan für die Überstellung der Flüchtlinge des Caritasheims in St. Gabriel in andere Heime. Die Verlegung beginnt am 18.6. mit den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, am 25.6. und 2.7. folgen die anderen der gut 100 Bewohner. Das ist sicher nicht im Sinne der teilweise langjährigen Bewohnerinnen und Bewohner, betont die Caritas. Die Steyler Missionare bekräftigen die Klarstellung der Caritas zu den Absichten des Landesrats. Die Flüchtlinge sollen bleiben dürfen.
„Die ruhige Atmosphäre in St. Gabriel wirkt sich auf die BewohnerInnen des Caritashauses positiv aus. Wir Steyler Missionare fragen nach den wahren Hintergründen der Entscheidung, die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritashauses in andere Unterkünfte zu übersiedeln. Denn deren Sicherheit kann nur ein Scheingrund sein. Sicherheit hängt mit adäquater Betreuung zusammen, und die bleibt das Land Niederösterreich schuldig“, betonen die Steyler Missionare auf ihrer Homepage.
P. Franz Helm ist der Initiator der Solidaritätswallfahrt "Romaria“ - Mehr Solidarität mit Flüchtlingen, die heuer bereits zum neunten Mal stattfand.
[hwinkler]