Das Krankenhaus Friesach bekommt nach 811-jährigem Bestehen einen neuen Eigentümer: Der Deutsche Orden tritt sein Kärntner Spital an eine GmbH namens "DOKH Unterstützung und Förderer" ab. Zwei Manager, die dem Orden schon bisher verbunden waren, bekamen die Immobilie und damit auch das Krankenhaus geschenkt. Sie sind sogenannte "Familiare" des Ordens. Darunter versteht man meist weltliche Männer und Frauen, die den Orden unterstützen.
Für Pater Frank Bayard, Generalökonom des Ordens in Wien und Vorsitzender des Spital-Aufsichtsrates, bleibt das Krankenhaus somit "in der Familie". Ändern solle sich am Betrieb aber nichts, hieß es. Das Deutsch-Ordens-Krankenhaus wird seinen Namen auch nach dem Eigentümerwechsel behalten. Den neuen Eigentümern und ihrer Gesellschaft, der DOKH-Unterstützungs- und Fördergesellschaft, wurde die Immobilie, auf der das Krankenhaus steht, geschenkt. Damit gehört ihnen nun auch das Krankenhaus samt 197 Betten und einem Jahresabgang von elf Millionen Euro.
Ausschlaggebend sollen nicht die finanziellen Schwierigkeiten des Spitals sein – gesprochen wird von Altlasten in zweistelliger Millionenhöhe –, sondern "strategische Überlegungen", so Bayard. "Wir haben als Ordensmitglieder nun Gewissheit, dass das Hochmeisteramt nicht mehr Hauptgesellschafter ist und wir weitgehend raus sind. Natürlich gibt es nach 811 Jahren auch einen gewissen Wermutstropfen", so P. Bayard.
Der 1190 gegründete Deutsche Orden übernahm 1203 das Spital in Friesach. 2014 wurde die Trägerschaft dafür abgegeben.
Die neuen Betreiber Heinz Paar und Bernhard Tschrepitsch zerstreuen alle Befürchtungen: „Wir übernehmen das Krankenhaus für den Orden, weil wir den Standort erhalten und die Arbeitsplätze absichern wollen. Es wird also auch in Zukunft ein qualitativ hochwertiges Krankenhaus in Friesach geben, das sich um alte und kranke Menschen kümmert", heißt es in einer Aussendung des Krankenhauses.
Bilder:Teaser: © Holler/Ordensspital Friesach; KH Friesach
Textquelle: Kleine Zeitung/kathpress
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