Stift St. Paul: Admonter Abt Gerhard Hafner bleibt Administrator

Freuen sich über die abgeschlossene Visitation: P. Petrus, P. Thomas, P. Gerfried, P. Michael (Stift Altenburg), Administrator Abt Gerhard, Abtpräses Johannes (Stift Michaelbeuern), Abt Petrus (Stift Seitenstetten), P. Siegfried, P. Anselm und Assistent P. Maximilian. (c) Stift St. Paul/Lavanttal
Abtpräses Johannes Perkmann dankte Abt Gerhard Hafner und P. Maximilian Schiefermüller für die Bereitschaft, „das Stift St. Paul auch weiterhin in eine gute Zukunft zu führen“, sowie dem Konvent von St. Paul für dessen „wertschätzendes Vertrauen in ihre Oberen“ und für „gutes und konstruktives Miteinander“ der vergangenen eineinhalb Jahre. Mit Blick auf die derzeit fünf Mönche in St. Paul äußerte der Abtpräses die Hoffnung auf Wachstum der Gemeinschaft.
Die Entscheidung bedeute „de facto eine Verlängerung der Funktion des Administrators“, erklärte P. Maximilian Schiefermüller auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress. Bislang sei Abt Gerhard Hafner für die Dauer der Visitation eingesetzt gewesen; mit deren Abschluss sei nun die Leitungsperspektive für die Zukunft fixiert worden. Die „sehr positiven Entwicklungen“ der vergangenen 18 Monate hätten den dortigen Konvent wie auch die Kongregationsleitung darin bestärkt, diese Leitungsform personell fortzusetzen.
Regelmäßige Visitationen in allen Benediktinerklöstern
Zur Visitation selbst sagte P. Maximilian Schiefermüller, sie sei ein ordensrechtliches Instrument der inneren Reflexion. Alle Bereiche des klösterlichen Lebens – vom Konvent über personelle Fragen und Aufgaben bis hin zur wirtschaftlichen Situation – würden bei diesem „geistlichen Prozess“ betrachtet, diskutiert und geistlich reflektiert. Einen Bericht werde es geben, dieser sei jedoch für den internen Gebrauch bestimmt. Ungewöhnlich sei ein solcher Schritt nicht, vielmehr fänden Visitationen in allen Benediktinerklöstern regelmäßig statt.
Die von Abtpräses Johannes Perkmann formulierte Hoffnung auf mehr Mönche sei nicht Anlass der Visitation gewesen, betonte P. Maximilian Schiefermüller. Es handle sich dabei um einen „Wunsch, den jedes Kloster teilt“. Berufungen ließen sich nicht herbeiführen, seien jedoch ein zentrales Anliegen der Gemeinschaft in St. Paul.
Regelmäßige Präsenz vor Ort
Wie lange Abt Gerhard Hafner Administrator bleiben wird, ist vorerst offen. Solange er Abt von Admont ist – in etwas mehr als drei Jahren endet die zwölfjährige Amtsperiode – werde er auch St. Paul mitadministrieren, erläuterte sein Prior und Assistent P. Maximilian Schiefermüller. Der Konvent in St. Paul habe diese Lösung ausdrücklich unterstützt, da sie sich bewährt habe. Praktisch bedeute die Administration eine regelmäßige Präsenz vor Ort. „Uns ist es wichtig, für Mitbrüder und Mitarbeiter da zu sein“, sagte Schiefermüller. Trotz der Leitungsaufgaben in Admont werde man weiterhin wöchentlich in St. Paul präsent sein, gemeinsam beten, Gottesdienste feiern und Gespräche führen. Die Aufteilung zu zweit sei dabei hilfreich.
Eine etwaige Angliederung des Stiftes St. Paul an das Stift Admont schloss P. Maximilian Schiefermüller erneut kategorisch aus. St. Paul bleibe eine selbstständige Gemeinschaft wie alle Benediktinerklöster. Die Zusammenarbeit verstehe man als „mitbrüderliche Nachbarschaftshilfe“. Zugleich hob er die große Wertschätzung und Gastfreundschaft hervor, die man in St. Paul erfahre.
Stift St. Paul
Das 1091 gegründete Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ist das einzige monastische Kloster Kärntens. Es betreut vier eigene Pfarren und stellt Seelsorger für diözesane Pfarren und Seelsorgestellen. Zum Stift gehören zudem das Stiftsgymnasium mit über 600 Schülerinnen und Schülern, Forst- und Landwirtschaft sowie das über Kärnten hinaus bekannte Museum. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den verschiedenen Bereichen tätig.
Quelle: kathpress