Präsidentin Beatrix Mayrhofer: Konfessionelle Privatschulen ersparen uns die extreme Segregation in der Bildungslandschaft
„Katholischen Schulen sind Lernfelder für Kinder aus den verschiedensten Konfessionen und Nationen“, zeigt sich Präsidentin Beatrix Mayrhofer überzeugt. Und die ehemalige Leiterin des Gymnasiums des Schulzentrums Friesgasse in Wien bringt auch gleich ein Beispiel aus ihrer Schule aus der jüngsten Vergangenheit: Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien steht im Schulzentrum Friesgasse ein Betreuer mit zwei Kindern aus einer Flüchtlingsunterkunft in Wien 15 vor der Direktion der Volksschule. In der dritten Klasse sind zwei Plätze frei. „Willkommen“, sagt die Lehrerin. „Es ist schön, neue Menschen kennenzulernen“, sagt ein Mädchen, das selbst Deutsch als Zweitsprache spricht. Ein Bub aus Bosnien erinnert sich: „Ich kenne das. Es ist schon schwer gewesen damals.“
Die Kinder sind willkommen. Ein in den letzten Wochen fragwürdig gewordenes Wort ist in den konfessionellen Schulen unsere Landes ein hochgeschätztes: „Willkommenskultur“ ist gelebte Realität. „Kinder aus allen sozialen Schichten besuchen katholische Schulen“, betonte Präsidentin Beatrix Mayrhofer gegenüber den TagungsteilnehmerInnen. „Ihre Klassenlisten klingen häufig so vielfältig wie die Namen des Teamkaders einer österreichischen Fußballmannschaft.“ Doch gerade deshalb würden katholischen Schulen die jungen Menschen vorbereiten, ihre Gaben einzusetzen und unseren Planeten menschenwürdig zu gestalten. Ihre emotionalen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten werden im Alltag der Schule und durch vielfältige Projekte gefördert.
Zum Glück gäbe es konfessionelle Privatschulen. Präsidentin Mayrhofer wörtlich: „Sie garantieren nicht nur die geschätzte Pluralität unserer Gesellschaft, sie gewähren auch die garantierte Wahlfreiheit der Eltern in der Erziehung ihrer Kinder. Gerade die gemeinnützige konfessionelle Schule trägt in unsrem Land dazu bei, dass die frei finanzierten und wirklich teuren Privatschulen in Österreich nur einen sehr begrenzten Markt finden.“ Wer nach Finnland, England, in die USA oder auch nach Australien blicke, finde dort eine ganz andere Entwicklung vor. Der dort herrschende Bildungstourismus zeige, was Makler verdienen, wenn sie im Umfeld von Privatschulen eine Wohnung anmieten. „Weil wir die leistbaren konfessionellen Privatschulen haben, bleibt uns die extreme Segregation in der Bildungslandschaft erspart“, so Präsidentin Mayrhofer in ihrer Grußbotschaft.
Dass die konfessionellen Privatschulen unsrer Gesellschaft viele Kosten ersparen, lässt sich nachweisen, auch wenn gegenteilige Behauptungen noch so oft aufgestellt werden. Der Staat zahle die Lehrer, das würde stimmen. Aber Schüler, die eine konfessionelle Schule besuchen, würden ja auch dann, wenn sie eine öffentliche Schule besuchen, einen Lehrer brauchen, argumentiert Präsidentin Mayrhofer. Alle Kosten für die Führung einer Schule außer den Lehrergehältern finanzieren die Eltern und die Träger dieser konfessionellen Schulen, die Kirchen und die Ordensgemeinschaften. „Sie subventionieren so den österreichischen Staat in seiner Bildungsverpflichtung“, bringt es Österreichs oberste Ordensfrau auf den Punkt.
Schließlich: Dass die Religionsgemeinschaften mit ihren Schulen nicht nur einen finanziellen Beitrag leisten, sondern auch wesentlich Anteil haben am interkulturellen und interreligiösen Dialog, davon könne man sich ein Bild machen, zum Beispiel in der 3a.
[rs]