Wurzeln und Visionen: 25 Jahre Vereinigung von Ordensschulen Österreichs
Sr. Cäcilia Kotzenmacher SDR, Gründerfigur und stv. Vorstandsvorsitzende:
„Die große Herausforderung bei der Gründung war es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Obwohl die Ordensleute gewusst haben, dass ein neuer Weg beschritten werden muss, war es dann gar nicht so einfach. Denn es hatte ein Stück weit mit loslassen zu tun, es war auch Trauerarbeit und es war Arbeit des Vertrauens. Unsere Ideen haben Wurzeln geschlagen und es sind sukzessive Gemeinschaften an uns herangetreten mit der Bitte, ihre Schulen zu prüfen und dann in die Vereinigung zu übernehmen.“
P. Leonhard Gregotsch, Mitbegründer VOSÖ
"Wenn es keine Bildungseinrichtungen von Orden mehr gibt, dann fehlt der österreichischen Bildungslandschaft, könnte man sagen, ganz wesentlich, die Vielfalt und vor allem auch die christliche Prägung, die noch speziell durchdrungen ist vom jeweiligen Charisma der einzelnen Träger."
Rudolf Luftensteiner, Vorsitzender des Vorstandes
„Wo die VOSÖ in den nächsten 25 Jahren stehen wird, ist ganz schwer abschätzbar. Meine große Hoffnung oder meine große Sehnsucht ist es, dass es ein Schulerhalter ist, der im Dialog bleibt. Dass es keine von oben nach unten Arbeit wird. Dass die Gesichter unserer Bildungseinrichtungen – und das sind immer die Menschen vor Ort – gestärkt, getragen und unterstützt werden. Dass die obere Etage, wo ich momentan eine Funktion haben darf, nie in den Fehler verfällt, einfach von oben her zu diktieren.“
Maria Habersack, Geschäftsführerin VOSÖ
"Ich mag Menschen. Ich mag Kinder. Ich mag Jugendliche. Ich mag Erwachsene. Ich schätze die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale genauso wie die Direktorinnen und Direktoren und Mitarbeiter an den Standorten. Das ist für mich eine große Motivation hier einen Rahmen zu schaffen, Möglichkeiten zu schaffen, damit Menschen sich auch entwickeln dürfen, einen Beitrag leisten können. Das ist eines was mich antreibt. Auch die Vision, zu sagen, dass Ordensschule etwas ganz Zentrales ist, weil sie etwas Einzigartiges ist. Ich sage, dass das Ordenscharisma eigentlich gleichzeitig pädagogisches Programm ist. Wir müssen uns nicht in intensive Schulprofil- und Leitbilddiskussionen stürzen, sondern wir haben ein Leitbild, das im Evangelium oder im jeweiligen Ordenscharisma zu Grund gelegt ist. Was an uns liegt, ist, das auch mit Leben zu erfüllen. Das ist für mich eine ungeheuer spannende und auch interessante Tätigkeit und ich bin überzeugt davon, dass das geht und daher ist das auch eine Motivation, mich da in der VOSÖ zu engagieren."
Sr. Karin Kuttner, Vorstandsmitglied VOSÖ
"Der/die ideale AbsolventIN, so es sie gibt, aber die Wunschabsolventen, sind gut ausgebildet und sie haben ein Sensorium für das, was in der Gesellschaft vorgeht. Sie sind politisch motiviert, sich einzubringen und einzumischen, aufstehen gegen Unrecht, sich einzusetzen für die Schwachen, sich mit den Gaben, die sie haben und die sie bei uns entfalten konnten, hineinzuhängen, die Welt gerechter zu machen und natürlich darf der ökologische Gedanke dabei nicht fehlen."
P. Erhard Rauch, Vorstandsmitglied VOSÖ
"Ich denke, dass die Gründerpersönlichkeiten einen ganz wichtigen Standort in der Schule haben müssen. Visuell, aber auch durch Texte und Zitate, die man irgendwo hat. Denn das prägt Schule. Und das ist wahrscheinlich mein Standpunkt, von dem aus ich mich dann weiterentwickelt."
Josef Prikoszovits, Leiter Schulpastoral VOSÖ
"Wir haben einen Bildungsauftrag. Bildung ist nicht nur Weitergabe von Wissen und Vermittlung von Kompetenzen. Uns geht es um den ganzen Menschen und wirklich um den ganzen Menschen. Dahinein gehören auch die Fragen, die über den Alltag hinausgehen auch ins Transzendente hineinreichen. Also an unseren Standorten muss auch die Frage nach Gott gestellt werden. Auch wenn sie nicht expressis verbis gestellt wird, jeder Mensch fragt nach dem Woher nach dem Wohin, nach dem Sinn des Lebens. Wenn wir da durch die Heilige Schrift und durch das Ordenscharisma und über die Pädagogen den jungen Leuten etwas mitgeben für ihr Leben, dann werden wir, glaube ich, auch unserem Bildungsauftrag gerecht."
Doris Ziniel, Lehrerin NMS Klosterschule Neusiedl
Das Ordenscharisma ist das Wesen der Schule, es an unserer Schule lebendig zu halten, ist ganz einfach das, was unsere Schule ausmacht. Es ist ganz, ganz wichtig für die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern und auch für ihre späteren Lebenshaltungen und Einstellungen. Ein Ordenscharisma lebendig zu halten, denke ich mir, ist noch einmal mehr. Es ist die Auseinandersetzung mit dem Leben einer Ordensgründerin, eines Ordensgründers. Unsere Ordensgründerin hat versucht, christliche Werte in ihrem damaligen Lebensumfeld zu leben und an junge Menschen weiterzugeben. So, wie sie sich damit auseinandergesetzt hat, sind auch wir immer wieder aufgefordert, das zu tun und diese Haltungen auch zu leben. Also einerseits ist es das Vorbild für uns, und andererseits auch immer wieder die Motivation, diesbezüglich an uns selbst zu arbeiten. Ich denke mir, dass es nicht darum geht, die Ordensschwestern zu imitieren. Wir als Lehrpersonen haben die Möglichkeit und auch das Geschenk, dass wir einen Teil ihres Lebens mitleben dürfen und das, was für uns passt und für uns wichtig ist, das, was auch für die heutige Zeit und für das Arbeiten mit Kindern wichtig ist, umzusetzen."
Videoinfos:
Regie: Regina Ahlgrimm-Siess
Kamera, Schnitt: Magdalena Schauer
[mschauer]