Zum JAHR DER ORDEN: Der Ordenskalender vom 28. Juni bis 4. Juli
Gedenken zum 29. Juni
Die Erzabtei St. Peter, die zu "Peter und Paul" am 29. Juni ihr Patrozinium feiert, gilt als das älteste durchgehend bestehende Kloster im deutschsprachigen Raum. 696 vom heiligen Rupert gegründet, ist es heute ein seelsorgliches, wirtschaftliches und touristisches Zentrum in Salzburg mit 21 Mönchen, zu dem u.a. ein Museum, das Institut für Benediktinische Studien, das Studienhaus Kolleg St. Benedikt der Benediktinerkongregation, das Österreichische Liturgische Institut sowie zahlreiche Wirtschaftsbetriebe gehören.
Kulturhistorisch bedeutend sind die mittelalterliche Schreibschule des Konvents, dessen Bibliothek sowie die zentrale Rolle bei der Gründung der Universität Salzburg, die von 1623 bis zur Aufhebung 1810 von den Benediktinern geleitet und 1926 als katholisches Studienkolleg des Ordens wiedereröffnet worden war. (Infos: www.stift-stpeter.at).
Gedenken zum 30. Juni
In unmittelbarer Nachbarschaft liegt das nur wenig später (711/712) gegründete Frauenstift Nonnberg, das am 30. Juni seiner ersten Äbtissin Erentrudis, einer Nichte Ruperts, gedenkt. Die Salzburger Benediktinerinnenabtei ist sogar das weltweit älteste christliche Frauenkloster mit ununterbrochener Tradition. Lange gehörte auch das Nonntal und der gesamte Raum zwischen Salzach und Leopoldskron zum Kloster und der Eintritt war allein adeligen Frauen vorbehalten. Neben den innerklösterlichen Tätigkeiten, wie beispielsweise Hauswirtschaft, Bibliothek und Archiv, betreiben die Nonnen heute eine Keramikwerkstätte, ein Gästehaus und die biologisch geführte Landwirtschaft im Erentrudishof.
Gedenken zum 1. Juli
Am 1. Juli wird im Kirchenkalender das "Fest des kostbaren Blutes Christi" gefeiert - was bei gleich mehreren Orden, die sich in ihrer Spiritualität darauf beziehen, ein Hochfest ist. Dazu gehören etwa die Missionsschwestern vom kostbaren Blut, die auf den Vorarlberger Priester Franz Pfanner (1825-1909) zurückgehen. Zu dem weltweiten Orden gehören rund tausend Schwestern mit Häusern und Gemeinschaften in Afrika, Europa, Nordamerika, Südkorea und Papua Neuguinea. In der österreichischen Niederlassung und Provinzleitung im kärntnerischen Kloster Wernberg leben derzeit 62 Schwestern, die ganzjährig Angebote der Bildung und spirituellen Begleitung sowie eine Gästepension und einen Kindergarten führen. (Infos: www.klosterwernberg.at).
Zahlenmäßig kleiner mit weltweit 500 Mitgliedern ist der Männerorden der "Missionare vom kostbaren Blut", dem auch Österreichs prominentester Missionar angehört: Erwin Kräutler, Bischof der Amazonas-Diözese Xingu und Träger des Alternativen Nobelpreises, trat 1958 in die Gemeinschaft ein, die heute in Österreich in den Salzburger Stadtteilen Aigen und Parsch sowie in Kufstein vertreten ist. Ziel des Ordens war zur Gründerzeit 1815 die Volksmission und Versöhnungsarbeit in Italien nach den Zerstörungen der Napoleonischen Kriegen, heute ist es die Förderung eines missionarischen Bewusstseins unter Christen. Zur 1922 gegründeten Deutschen Provinz mit Sitz in Salzburg gehören derzeit 33 Ordensmänner. (Infos: www.missionare-vom-kostbaren-blut.org).
Der weibliche Zweig davon sind die "Anbeterinnen des Blutes Christi", die 1834 in Italien gegründet wurden und in der weiteren Verbreitung eine durchaus turbulente Geschichte durchliefen: Eine im schweizerischen Steinerberg entstandene Frauengemeinschaft schloss sich 1847 - zwei Jahre nach deren Gründung - den Anbeterinnen an, wurde jedoch bereits im Jahr darauf aus der Schweiz und schließlich 1873 auch aus Deutschland ausgewiesen. Daraufhin entfaltete sich der Orden in den USA und Bosnien, von wo aus er 1908 nach Vorarlberg kam. Die Kongregation wurde 1975 päpstlich anerkannt. Hauptsitz der Zentraleuropäischen Zone, zu der u.a. eine Niederlassung in Dornbirn oder auch das Rankweiler Herz-Jesu-Heim gehört, ist im Liechtensteiner Ort Schaan. (Infos: www.kloster.li).
Am 1. Juli feiern die "Missionsschwestern Königin der Apostel" ihren Gründungstag. Die Gemeinschaft geht auf den deutschen Indien-Missionar Antonius Maria Bodewig (1839-1915) zurück und breitete sich anfangs trotz großem innerkirchlichem Gegenwind schnell in Italien und Österreich aus. Unterstützer wie der damalige Universitätsprofessor Theodor Innitzer sowie Kardinal Friedrich Gustav Piffl halfen, dass 1923 in Wien die Missionskongregation offiziell errichtet wurde, weshalb sich auch das Mutterhaus des Ordens in Wien-Hernals befindet. Die meisten der weltweit 800 Schwestern des Ordens stammen aber aus Indien, wo der Orden hauptsächlich tätig ist. In Österreich arbeiten Schwestern in den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder. (Infos: www.sramission.at).
Gedenken zum 2. Juli
Am 2. Juli feiern die Salesianerinnen mit Mariä Heimsuchung ihr Patrozinum. Der Orden von der Heimsuchung Mariens wurden 1610 vom heiligen Franz von Sales und von der heiligen Johanna Franziska von Chantal in Frankreich gegründet. Ursprünglich als karitativ wirkender Frauenorden gegründet wurde er jedoch 1615 auf bischöflichen Entscheid zu einem kontemplativen Klausurorden umgewandelt. In Österreich gibt es zwei Salesianerinnenklöster: in Wien und in Hall in Tirol. Beide Klöster gehören der Deutschsprachigen Föderation des Ordens an.
In Wien leben 15 Schwestern, in Hall neun. Die Schwestern leben in kontemplativer Klausur. Nur zu ganz bestimmten Anlässen, etwa für einen Krankenhausbesuch bei einer Mitschwester, verlassen sie ihren Konvent. Weltweit gibt es rund 150 Klöster. (Infos: www.salesianerinnen.at bzw. www.heimsuchungsschwestern.de)
Die Kongregation der Resurrektionisten feiert am 2. Juli den Todestag ihres Gründers Bogdan Janski (1807-1840). Gegründet hatte Janski den Orden vier Jahre zuvor - am Aschermittwoch des Jahres 1836 - in Paris. Das Apostolat des Ordens ist die Erziehung, die Seelsorge und die Mission. Heute ist die Ordensgemeinschaft von Priestern, Diakonen und Brüdern in zwölf Ländern in rund 90 Pfarren und Anstalten tätig.
Organisatorisch ist die Kongregation aufgeteilt in drei Provinzen und eine Region mit dem Mutterhaus in Rom.
In Österreich wirken derzeit zehn Priester der Ressurektionisten im Missionshaus und der Kirche zum hl. Kreuz in Wien, in der Kirche St. Josef auf dem Kahlenberg in Wien und als Seelsorger in Wien, Nieder- und Oberösterreich.
[rs]