Das "Deutsch Ordens Spital" Friesach gehört ab sofort nicht mehr zur Interessensgemeinschaft (IG) der Christlichen Krankenhäuser Kärntens. Über den Ausschluss habe man als Reaktion auf die neue Eigentümerstruktur entschieden, die den Statuten der IG widersprächen, hieß es in einer Aussendung. Die Veränderungen im Spital "bedauere" die IG, zugleich folge sie der Vorgehensweise der Ordensspitäler, die dem Spital ebenfalls einen Ausschluss angekündigt haben.
Das ehemals vom Deutschen Orden getragene Krankenhaus Friesach war im Mai an die GmbH "DOKH Unterstützung und Förderer" verschenkt worden, die laut Firmenbuch zu je 50 Prozent Bernhard Tschrepitsch und der im Eigentum von Heinz und Matthias Paar stehenden "I.P.M. Consulting" gehört. Die neuen Spitalseigner sind sogenannte "Familiare" des Ordens - weltliche Männer und Frauen, die den Orden fördern, jedoch keine Ordensmitglieder in engerem Sinn.
Infolge des Eigentümerwechsels in dem seit dem Jahr 1203 bestehenden Spital hatten zuvor bereits die Ordensspitäler einen Ausschluss angekündigt. Die für ein Ordensspital wichtige Voraussetzung, dass ein Orden direkt hinter dem Spital stehen muss, sei in Friesach nun nicht mehr gegeben. "Aus unserer Sicht ist der Deutsche Orden nicht mehr am Spital beteiligt", sagt P. Erhard Rauch, Leiter der Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Ordensspitäler. Eine Entscheidung soll bei der nächsten Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft fallen.
Die neuen Spitalseigentümer erklärten, der Ausschluss aus der IG, zu der auch die Krankenhäuser St. Veit/Glan, Waiern, die Klagenfurter Elisabethinen sowie das Krankenhaus und die Sonderkrankenanstalt de La Tour in Treffen gehören, sei für sie überraschend gekommen. Für die derzeit 380 Mitarbeiter und Patienten bleibe dennoch "alles beim Alten", und auch den Namen der Einrichtung - "Deutsch Ordens Spital" - werde man beibehalten, "eine Untersagung ist nicht möglich". Die Eigentümer hätten sich verpflichtet, das einst ebenfalls von Laien gegründete Krankenhaus im Sinne des Deutschen Ordens weiterzuführen. Nach wie vor seien zudem etliche Schwestern des Deutschen Ordens im Spitalsbereich tätig.
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Quelle Foto: Krankenhaus Friesach
[rs]