Personalengpass wird der große Treiber von Veränderungen im Gesundheitsbereich
„Der Personalengpass ist der wesentlichste Treiber für Veränderungen im Gesundheitswesen“, erklärt Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe bei der Eröffnung. Die Leistungsangebote in den Krankenhäusern werden daher in den kommenden Jahren stark gebündelt und viele Leistungen in den niedergelassenen Bereich verlagert werden. „Berufsbilder verändern sich, neue Berufe werden entstehen. Es geht darum, den Best Point of Service zu finden, damit wir mit den bestehenden Fachkräften den zunehmenden Leistungsbedarf gut abdecken können“, so Heinisch: „Dieser„tiefgreifende Strukturwandel geht mit viel Emotion und Aktionismus einher, weil es sich um ein volksentscheidendes Thema handelt“. Es geht darum, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben und die neue Generation in die Aufgaben verantwortungsbewusst einzubinden.
Die Generationenfrage
Krankenhäuser stehen im Spannungsfeld, effektiver werden zu müssen und gleichzeitig immer anspruchsvollere und mehr Leistungen in Medizin und Pflege zu erbringen. „Krankenhäuser sind eben Dienstleistungs-Arenen zwischen High-Tech und High-Touch“, fasst Univ.-Prof. Dr. Johannes Steyrer, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie der WU Wien, zusammen. Eine besondere Herausforderung stellt für die Krankenhäuser – neben der Integration des neuen Ärztearbeitszeitgesetzes – der Generationenwechsel dar. In den kommenden Jahren werden sehr viele Ärztinnen und Ärzte der Babyboomer-Generation in Pension gehen. Nachwuchs in Medizin und Pflege wird rar und die am Start stehende Generation Y hat völlig andere Erwartungen und Anforderungen. „Wir brauchen pragmatische Brückenbauer, die die Interessen der verschiedenen Generationen innerhalb eines Hauses koordinieren“, schildert Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts in Wien.
Aufgeschlossene Unternehmenskultur
„Junge Ärzte haben andere, höhere Erwartungen als die Generationen zuvor“, berichtet der Chirurg und Vorstandvorsitzende der Universitätsmedizin Rostock, Prof. Dr. Christian Schmidt. „Die spezifischen Wünsche von Generation Y sind Flexibilität, sie wollen Teilzeit arbeiten oder von zu Hause aus – dafür brauchen wir neue Modelle. Das lässt sich realisieren“, ist er überzeugt. Entscheidend im Wettbewerb um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind laut Schmidt: gutes Arbeitsklima, Wissensmanagement und eine aufgeschlossene Unternehmenskultur.
[fk]